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Zurück in die Zivilisation

Veröffentlicht: 28.06.2018

Nach einer wunderschönen aber sehr hellen und kalten Nacht im Hochgebirge soll das Ziel der Reise heute Geiranger heißen. Der Ort selbst hat gerade mal 200 Einwohner und liegt am UNESCO-Weltkulturerbe Geirangerfjord. Jedes Jahr zieht es hundertausende Touristen in das kleine Dorf am Ende des letzten Seitenarms des Storfjords. Aber der Reihe nach...

Nachdem ab 4:30 Uhr aufgrund der Helligkeit nicht mehr an schlafen zu denken ist, trete ich die Weiterfahrt schon gegen Sechs an. Es geht immer noch auf der Sognefjellsveien weiter durch das Jotunheimen-Gebirge. Vorbei an weiteren Gletschern und einem Sommerskigebiet führt der Weg schliesslich bei Lom wieder ins Tal und in die T-Shirt-Zone.

Gebirgskette um den Galdhøpiggen

Sommerskigebiet Sognefjellet


Ab Lom folge ich dem Fluss Otta durchs gleichnamige Ottadal bis kurz vor die Berge um Geiranger. Das Ottadal zeichnet sich durch seine unglaubliche Breite und die großen klaren Seen aus, die rechts und links der Straße immer wieder zum Pause und Bilder machen einladen.

Ottadal

Ottadal

Ottadal

Ääh...Ich


Das Tal endet am Berg Dalsnibba, an dessen nördlichem Fuß schon Geiranger liegt. Auf dem Berg selbst befindet sich nur ein Aussichtspunkt, der Aufstieg per Kfz ist aber gegen Entrichtung einer kleinen Pauschale gestattet...naja...wenn man schon mal da ist.

Die eigentliche Straße nach Geiranger führt westlich am Dalsnibba vorbei und darf, anders als ins den meisten Reiseführern erwähnt, offensichtlich kostenfrei benutzt werden. Ich hab wenigstens nirgends was bezahlt. Hier treffe ich auch wieder auf die bekannten Reisebusse, die täglich unzählige Kreuzfahrtreisende vom Hafen auf den Berg und wieder hinunter bewegen. Folglich zieht sich die Kolonne an Fahrzeugen zu den Stoßzeiten ins schier Endlose. Zuerst auf den 700 Meter hohen Pass und dann auf der nördlichen Seite sogenannte Trollstigen, eine ansehnliche Ansammlung von Serpentinen, wieder nach unten.

Trollstigen nach Geiranger


Am Ende der Trollstigen liegt dann auch das Etappenziel Geiranger. Wie schon erwähnt ein eher kleiner Ort, der aber täglich von tausenden Kreuzfahrern (im Bild sieht man Zwei) und zusätzlich von Campingreisenden wie mir praktisch überrannt wird. Ich halte einige Kilometer vorher an einem kleinen Campingplatz, um wenigstens dem Trubel der Cruise-Liner zu entgehen. Am Abend beschleicht mich aber doch das Gefühl, ganz ohne Dorfbesichtigung nicht ins Bett zu wollen und ich steige aufs Fahrrad um die letzten Kilometer ins Tal zu rollen. Während der Abfahrt wird mir klar, dass das jetzt auch nur mäßig enstpannt wird...ich muss die 200 Höhenmeter ja später wieder hochradeln. Die Größe der Häuseransammlung und die immer noch anwesenden Schiffsreisenden führen dazu, dass man mich eine starke halbe Stunde später mit raushängender Zunge die Serpentinen zum Zeltplatz wieder hochstrampeln sieht.

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