Veröffentlicht: 23.06.2019
Östersund
Aufgrund der Wettervorhersage für Norwegen sind wir nach einem schönen Aufenthalt in Lofsdalen spontan nach Östersund gefahren. Geplant war eine Nacht dort zu bleiben. Es sind dann 4 geworden, weil wir gutes Wetter hatten und uns dort wohlgefühlt haben.
Wir konnten entspannen, hatten viel Platz und im Servicehaus war neben der Küche ein Spielzimmer. Perfekt für Henry! Neben dem Camp war ein Erlebnisbad, in welchem wir gleich 2x waren. Henry hat seinen Schwimmring getestet. Es hat zwar etwas gedauert bis er der Plansch-Hilfe vertraut hat, aber jetzt ist er absoluter Fan!
Wir haben viele nette Leute aus der Schweiz, Norwegen, Schweden und Deutschland kennengelernt. Außerdem hatten wir WiFi, und konnten etwas für unsere Weiterreise recherchieren. Am Abreisetag noch fix die Vorräte aufgefüllt und auf nach Norwegen, trotz weiterhin schlechter Wettervorhersage.
Überfahrt nach Norwegen
Über die E14 ging´s immer westwärts, über einen Bergpass nach Norwegen. Kurz vor der Grenze bin ich auf die 322 abgebogen. Eine wunderschöne Landstraße. Kaum Verkehr und eine tolle Aussicht. Leider musste ich diese alleine genießen, da alle meine Mitfahrer tief und fest geschlafen haben.
Auf den Bergspitzen lag noch Schnee und die Abfahrt nach Norwegen entlang eines Flusses war fantastisch.
Als der Rest der Truppe wach geworden ist haben wir eine Pause in Levanger eingelegt. Schnell am Fluss geparkt, Kocher an und Pasta zu Mittag gegessen. Kurze Weiterfahrt und ein Stopp in Steinkjel. Ein Shoppingcenter wurde gesichtet! Unser Sohn brauchte Schuhe. Wir waren schon ein wenig länger auf der Suche, hatten aber noch nicht die richtigen gefunden. Gar nicht so einfach für jemand anders Schuhe zu kaufen, vor allem wenn derjenige noch nie welche getragen hat und nicht sagen kann wo es drückt. Dieses Mal hatten wir Glück und haben passende Schuhe gefunden auf die wir uns einigen konnten.
Danach sind wir leider noch viel zu lange gefahren und haben uns unnötigem Stress ausgesetzt! Ich wollte unbedingt freistehen, aber es bot sich keine Möglichkeit. Alle waren gereizt und hatten miese Laune. Glücklicherweise sind wir zufällig in Selnes gestrandet. Wie sich rausstellen sollte, war es ein Campingplatz von deutschen Aussteigern die vor 15 Jahren nach Norwegen gezogen sind. Wir wurden freundlich empfangen und waren nach einem schnellen Abendessen alle reif für die Koje. Wir wollten nur eine Nacht bleiben.
Es war landschaftlich und von den Leuten her aber wirklich echt nett. Also haben wir noch eine Nacht verlängert und tagsüber eine kleine Bergwanderung gemacht. Vom höchsten Punkt aus hatten wir eine tolle Sicht über den Fjord und die darin liegenden Schären.
Zurück auf neutralem Untergrund konnte Henry auch gleich seine neuen Schuhe testen und ein paar Meter zurücklegen. Die Herzen der Angelfreaks samt weiblicher Begleitung und Campingplatzbesitzer hatte er sowieso schon im Sturm erobert.
Das Wetter in den nächsten 14 Tagen sollte an der norwegischen Küste miserabel werden. Bei Annika und mir kamen erste Zweifel an der Route auf. Ein Teil der Kleidung war schon nass und wurde nicht so richtig trocken. Unser Kind konnte bei schlechtem Wetter nur eingeschränkt seine nötige Bewegung bekommen und ich bin auch eher ein Freund von Sonne als von Regen. Nach längerem hin- und herüberlegen haben wir uns aber entschieden an unserem Plan festzuhalten. Wir wollen so gern auf die Lofoten und tatsächlich sind die Aussichten für dort nicht so schlecht. Also fahren wir die Route bis dahin etwas flotter und dann wird schon alles gut werden.
Wir mussten somit die Einladung zum Mittsommerfest leider ausschlagen und uns das tolle Buffet samt frischem Fisch entgehen lassen.
Weiterfahrt Richtung Norden.
Wir sind vormittags aufgebrochen. Noch schnell einen Verschluss für den Wassertank besorgt, weil dich den alten in Östersund verbummelt hab.
Immer der Landstraße 17 folgend Richtung Norden sind wir an dem ersten Fjord vorbeigefahren. Diese Landschaft ist einfach atemberaubend. Zerklüftete Felswände, die Vegetation an den Steilhängen und unzählige Wasserfälle die das ganze Regen- und Schmelzwasser in die Fjorde spült. Das war das worauf wir uns in Norwegen gefreut haben. Schön dass es in Wirklichkeit noch großartiger ist als man es sich vorgestellt hat!
Geplant war der nächste Übernachtungsstopp in Holm. Dort angekommen haben wir die Fähre im Hafen gesehen und sind spontan nach Vennesund rübergefahren. Eigentlich wollten wir das am nächsten Tag machen. Aber es hat so sollen sein.
Und so sind wir auch- aus Versehen- am zweiten Stellplatz vorbeigefahren. Dann aber zufällig im Bjørnvika Natursenter gelandet.
Ein nettes kleines Camp für Angelfreaks. Die fahren von hier aus mit ihren Booten 40km raus um die dicken Fische zu fangen: „unter 80cm wird alles wieder reingeschmissen“. Und sie scheinen einige zu fangen!
Momentan sind hauptsächlich Deutsche hier. Es wird Mittsommer gefeiert. Das Wetter wechselt alle halbe Stunde, was wirklich tolle Farbenspiele am Himmel und auf dem Wasser erzeugt. Unter anderem auch zwei prächtige Regenbögen. Die Windstärke liegt laut der Angler bei Windstärke 10. Die Wellen vor der Küste sollen 4m hoch sein, also hocken alle Fischer drin und trinken Bier. Wir holen uns ein paar Tipps und überlegen wo wir morgen hinfahren.
Ole
Fun fact:
An dem letzten Spot wurde das Ruderboot „Sleipnir“ angespült.
https://www.bbc.com/news/uk-scotland-highlands-islands-47524246