Veröffentlicht: 21.05.2022
13. Mai 2022: Elbasan
J. Der Markt von Elbasan wurde uns auf unserer bisherigen Reise durch Albanien schon mehrfach empfohlen. In einem Reiseführer und in einem Blog hatten wir gelesen, dass es der größte und schönste Markt Albaniens sein sollte und besonders authentisch sei. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Leider konnten wir auch nach ausführlicher Recherche absolut nichts, außer der oben genannten Fakten/Behauptungen über den Markt herausfinden. Wir wussten weder wo, noch wann der Markt stattfindet. Ich meinte mich nur zu erinnern, dass ich irgendwo gelesen hatte, dass er jeden Tag eher vormittags stattfindet, aber sicher war ich mir da nicht.
Wir standen daher am Freitag in Belsh früh auf und fuhren auf Gut-Glück nach Elbasan. Wir fuhren in der Stadt herum und hielten Ausschau nach Menschen mit Plastiktüten voller Gemüse oder allgemein nach großen Menschenmassen oder Marktständen. In der viertgrößten Stadt des Landes ist es gar nicht so einfach den „schönsten und größten Markt Albaniens“ zu finden, wenn man nicht weiß wo oder nach was man eigentlich genau sucht (Markthalle?, Marktplatz?, Marktstraße?). Es war viel los in der Stadt, aber konkrete Hinweise auf einen Markt fanden wir nicht. So beschlossen wir zu parken und in die auf Google Maps angegebene zurzeit belebte Zone zu gehen. Dort war es tatsächlich sehr belebt, die Straßencafés waren voll besetzt und hin und wieder fanden wir einzelne Marktstände am Straßenrand. Auch einen kleinen Markt auf dem man sich u. A. wiegen lassen und seine Uhr reparieren lassen kann, haben wir gefunden, doch waren wir uns sicher, noch nicht am Ziel angekommen zu sein.
Als wir eine Frau nach dem Markt fragten, erklärte sie uns den Weg zum Jumbo- und Spar-Markt. Erst als wir nach „Bazar“ fragten, fanden wir heraus, dass schräg gegenüber von Jumbo und Spar etwas die Straße runter der Markt war, den wir suchten. (Für alle, die auch versuchen herauszufinden, wo der Markt ist: Er ist in der Straße Rruga Thoma Kalefi, südlich schräg gegenüber von Jumbo und Spar und ist bei Google Maps sogar markiert als „Tregu i ushqimit“.)
Entlang der Straße dorthin gab es bereits viele Stände die Textilien und Kleidung verkauften. Wir betraten den überdachten Markt, der einer Markthalle ähnelte und waren umgeben von Gemüse- und Obsthändlern. Es gab auch ein paar Stände, die Käse und andere Milchprodukte oder Gewürze anboten. Am Freitagmorgen um halb 10 waren nicht alle, aber die meisten Stände belegt, viele Einheimische kauften ein und es herrschte eine entspannte, aber sehr geschäftige Stimmung. Auch wir deckten uns mit Gemüse- und Obst ein und waren erstaunt wie günstig die Preise sind. An einem Stand bezahlten wir für vier Gurken, zwei Zuccinis und einige Zwiebeln gerade mal 40 Lek, das sind umgerechnet etwa 32 Cent!
Trotzdem waren wir vom Markt ein bisschen enttäuscht. Vom „schönsten und größten Markt Albaniens“ hatte ich mehr erwartet. Zugegeben, in gewisser Weise war der Markt schön, aber nicht besonders groß. Vielleicht waren wir aber auch aus anderen Ländern, vor allem aus Asien, so schöne und große Märkte gewohnt, dass wir ihn nicht objektiv bewerten können. Wenn man aber sowieso in der Nähe von Elbasan vorbeifährt, lohnt sich der Markt alle mal zum Gemüse und Obst Einkaufen. (Es könnte aber natürlich auch sein, dass wir gar nicht den richtigen Markt gefunden haben, und der „größte und schönste Markt Albaniens“ sich noch irgendwo anders in Elbasan versteckt.)
Auf dem Rückweg liefen wir durch die Altstadt, durch die alten Burgmauern und an der uralten und wunderschönen Königsmoschee vorbei. (Leider waren meine Hände voll mit Tüten voller Gemüse, sodass ich keine Fotos gemacht habe.)
Für den Weg von Elbasan nach Tirana wählten wir die Panoramastraße über den Krraba-Pass. Von oben hatten wir eine weite Aussicht auf Elbasan und ihr riesiges Stahlwerk. Zu kommunistischen Zeiten hieß das Stahlwerk „Stahl der Partei“ und beschäftigte 12.000 Arbeiter. Jetzt wird es von einer türkischen Firma betrieben. Leider gibt es dadurch immer noch viel Umwelt- und Luftverschmutzung.
Außerdem gab es wunderbare Aussichten auf die Berge.
Tag 210 – Gesamttour 15.871 km
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