Veröffentlicht: 30.09.2019
Nein, es ist kein armenisches Modegeschäft, sondern damit meine ich schlicht und einfach Frust & Freude.
Von meinem Mantelfrust habt ihr schon gelesen, doch jetzt kommen die Freuden meines Alltags in Armeinen. Allem voran: ICH HABE MEINEN MANTEL WIEDER!!!!
Da staunt ihr, wie? Der Verlust hat mich so geschmerzt, dass ich beschlossen habe, nochmals zu diesem Busbahnhof zurück zu gehen. Das klingt jetzt einfach, ist aber hier ein ziemlich anstrengendes und kompliziertes Unterfangen, weil dieser Bahnhof ein Stück ausserhalb der Stadt liegt.
Item, ich hab’s geschafft, dorthin zu kommen und den Leuten verständlich zu machen, was ich suche. Es hat niemand wirklich englisch gesprochen, mit Zeigen und einfach Drauflosplappern hab ich es dann doch zustande gebracht. Eine Frau öffnete einen klapprigen Schrank und dort hing mein Mantel! Jipppiiiiieee!!!!
Ansonsten hab ich nicht viele Frusts erlebt. Manchmal unfreundliche Verkäuferinnen, oder Einheimische, die sich vordrängen und die Touristen zur Seite schieben, doch das sind Bagatellen und sie sind selten.
Freuden gibt es aber haufenweise!
Der Flohmarkt am Sonntag zum Beispiel, der seltsamerweise „Vernissage“ heisst. Ich bin eher zufällig hineingestolpert und hab den ganzen Nachmittag dort verbracht
Es war eine so lockere und gemütliche Stimmung, dazu allerschönstes Herbstwetter. Man spürt, dass die Menschen hier nicht sehr viel Zerstreuung haben, kein Freizeit-Überangebot wie bei uns. Am Sonntag spazieren die jungen Familien und die älteren Leute durch Parks und Grünanlagen. Oder eben über den Flohmarkt. Es hatte etwas sehr Gelassenes und Genügsames, eine total friedliche Stimmung. Irgendwo tanzte ein Indianer und vollführte eine kleine Show und etwas weiter weg spielte ein alter Mann auf seiner Ziehharmonika.
Viel Ramsch und Kitsch und überall interessierte Menschen. Dazu eine ganze Herde meines Lieblingstieres...
...und Brücken zur Schweiz