Veröffentlicht: 31.07.2022
In Kirkwall mussten wir wieder per Tenderboot in die Stadt fahren, worüber wir uns zunächst etwas ärgerten (besonders als wir 20 Minuten im Flur aufs Boot warteten). Schließlich erwies sich dieser Weg in die Stadt aber doch als vorteilhaft: Statt eines langen Fußweges vom Anleger für Kreuzfahrtschiffe oder einer Fahrt im überfüllten Shuttlebus kamen wir direkt beim Anleger in der Innenstadt an.
Mit einem kleinen Bogen um einen See, der neben der Innenstadt liegt, gingen wir ins Zentrum.
Dabei kamen wir am schön angelegten Garten des Tankerness House vorbei.
Kurz dahinter erhebt sich die St. Magnus Kathedrale über der Stadt.
Ein Stückchen weiter sahen wir im Gemeindehaus einen kurzen Film zu ihrer Entstehung und zur Geschichte des Heiligen Magnus (den wir bis dahin nicht kannten).
Er war ein friedfertiger Herrscher der Orkneyinseln, der zur Zeit der norwegischen Oberherrschaft auf den Inseln lebte. Sein mit ihm herrschender Cousin war nicht ganz so friedfertig und ließ ihn bei einem Hinterhalt ermorden.
Gegenüber der Kathedrale liegen die mittelalterlichen Ruinen des Earl's Palace, die wir besichtigten.
Direkt daneben hatte auch der Bischof einen Palast, von dem aber ebenfalls nur noch Reste zu sehen sind.
In beiden Gebäudekomplexen vermitteln Informationstafeln mit Illustrationen einen Eindruck davon, wie es hier einmal aussah.
Abschließend bummelten wir noch etwas durch die Einkaufsstraße, die wegen der zwei Kreuzfahrtschiffe, die gerade in der Stadt lagen, recht voll war.
Außerdem sahen wir uns die Ausstellung zur Insel und ihrer Geschichte im Orkneymuseum gegenüber von der Kathedrale an.
Dort waren auch die einzigartigen Korbstühle, die nur auf Orkney hergestellt werden, ausgestellt. Sie haben zwei Schubladen: Eine für die Bibel, die andere für die Flasche Whisky.
Unser Ausflug am Nachmittag führte uns zum UNESCO Weltkulturerbe "The Heart of Neolithic Orkney".
Zuerst fuhren wir zum Steinzeitdorf Skara Brae, das lange unter Sanddünen verborgen lag.
1850 legte ein Sturm die Strukturen frei und so wurde das etwa 5000 Jahre alte Dorf wiederentdeckt.
Sogar die Inneneinrichtung mit Feuerstelle und Betten blieb teilweise erhalten.
Ganz in der Nähe liegt das Skaill House, ein Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert.
Hier konnten wir noch Räume sehen, in denen die Einrichtung aus früheren Zeiten erhalten war.
Neben dem Besucherzentrum von Skara Brae gibt es einen Nachbau eines der Häuser aus der Ausgrabungsstätte.
Dort kann man sich einen Eindruck vom mit Gras bewachsenen Dach und der Inneneinrichtung verschaffen.
Auf der Fahrt zurück sahen wir zwei Steinkreise.
Am Ring of Brodgar hielten wir an, um diesen aus der Nähe anzusehen und einmal zu umrunden.
Der Steinkreise ist etwa 5000 Jahre alt.
Heute stehen noch 36 von ursprünglich 60 Monolithen, die zwischen 2 und 4,5 Metern hoch sind.
Der Kreis hat einen Durchmesser von 103,7 Metern.
Seine Funktion ist bis heute unklar. Heute ist er aber ein sehr beliebtes Fotomotiv bei Besuchergruppen…
Mit einiger Verspätung kamen wir wieder am Schiff an und nahmen das letzte Tenderboot, das noch auf uns gewartet hatte.
Dann nahm unser Schiff Kurs auf Bremerhaven, wo unsere Reise endete.