Unser erster Stopp an diesem Tag war wieder ein Drehort von Harry Potter: Lacock.
Mehrere der Filme wurden in der Abbey und dem Dorf gedreht.
Zuerst sahen wir uns die frühere Abbey an, die nach der englischen Reformation an einen Privatmann verkauft und dann zu einem Wohnhaus umgebaut wurde.
Das untere Stockwerk des früheren Nonnenklosters mit Kreuzgang, Kapitelsaal und Sakristei wurde als Lagerraum genutzt und blieb deshalb ohne allzu große Veränderungen erhalten.
Hier wurden verschiedene Szenen in Gängen und Klassenzimmern in den Harry Potter Filmen gedreht.
Im oberen Stockwerk konnte man dann die rekonstruierten Wohnräume der früheren Besitzer des Hauses sehen.
In der Großen Halle liegt ein Zuckerwürfel auf der Nase einer Ziegenstatue.
1919 hatte ihn ein amerikanischer Student dort als Scherz platziert und die Hausbesitzerin fand es wohl so lustig, dass sie ihn dort liegen ließ. Seitdem wird er immer wieder erneuert.
Zusätzlich gehörte auch noch eine Ausstellung über Fotografie zu den Ausstellungsräumen, da ein Besitzer des Hauses William Fox Talbot war.
Er hat sich mit verschiedenen Gebieten der Natur– und Geisteswissenschaften beschäftigt, ist aber besonders bekannt für seine Leistung auf dem Gebiet der Fotografie.
Glaubt man der Ausstellung, ist er der eigentliche Vater der Fotografie, weil er die ersten Negative erfunden hat.
Wir spazierten anschließend noch durch Lacock, einem hübschen kleinen Dorf, das für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen als Drehorte diente - darunter zum Beispiel “Harry Potter” und “Downtown Abbey”.
So ist in dem Örtchen das Haus der Eltern von Harry Potter zu sehen.
Auch das Wohnhaus von Horace Slughorn steht hier - war allerdings zu dem Zeitpunkt, als wir es besuchten, unbewohnt. Vielleicht hatten die Besitzer keine Lust mehr auf die vielen Touristen, die ihren Vorgarten fotografierten…
Wir fuhren weiter nach “Castle Combe”, das als “schönstes Dorf Englands” beworben wird (nicht das erste Mal, das wir in einem Dorf waren, das sich damit rühmte…).
Tatsächlich gefiel uns “Castle Combe” noch besser als Hawkshead, das wir auch besucht hatten.
Neben den 350 Einwohnern waren bei unserem Besuch vor allem sehr viele Touristen unterwegs, die durch das Dorf spazierten und die schönen Häuser (Cotswold stone cottages) fotografierten.
Seit etwa 1600 wurden keine neuen Häuser mehr gebaut.
Nach unserem Spaziergang fuhren wir weiter nach Abingdon, wo wir uns auf einem Stellplatz etwas außerhalb der Stadt häuslich einrichteten: Um Oxford zu besuchen, wollten wir hier zwei Nächte verbringen.
An diesem Abend machten wir aber erst einmal einen Rundgang durch Abingdon, das direkt an der Themse liegt.
Von der früheren Abbey ist nichts mehr vorhanden, aber Park- und Gartenanlagen sind noch danach benannt.
In der Abingdon County Hall gibt es einen merkwürdigen, 400 Jahre alten Brauch: Zu besonderen Anlässen werden von Ratsmitgliedern in Roben Brötchen vom Dach des Gebäudes in die Menge geworfen (“bun throwing”).
Das letzte “bun throwing” fand 2022 zum Platin Jubiläum von Königin Elisabeth II. statt.