Veröffentlicht: 11.10.2018
Fiji und China - und nun ab nach Tanna!
Das im Süden liegende Tanna-Island gehört ebenfalls zu Vanuatu und ist neben Efate und Santo das Touristenhighlight, auf Grund des aktiven Vulkans Yazur. Seit 800 Jahren ist er aktiv, man sagt es ist der aktivste Vulkan der Welt.
Ein weiterer Grund weshalb wir so spontan und fix (Michel landete am Samstag um 23:30, Flieger nach Tanna 15:00 am Sonntag) hin sind, waren die Tanna-Games. Ein Turnier über eine Woche u.a. Beach- und Hallenvolleyball sowie Fussball und Leichtathletik. Am Montag und Donnerstag scouteten wir dort für die Halle und Beach, was ganz lustig und interessant aber nicht wirklich erfolgreich war. Neben Organisationsproblemchen (am Montag war bis 1 Uhr Eröffnungsfeierei und Aufbau) und Beschaffenheiten der Courts (Asphalt als "Indoor" und Hängenetze) war das Schuhwerk hoch spektakulär. Die meisten spielten barfuss, ansonsten in Flip Flops, Socken und die wenigsten trugen Schuhe. Jeder der Lust hat ist halt dabei und spielt mit dem was er zur Verfügung hat. Ballgefühl und Bock haben viele, eine richtige Technik, Taktik oder feste Rotationspositionen jedoch nicht und somit war es schwierig wirklich Spielerinnen auszuwählen. Die Nacht im Bungalow direkt am Fussballfeld wurde wegen nächtlicher Arbeiten, Soundcheck und laut muhenden Kühen auch nicht gerade zum Erholungsort. Lustig war dennoch beim Frühstück den Aufbauarbeiten zuzusehen #dieLinienderLaufbahnsindfastparalelgelungen. Um den Montagmorgen trotzdem gut zu nutzen fuhren wir zum bekannten Schnorchelspot Blue Hole und wurden mit den buntesten Korallen belohnt die wir bislang auf unserer Reise gesehen haben :) Mittags ging es dann zurück zu den Courts.
Wir entschieden uns nach den ersten Spielen (Chaos und semigutes Niveau) erstmal zum Vulkan zu fahren und etwas Urlaub in Form von Schnorcheln und Wandern zu machen. Am Donnerstag vor unserem Rückflug würden wir dann nochmal die Halbfinals ansehen.
Da die Transportkosten für Touristen recht hoch sind, mischten wir uns unter die Locals und erwischten direkt einen Kleinlaster, der uns zu Localpreisen auf die andere Seite der Insel zum Vulkan brachte. Ca 1,15h Fahrt für ca 40km (sagt alles über die Strassenverhältnisse). Wir fuhren durch dichten Jungle, über kleine Berge bis zum Aschefeld des Mt Yasur, was uns von Anfang an mega beeindruckte. Perfekt zum Tourbeginn kamen wir zum Eingang des Vulkans und entschieden uns trotz unerwarteter, saftiger Eintrittspreise (ca 80€) dieses Spektakel anzuschauen, was sich zu 110% gelohnt hat. Mit ca 25 anderen Outdoortouris brachten uns die Guides mit Pick-Ups den 340m hohen Vulkan herauf und bei gutem Wetter konnten wir die brodelnde Lava beobachten. Bis es dunkel wurde blieben wir am Kraterrand und besonders die Dunkelheit machte es zu einem spektakulären Erlebnis. Alle 5 min grummelte es mal lauter, mal leiser und Mt Yazur spuckte aus vollem Leibe die Lava nach oben. Voll abgefahren und zum Teil auch etwas beängstigend, da wir später die Lava auch ein paar mal über den Kraterrand fliegen sahen. Zum Glück waren wir da schon wieder in unserem Baumhaus (Yasur View Lodge) unten angekommen und genossen den nächtlichen Blick auf das Vulkanfeuer.
Die dritte Nacht verbrachten wir auf der Ostseite der Insel in Port Resolution. Hier hat James Cook 1774 Tanna entdeckt und der Insel und dem Ort ihre Namen gegeben. Es ist eine wilde Gegend mit nur 2-3 Unterkünften, 3 "Restaurants" und sonst nix außer weißen Stränden und Busch. Wir liebten es, schnorchelten und erholten uns einen ganzen Tag von den letzten Wochen und der Reiserei ( ist ja nicht so, als wäre das nicht anstrengend ;)).
Für die letzte Nacht wählten wir nochmals die Yasur View Lodge, da es einfach unglaublich schön war. Am nächsten Morgen liefen wir dann wieder los in Richtung Lenekal, wo der Flughafen und die Tanna-Games stattfanden. Wir hofften auf eine baldige Transportmöglichkeit, damit wir noch Zeit zum scouten haben würden und nicht bei glühender Hitze zu lange wandern müssten. Nach etwa 2h (es kam schon etwas Unzufriedenheit und Verzweiflung auf) kam dann endlich ein Bus der uns zurück brachte. Alles hat dann doch wieder gut geklappt und die Aschewüste zu Fuss zu durchqueren war auch im Nachhinein ein tolles und pittoreskes Erlebnis. Die Tanna-Games waren schon wieder im vollen Gange. Wir schauten noch etwas zu, aßen Mittag und Michel zockte am Ende noch 1-2 Sätze barfuss auf dem heissen Asphaltboden mit.
Tanna war somit ein total ursprüngliches, vielseitiges und faszinierendes Erlebnis. Nach diesen 5 Tagen freuten wir uns aber auch wieder auf Port Vila und unser Zimmer mit frischen Klamotten und einer richtigen Dusche.