Veröffentlicht: 17.08.2019
Eine endlos lange Fahrt (insgesamt etwa 12 Stunden & einige Umstiege) mit öffentlichen Bussen und einen Zwischenstop für eine Nacht in San Jose später kamen wir in Tortuguero an. Unsere erste Station auf der karibischen Seite Costa Ricas!
Tortuguero bedeutet übersetzt das Land der Schildkröten (was ein verdienter Name, dazu unten mehr) und liegt im gleichnamigen Nationalpark.
Das Dorf liegt auf einem kleinen, sumpfigen Stück Land in Mitten des Nationalparks der mit seiner Kanal- und Lagunenlandschaft, den unzähligen Tier- und Pflanzenarten und der hohen Menge an Niederschlägen auch als Amazonas von Costa Rica bezeichnet wird.
Ein fast unberührter Regenwald voller Tiere und Pflanzen, schwarze weitestgehend menschenleere Strände und ein wohl einmaliges Erlebnis - Meeresschildkröten in der Nacht bei der Eiablage zu beobachten - machen diesen Ort absolut einzigartig.
Wir erkundeten die Natur per Kanu und zu Fuß und hatten das große Glück eine unglaublich erfahrene Biologin als Guide gefunden zu haben. Sie kannte jede Pflanze und jedes Tier und hörte nicht auf uns auch zu den auf den ersten Blick unscheinbarsten Lebewesen tolle Dinge zu erzählen. Ein kleines Highlight waren die Delfine denen wir im Kanal in unserem Kanu hockend begegneten, so wie ein Ameisenbär der affenartig die Bäume entlang kletterte - das sah ziemlich lustig aus! (ich habe leider kein eigenes schönes Bild von ihm hinbekommen aber euch mal eins aus dem Internet angehangen das dem nahe kommt :-) )
Gemeinsam mit unserer Biologin machten wir uns dann auch Nachts auf den Weg zu einem abgeschiedenerem Strand um dort nach Schildkröten Ausschau zu halten die regelmäßig an den Strand wiederkehren um ihre Eier abzulegen. Ein unglaubliches Erlebnis!
Wir hatten Glück und konnten den gesamten Prozess aus sicherer Distanz mitverfolgen. Unglaublich wie diese riesigen, schweren Tiere sich an Land kämpfen, ein 50 cm tiefes Loch graben, hunderte Eier ablegen, diese wieder verbuddeln und sich auf den Weg zurück ins Meer begeben. Während wir der einen Schildkröte zuschauten kamen wenige Meter weiter immer wieder andere Schildkröten an den Strand und begannen ein Loch zu graben. Absolut beeindruckend! :-)
Auf unserer überfahrt von Tortuguero nach Puerto Viejo hatten wir dann erneut großes Glück. Unser Bootsfahrer hielt plötzlich an und rief ganz aufgeregt "Perezoso, Perezoso" und zeigte ins Wasser. Und tatsächlich da schwamm uns ein Faultier mit seinem typischen Dauergrinsen munter entgegen. Sieht man die Tiere sonst immer nur in Bäumen hängen ist es schwer vorstellbar dass sie schwimmen und Flüsse überqueren können! :-D
Kurz noch zu dem Foto mit dem Pelikan und dem Fischer. Das war eine herrliche Szene - Michi und ich schauten den zweien mindestens 30 Minuten lang zu. :-D Der Fischer ist immer wieder mit einer art Angel ins Wasser und hat Fische gefangen während der Pelikan ganz aufgeregt und voller Vorfreude umher laufend auf seinen Freund gewartet hat. Jedesmal wenn der Fischer etwas an der Angel hatte kam er aus dem Wasser und fütterte den Pelikan. Die zwei sind so immer weiter am Strand entlang und sahen dabei beide sehr glücklich aus - ein schönes Bild! :-)