Veröffentlicht: 05.01.2024
05.01.2024
Die Busfahrt. Wir legten einen kurzen Zwischenstopp an einer Raststätte ein. Unsere Blasen waren gut gefüllt, da kam es etwas ungelegen, auf neue Toiletten mit uns unbekannter Funktion zu stoßen. Wir lachten so sehr, dass wir uns fast in die Hose machten..
“Wie rum hast du dich drauf gehockt?“
Wir haben es dann irgendwie hin bekommen und es schien richtig gewesen zu sein. Danach gab es eine kleine Mahlzeit (Reis mit Gemüse), bevor es weiter ging. Umgeben von einem lautstarken Schnarcher und einem Typen, dessen Kopfhörer scheinbar keinen Akku mehr hatten, sodass er seine Videos laut schaute, fiel es schwer Ruhe zu finden. Die Nacht war mal wieder kurz und kräftezehrend. Als wir um halb 7 endlich in Krabi ankamen, fing uns ein netter Mann direkt am Bus ab. Er bot uns an, uns zum Hotel zu bringen. Das Angebot nahmen wir an und zahlten dafür 200 Baht, das war es allemal wert. Wir fuhren in einem coolen Wagen mit, hinten auf einer Art Ladefläche. Das hat extrem viel Spaß gemacht und unsere Laune sehr aufgeheitert.
Im Hotel angekommen konnten wir unsere Rucksäcke abstellen. Leider konnten wir erst ab 14 Uhr auf unser Zimmer und mussten uns bis dahin noch die Zeit vertreiben. Nach einem Frühstück in einem Café, in dem wir einen sympathischen jungen Mann mit seiner 10 Monate jungen Tochter trafen und der uns hilfreiche Tipps für unsere Reise gab, fuhren wir mit einem Grab (quasi Ruftaxi über eine App) zu einem großen Tempel in Krabi. Dieser lag auf einem Berg, den wir über 1260 Stufen bezwangen. Aber die vielen Stufen waren nicht die einzige Herausforderung. Hinzu kamen die Hitze, der Geruch von Tieren und Wegbegleiter. Affen! Es war das erste Mal, dass wir diese Tiere in freier Wildbahn trafen. Nachdem wir ca. 10 Stufen gegangen sind, fing Ronja plötzlich an zu kreischen und klammerte sich an mich „Nina! NINA!! Nina, hilf mir, da ist ein Affe auf meinem Rucksack!! Aaaah“ Das in meinen Augen süße Äffchen klaute Ronja ihre Wasserflasche aus der Seitentasche. Die Banditen sind so frech und umgaben uns, versuchten unsere Rucksäcke zu öffnen. Irgendwann waren wir sie los, die Flasche gab uns ein Franzose wieder, und wir stiegen weiter auf, mit etwas mehr Respekt. Der Aufstieg war herausfordernd, aber oben wurden wir mit einem fantastischen Ausblick belohnt!
Nachdem wir uns etwas abgekühlt haben, Fotos aufgenommen und den Aufstieg verarbeitet hatten, widmeten wir uns dem Abstieg. Dieser war fast durchgängig von den Affen begleitet. Die sind so frech! Sie mögen es auch nicht, wenn man das Handy lange auf sie gerichtet hält. Irgendwann hatten wir es anglich wieder bis nach unten geschafft. Ich wollte gerne noch die Atmösphäre genießen, daher setzten wir uns noch ein wenig und tranken einen Schluck. Das hat ein Affe gesehen und fand meine Flasche wohl äußerst interessant. So sehr, dass er plötzlich auf meinem Schoß saß und in meinen Rucksack griff, nachdem ich meine Flasche schnell darin verstaut hatte. Dann griff er nach meiner Kette. Das wurde Ronja zu viel und sie versuchte meinen neuen Freund zu verscheuchen „Kschhh“. Fand er gar nicht witzig und nahm Ronja als Bedrohung war. Da sprang der Kleine auf Ronja. Sie ist geflohen, weit. Das war’s dann mit den Äffchen, leider. Ich hab mein Herz an sie verloren.
Im Anschluss aßen wir noch ein Ruti (Pfannkuchen) und kamen mit sehr netten Deutschen ins Gespräch. Das junge Rentnerpaar ist im April 2023 nach Thailand ausgewandert. Auch sie gaben uns sehr hilfreiche Tipps für Unternehmungen und Orte. Wir waren sehr begeistert und dankbar!
Nach einer Pause im Hotel (in der wir ungewollt für eine Stunde eingeschlafen sind), sind wir dann noch über einen Nachtmarkt geschlendert. Wir entschieden uns für gebratene Nudeln. Ich fand einen neuen Bikini, da meiner gestern leider kaputt gegangen ist. Der Markt war richtig schön, mit einer Bühne und einer kleinen Liveshow mit KünstlerInnen. Die Musik hat uns mal mehr, mal weniger angesprochen aber es war eine schöne Atmosphäre. Jetzt liegen wir erledigt im Bett und hoffen erneut, schnell einschlafen zu können. Morgen gehts für uns schon wieder ein paar wenige Kilometer weiter in Richtung Strand. Wir freuen uns so!
In Thailand ist es scheinbar möglich und gängig, dass die Bauern ihre Felder nach abgeschlossener Ernte verbrennen. Während der Fahrt kam es immer wieder zu unangenehmen Feuergerüchen im Bus. In Deutschland stellen wir so viele Kleinigkeiten, die die Umwelt und das Klima beeinflussen in Frage. Ob man gewisse Strecken echt mit dem Auto fahren muss, wie oft man Wäsche wäscht und wie man am schonendsten seine Tiefkühlkost erwärmt, … die Liste ist unendlich. Wie kann es sein, dass es in anderen Ländern möglich ist, der Umwelt derart zu schaden? Durch das Verbrennen übersäuern Böden und sterben Tiere. Der Smog ist äußerst gesundheitsschädlich für uns. Wieder ein großer Punkt, den wir während der Busfahrt aufnahmen. Plötzlich fühlten wir uns wieder klein und machtlos.
Bis morgen
Ronja & Nina