Thredbo - Schnee im Sommer (Australien Teil 27)

Von Albury ging es in die Snowy Mountains, die ihren Namen tatsächlich verdienen, wie wir leider noch feststellen mussten. 

Lake Hume

Unsere Fahrt ging vorbei an dem riesigen Stausee Lake Hume, für dessen Bau die Stadt Tallangatta umgesiedelt wurde. Unser Reiseführer beschrieb, dass man von einem Aussichtspunkt bei Niedrigwasser die alte Stadt noch sehen konnte. Das Wasser muss schon länger sehr niedrig gewesen sein, denn die ganze Fläche war frei und es grasten dort schon Rinder. Von der alten Stadt waren aber nur einige Straßen und Fundamente zu erahnen..

Unsere Fahrt führte uns weiter in die Snowy Mountains, den Teil der australischen Alpen, der in New South Wales liegt. Wir fuhren in den Kosciuszko National Park und das Wetter wurde zunehmend kälter und regnerischer. Am Straßenrand sahen wir einige Kängurus, die das nicht zu stören schien und die uns beim Vorbeifahren aufmerksam beobachteten.

Thredbo ist eines der höchst gelegenen Dörfer im Kosciuszko National Park, das in den 1950er Jahren mit dem Bau des Sessellifts und der ersten Unterkünfte für Urlauber seinen Anfang als Skiort nahm. Heute leben etwa 250 bis 300 Menschen in dem Dorf, während es Platz für etwa 4300 Urlauber bietet...

Ein historischer Stadtrundgang führt entlang der "alten" Häuser des Orts, die in den 1950er und 1960er Jahren gebaut wurden. Ein wenig erinnert der Ort an ein Dorf in den österreichischen Alpen, zumal einer der Gründer dort auch als Skilehrer arbeitete, ehe er sich hier niederließ. Die Häuser verbinden europäische Architektur mit australischen Elementen - wie zum Beispiel den hässlichen Dächern, die es hier überall gibt...

Ein weiterer Rundgang, den man eigenständig mit einem Informationsblatt unternehmen konnte, war der "artwalk", bei dem man Skulpturen und andere Kunstwerk im Ort unterwegs sehen konnte.

Die Hauptattraktion und der eigentliche Grund für unseren Besuch von Thredbo ist aber der Mount Kosciuszko. Von Thredbo fährt ein Sessellift bis auf eine Höhe von 1930m, so dass man über einen relativ einfachen Weg den höchsten Berg des Kontinents erklimmen kann, von dem man eine großartige Aussicht haben soll. Trotz nicht so berauschender Wetteraussichten wollten wir den Weg in Angriff nehmen und dann vor Ort entscheiden, wann wir umkehren müssen.

Als wir an der Bergstation des Sessellifts ausstiegen, waren wir doch überrascht, wie viel Schnee noch hier oben lag. Teilweise sackten wir auf dem Weg bis zu den Knien im Schnee ein.

Nach einigem Auf und Ab des Wetters entschieden wir dann doch ca. 1,5km vor dem Ziel des 6,5km langen Weges, den Rückweg anzutreten, da der Nebel immer dichter wurde und der Weg, welcher nur aus den Fußspuren der Wanderer vor uns bestand, immer schlechter zu sehen war.

So fuhren wir nach einem schönen Winterspaziergang im Sommer wieder mit dem Sessellift zurück ins Tal, ohne den Gipfel bestiegen zu haben. Viel gesehen hätten wir allerdings wohl sowieso nicht.