Taufe und Cyclone Lola

Lange habe ich überlegt und letzte Woche entschieden am 25.10 für 5 Tage nach Sydney zu fliegen und dann kam TC (Tropical Cyclone) Lola!

Er war schon in weiter Ferne zu beobachten, was nicht ungewöhnlich ist. Er wechselte immer wieder die Richtung und baute sich letztendlich doch auf Kategorie 5 auf und steuerte direkt auf Vanuatu zu. Da die richtige Cyclone Saison eigentlich erst im November startet, waren jetzt doch alle überrascht und etwas überrumpelt, da man sich erst von den beiden Kategorie 5 Cyclonen im März erholt hatte.

Naja, nun kam Lola Vanuatu immer näher, fegte bereits über die nördlichen Inseln, wechselte immer zwischen Kategorie 4 und 5 und erreichte uns heute Nacht mit einer bisher milderen Stärke als befürchtet. Nachdem mein Flug natürlich erstmal verlegt wurde, bereiteten sich gestern alle auf die kommenden Tage vor: Cycloneshutter wurden angebracht, ein paar mehr Lebensmittel eingekauft, Handys geladen und Wasser abgefüllt. Bei Alarmstufe Rot darf keiner mehr raus und alle Geschäfte sind geschlossen. Nun sitzen wir in der Bude und schauen draußen dem Sturm zu. Wir sind in unserem Haus ziemlich sicher und unser Apartment liegt auch einige Meter über dem Meeresspiegel. Die Menschen hier kennen sich mittlerweile ziemlich gut aus und begeben sich bei Bedarf in gut gebaute Betonhäuser von Freunden oder die Kirche, wenn sie selber keins haben. So gibt es meist keine Personenschäden, dafür aber viele Sachschäden und die Obst-und Gemüseernte kann vernichtet werden. Über Facebook und per SMS wird man ständig auf dem Laufenden gehalten und man weiß gut Bescheid über die Alarmstufen und den Standort des Cyclones. Heute (25.10.) bleiben wir also den ganzen Tag zu Hause und morgen sollte der Spuk, hoffentlich mit wenig Folgen, vorbei sein.

Für Freitag ist nun der Flug geplant und so wird es ein ziemlicher Kurztrip. Naja. So sollte es wohl sein.

Neben dem plötzlichen Wetterumschwung, begann ich Dienstag mit meiner ersten Yogastunde, die ich von einer Yogalehrerin während ihres Urlaubs übernehme. Das ist ziemlich cool, dass sich so schnell ein paar Optionen geboten haben und ich nun bis Mitte Dezember 2-3 Yogaklassen die Woche übernehme. Michel und ich wechseln uns mit der Betreuung an den Tagen ab und am Nachmittag geht Pepe weiterhin in den Kindergarten, den er toll findet. Mittlerweile schwimmt und schnorchelt er ohne Weste im Pool und Meer und spielt voll beim Fussballtraining mit.

Anton hat seine ersten 6 Zähne raus und hat sich endlich etwas beruhigt. Mit seinen nun fast 10 Monaten ist er voll in Action, fängt an zu kommunizieren, isst nun quasi den ganzen Tag ohne gestillt zu werden und wir warten sehnlichst auf die ersten Schritte ☺️

Letztes Wochenende waren wir noch bei der Taufe vom Sohn der Präsidentin des Volleyball-Verbands Debbie im Dorf Mele. Das war ziemlich spannend für uns. Der Gottesdienst dauerte fast 2 1/2 Stunden. Es war ein buntes Treiben, Kommen und Gehen, viele Laute Gesänge und am Ende die Taufe von 36 Kindern im Alter zwischen 0 und 3.

Danach wurden wir zum Mittagessen von Debbies Familie eingeladen. Es ging von der Kirche mitten ins Dorf, wo die Eltern von Debbies Mann Mike leben. Dort wurde bereits von den Frauen viel Essen vorbereitet, während sich die Männer den ersten Wein oder Kava gönnten. Es war hauptsächlich die Familie dort und neben uns noch eine weitere Freundin mit ihren Söhnen. Zwischen allen Gästen liefen viele Kinder umher sowie Hunde, Katzen, Schweine und Hühner. Für uns war es mit Anton eine kleine Challenge, das große und aktive Baby die ganze Zeit zu tragen, da man ihn nirgendwo absetzen wollte. Als wir dann den Kinderstuhl bekamen konnten wir gemütlich gemeinsam essen. Pepe spielte die ganze Zeit mit seinem Freund Barak und war kaum zu sehen.

Gegen Nachmittag fuhr uns Debbie nach Hause und wir ließen den Sonntag entspannt ausklingen.

Freitag geht es dann hoffentlich los nach Sydney und Michel freut sich auf ein entspanntes Wochenende mit Pepe.