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Oranienbaum, keine Biber, aber Falken

Veröffentlicht: 02.07.2020

Am Morgen fuhren wir zunächst zum Schloss Oranienbaum. Der Ort Oranienbaum hieß einmal Nischwitz, bis Fürst Johann Georg II. ihn seiner Frau Henriette Katharina 1639 zur Hochzeit schenkte. 


Schloss Oranienbaum

Die Prinzessin von Oranien gab ihm 1673 seinen heutigen Namen und ließ dort Schloss, Park und Stadt erbauen. Im und um das Schloss wurde gerade viel renoviert.


Schloss Oranienbaum


Die meisten Räume waren aber noch nicht saniert worden und sahen noch etwas trist bis verfallen aus. Beeindruckend war der "Sommerspeisesaal", ein vollständig mit bemalten Fliesen ausgekleideter Kellerraum, der im Sommer angenehm kühl blieb. Unser Führer nannte ihn "den teuersten Keller" der damaligen Zeit.


chinesisches Haus beim Schloss Oranienbaum


Im Schloss gab es viele Räume, die mit chinesisch anmutenden Wandbemalungen, Möbeln oder Keramik geschmückt waren. Auch im Park findet man ein chinesisches Teehaus und eine Pagode.


Pagode beim Schloss Oranienbaum


Die Stadt wurde am Reißbrett geplant und die Straßen verlaufen im rechten Winkel zueinander und geben vom Schloss aus den Blick auf den Marktplatz mit einem stählernen Orangenbaum mit 9 Früchten frei. Sie stehen für die 9 lebend geborenen Kinder der Fürstin Henriette Katharina.


Kirche in Oranienbaum


In einer kleinen Schauwand der Kirche in Oranienbaum sahen wir ihren Stammbaum und lernten, dass nur ein Junge das Erwachsenenalter erreichte. Er wurde der später als "Alter Dessauer" bezeichnete Fürst Leopold I.


Schloss Oranienbaum


Im Schlosspark gab es zahlreiche Zitrusbäume, die alle aus einer riesigen Orangerie im Sommer im Park aufgestellt wurden. Wir sahen auch einen alten "Pflanzturm", mit dem man, wie wir vermuteten, die Bäume anheben und in größere Töpfe pflanzen kann.


Pflanzturm im Park vom Schloss Oranienbaum


Um noch etwas mehr Natur zu sehen, fuhren wir dann ins Biosphärenreservat Mittelelbe. Eigentlich gibt dort ein Besucherzentrum mit Informationen zur Gegend.


Informationszentrum Auenland im Biosphärenreservat Mittelelbe


Die Ausstellung in den Innenräumen war jedoch leider gerade geschlossen und so konnten wir uns nur das Außengelände ansehen.


Informationszentrum Auenland im Biosphärenreservat Mittelelbe


Wir entschieden uns dann für eine Wanderung durch den Wald zu einem Freigehege für Biber, das ebenfalls zum Reservat gehört. Zunächst folgten wir einigen Schildern und versuchten uns mit Hilfe einer recht ungenaue Karte am Weg zu orientieren.


Biosphärenreservat Mittelelbe


Leider endete der sowieso nicht gut erkennbare Weg nach einem Stück im Wald und war nun überhaupt nicht mehr zu erkennen. Deshalb kehrten wir zur Straße zurück und gingen auf dieser durch den Wald bis zum Biber Freigehege weiter.


Biosphärenreservat Mittelelbe


Dort erwartete uns die nächste Enttäuschung: Das Gehege war nur am Wochenende für Besucher zugänglich, was leider zuvor an keiner Stelle angekündigt wurde. Immerhin gab es einen Aussichtsturm in der Nähe, von dem aus man das Gehege teilweise überblicken konnte.


Biber Freigehege Biosphärenreservat Mittelelbe


(Nicht ganz) geduldig warteten wir auf dem Turm und hofften, einen Biber im Schilf zu entdecken. Leider sahen wir keines der Tiere - vielleicht verkrochen sie sich gerade in ihrer Burg. Dafür sahen wir aber einige schöne Schillerfalter, die je nach Lichteinfall ihre Farbe änderten.


Großer Schillerfalter


Um 15 Uhr gab es eine Flugvorführung in der Falknerei Wörlitz, die auf dem Weg zurück zu unserem Hotel lag. Deshalb verließen wir den Aussichtspunkt ohne Bibersichtung, um rechtzeitig zur Flugshow dort zu sein.


Lannerfalke Lena


Die Show wurde sehr unterhaltsam gestaltet und verschiedene Greifvögel wurden vorgestellt.


Gerfalke Gerda


Schon vor Beginn der Vorführung kreisten einige Milane über uns und wir fragten uns, ob sie wohl auch Teil der Show sind. Wie sich herausstellte, waren dies tatsächlich wilde Vögel, die jedoch jeden Nachmittag vorbeikamen, um sich ein paar leicht verdiente Fleischbrocken abzuholen.


Milan


Im Laufe der Vorführung kamen immer mehr dazu, bis schließlich fünf wilde Vögel gefüttert werden wollten, ehe die Show ungestört weiter gehen konnte.


Steppenadler Steppke

 

Sperbergeier Moritz


Am Abend genossen wir noch ein letztes Abendessen mit Blick auf die Elbe in unserem Hotel, da es am nächsten Morgen weiter Richtung Elbsandsteingebirge gehen sollte. 

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