Bornholms Norden und Rønne - unterwegs mit der AIDAmar
Veröffentlicht: 23.10.2024
Am Vormittag hatten wir den Ausflug “Bornholms Norden” gebucht, der uns mit dem Bus zu den nördlichen Highlights der Insel führen sollte.
Zuerst ging es zur mittelalterlichen Burg Hammershus, Nordeuropas größte mittelalterliche Burgruine.
Die Burg gehörte unter anderem dem dänischen König, dem Bischof sowie der Lübecker Hanse.
Die Zeit für Aufstieg und Besichtigung war mit einer halben Stunde recht knapp bemessen, aber wir wollten ja auch noch mehr von der Insel sehen.
An der Küste entlang ging es in das Örtchen Gudhjeim mit etwa 700 Einwohnern an der Küste.
Einst war es einer der größten Orte der Insel, doch im 17. Jahrhundert raffte die Pest die meisten Bewohner dahin.
So wurde es zu einem kleinen Fischerort, in dem vor allem das Räuchern des Fisches von Bedeutung war - was man heute noch an einigen Räuchereien und vielen hohen Schornsteinen sehen kann.
Natürlich sahen wir uns auch noch eine der berühmten weißen Rundkirchen an: die Østerlars Kirche.
Sie wurde um 1150 erbaut und ist die älteste und größte Kirche der Insel.
Vor einigen Jahren ergaben Sonarmessungen, dass unter der Kirche ein großer Hohlraum liegt. Da der Kirchenrat weitere Untersuchungen untersagte, gibt es nun zahlreiche Spekulationen darüber, was sich dort unten befindet, wie zum Beispiel der Schatz der Tempelritter. Der Guide schlug zwar eine nächtliche Grabungsaktion vor, die wir aber ablehnen mussten, weil unser Schiff Bornholm um 18 Uhr wieder verlassen sollte.
Der letzte Stopp unserer Fahrt war Svaneke, das angeblich schönste Dorf Dänemarks. Es war zwar recht hübsch, hatte unserer Meinung nach aber diesen Superlativ nicht verdient.
Beim Rundgang erklärte der Führer uns ein großes Zahlenfeld auf der Straße: Hier findet im Sommer “Hühnerkacke-Bingo” statt. Das Quadrat wird eingezäunt und es werden Hühner hinein gesetzt. Die Zahlen, auf denen einer der Vögel sein Geschäft verrichtet, kann angekreuzt werden. Als Preis winkt eine Flasche des lokalen Bieres.
Wir sahen in einer Manufaktur für Süßigkeiten zu, wie Bonbons hergestellt wurden. Anschließend durften wir auch eine der bunten Leckereien probieren.
Dann ging es wieder zurück nach Rønne, wo unser Schiff vor Anker lag.
Am Nachmittag machten wir uns auf eigene Faust auf den Weg durch den Ort und schlenderten durch die Straßen mit hübschen Fachwerkhäusern.
Rønne wurde im zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört bzw. beschädigt. Wobei es den Krieg eigentlich gut überstanden hatte und dann am 9. Mai 1945, also einige Tage nach der Deutschen Kapitulation, angegriffen wurde. Der deutsche Kommandant auf der Insel sollte sich eigentlich den Engländern ergeben. Nun trafen aber russische Truppen zuerst ein und er verweigerte die Kapitulation, so dass diese schließlich Bornholm bombardierten.
So entstanden viele Häuser in Rønne nach dem zweiten Weltkrieg. Es gibt sogar ganze Siedlungen mit “Schwedenhäusern”, Fertighäuser, die die schwedische Regierung kurz nach der Zerstörung spendeten und die bis heute stehen.
Wir sahen auf unserem Weg auch das kleinste Haus Rønnes, das wie zwischen zwei andere Bauten gequetscht aussieht.
Zum Abschluss gingen wir noch etwas an der Küste entlang, von wo der Weg direkt wieder zum Hafengelände führte.