Blick vom Dachzelt - unsere Rundreise Deutschland 2019
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Münster, die Andacht und das kleine Glück Teil 3

Veröffentlicht: 07.10.2019



Nach einem schönen Sonntag in der Münster Altstadt treffen wir am heutigen Montag unseren nahen Verwandten mit Familie. Heute erfahren wir auch das kleine Glück. Wir treffen uns alle auf einen Plausch und Spaziergang am Aasee und essen sehr gut in einem am See gelegenen einzigen Restaurant. 










Es herrscht durchwachsenes Wetter, ein Sonne Wolken Mix mit Regen am späten Nachmittag. Wir spazieren eine Runde mit Kinderwagen und zwei grossen und einem kleinen Kind um den See- Mal wieder schön, ein paar Worte zu wechseln mit dem Bruder meines Mannes. Wir reden über das Leben und die Lebenshaltungskosten, Mieten und Hauskauf in und um Münster. 




Es ist ein langer Weg um den See, so können wir eine schöne gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Wir beobachten die kleine Tochter der Verwandten beim Laufenlernen, schauen Segelbooten hinterher und geniessen die Sonne vor dem Regen, der uns heute noch auf dem Heimweg begleitet laut Wetterbericht. 



Als wir dann wieder am Ausgangspunkt ankommen, verabschieden wir uns dann auch alsbald mit einem kleinen Austausch über den Heimweg. Wir haben jedoch bald keine richtige Peilung mehr, da es inzwischen stark windet und ziemlicher Regen aufkommt. Wir laufen querbeet durch die Randstadt von Münster, durchqueren Parkanlagen, Seitenstrassen, erspähen schöne Bauten und Villen.. Minuten später kommen wir schliesslich am Hauptbahnhof an und suchen bei starkem Regen unsere Busverbindung raus. Alles was jetzt noch nicht nass wurde, wird es in diesen Minuten des Wartens. Die Bushaltestellen sind voll von wartenden Menschen. Es ist ein richtig verregneter Moment in dieser Stadt. 


Wir schieben uns zwischen die Fahrgäste unter das Dach des einzigen Wartehäuschens. Betrunkene torkeln an uns vorbei, telefonierende Passanten haben es eilig, viele bunte Regenschirme werden auf gespannt. Wir unterhalten uns über die Schweiz und sprechen auch sonst über lustige Dinge. Unser Sohn hat sehr aufmunternde Themen gefunden gegen das graue Wetter. 




Mit dem Kleineinkauf für heute Abend und je einem Kind an einer Hand steigen wir in den Bus, der uns in unsere Richtung bringt. 8 Minuten Fahrtweg, paar Gehminuten zum Campingplatz, klingt eigentlich voll okay, ist aber voll doof, bei dem Regen. Es giesst aus Kannen und wir stürmen aus dem Bus zur nächsten Ampel, die uns den Weg frei macht über diese gut befahrene Strasse. Gestern bin ich hier noch bei schönstem Sonnenschein entlang gejoggt. Ein Paar, sie sind Schweizer, spricht uns an der Ampel an. Sie haben unseren Sohn während der Busfahrt reden hören über die schweizer Bussgeldgebühren und fragen uns nun, woher wir kommen. Sie kommen aus Luzern und sind auf der Durchreise nach Südamerika. Im strengen Gang und ausser Atem laufen wir also alle zusammen zum Campingplatz und tauschen uns über Ihre Reisepläne aus. Sie sind also die Camper mit dem MAN Campingmobil. Sie fallen auf, wir haben es natürlich auch längst bemerkt, das Gefährt. Ein interessanter Smalltalk entsteht, Visitenkarten werden ausgetauscht. Wir wünschen eine gute Weiterreise. Morgen geht es für sie weiter.


Am Abend gibt es wieder schönsten Sonnenschein für uns. Ich entscheide mich für einen 6 Kilometer Lauf. Ich jogge quasi die Strecke in Richtung Innenstadt zurück, entlang eines gut ausgebauten Fussweges.

 

Ich treffe auf viele Gleichgesinnte. Als ich auf eine ziemlich befahrene Kreuzung treffe, biege ich ab in ein ruhiges Wohnquartier am Rande von Münster Stadt und kann eine sehr schöne gerade lange Strecke immer geradeaus joggen. Schön ist es hier. Villen, Kindergärten. Kleine Läden am Rand, eine Kirche und Parkanlagen, die privat sind mit traumhaft kitschigen Zäunen drum herum.


Ich bin etwa 60 Minuten später auf dem Campingplatz zurück und schreibe an meinem Reiseblog. Wir richten nebenher ein schönes Abendessen. Die Kinder haben hier eine Freundin gefunden und sind schon den ganzen frühen Abend gemeinsam auf dem Spielplatz. Unsere Abreise planen wir am kommenden frühen Nachmittag, ganz easy, ohne Stress. 

Den Tag unserer Abreise verabschieden mein Mann und ich mit einem Kaffee am Süssigkeiten Stand, der die Camper regelmässig mit Waffeln, Crêpes und anderen Leckerein verwöhnt. Wie ein kleiner Rummelplatz wirkt es, ein Jahrmarkt der Verliebten.. So nehmen wir Beide dort auf eine halbe Stunde innehalten Platz, während unsere Kinder in Abschiedsstimmung mit Ihrer neu gewonnenen Freundin, die Enkelin der Crêpesbudenbesitzer, spielen.




Ich bin berührt, wird mir in dieser Minute bewusst, dass ich gestern vom Nachwuchs in der engeren Familie erfahren habe. Ist es nicht so, dass ein Nachkomme folgt, wenn ein enges Familienmitglied verstirbt? Es ist mir erst jetzt bewusst, dass der Zeitpunkt, als ich vom Tod meines Vaters erfuhr, auch der des Babys ist. So bekommt diese Reise nach Münster für uns einen anderen Stellenwert und der beeindruckende Gottesdienst von Sonntag rundet das Ganze ab. Emotional gesehen, trifft hier ein, was unsere Reise besonders macht. Was uns nachdenken lässt und auch trauern lässt. Was uns verbindet und neue Pläne schmieden lässt, was uns als Familie bewegt und diesen Tag mit drei Worten abschliessen lässt: Glaube, Liebe, Hoffnung. 



In diesem Sinne verabschiede ich mich aus Münster. Bernkastel - Kues an der Mosel ist unser Favorit auf der Heimreise. Lest, was uns da erwartet. Adieu, Anja

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