Veröffentlicht: 17.05.2023
Hatten wir doch zwei harte Tage hinter uns, so starteten wir optimistisch zur nächsten Etappe.
Ziel war Demange-aux-Eaux, die erste Schleuse hinter dem langen Tunnel.
Wir starten zeitig und sensibilisiert von den Ausfällen der letzten Tage, hatten wir unseren Impeller immer im Blick. Wir hatten zwei Tunnel vor der Brust und geplante 20 Schleusen.
Vor dem ersten Tunnel, der war ca. 870 m lang, hatten wir einen Stopp eingeplant. Schließlich wollten wir hier noch einmal die Funktionen prüfen und zum ersten Mal unsere Scheiben abbauen. Ich hatte schließlich die Vorstellung, dass die Tunnel wild aus dem Stein gemeißelt sind und es auch Stellen geben kann, an denen die Decke dem Gustav näherkommt. Sollte das tatsächlich eintreten, dann kann man die Scheibe im Tunnel nicht mehr umlegen. Und alles wieder zurück und ein zweiter Versuch, also lieber gleich abbauen.
Funktioniert unser Scheinwerfer, zur Not hatten wir auch noch drei Taschenlampen dabei.
Am Ende des Tunnels waren wir wie bisher wieder ein Stück schlauer. Wir haben eine Röhre durchfahren, die zwar unbeleuchtet war, unser Scheinwerfer funktionierte, etwas mickrig aber besser wie nichts. Die Taschenlampen waren eine gute zusätzliche Hilfe. Nur 870 m links und rechts nur einen halben bis einen Meter Platz, da darf die Bugspitze nicht weit ausschweifen, sonst geht es durch die Röhre wie eine Flipperkugel.
Auch hier nur gute Erfahrung, Heike hat vorbildlich geleuchtet und auch entsprechende Hinweise gegeben, so haben wir den ersten Tunnel ohne Blessuren bestanden.
Nach der Ausfahrt des Tunnels wurden wir von einem VNF Engel erwartet. Natürlich wollte er unser Reiseziel wissen und er schmunzelte gleich, als wir ihm die Schleuse 1 nach dem langen Tunnel nannten. Er würde uns dringend empfehlen, zwischen Schleuse 8 und Schleuse 7 einen Stopp einzuplanen. Er bot an, uns bis dahin zu begleiten, selbst beim Festmachen wäre er behilflich.
Ich hatte natürlich den Verdacht, dass der Junge Mann noch keine Blumen zum Muttertag gekauft hatte und auf die Art und Weise 2 Stunden früher Feierabend machen wollte.
Wir haben natürlich seinen Rat angenommen und dann unsere Reise in Sauvoy unterbrochen. Von unserem Guide haben wir uns mit einer Flasche Balkhausens Bester verabschiedet. Er hatte ihn vermutlich noch nicht versucht, als er uns am Folgetag zur Weiterreise verabschiedete.
Am nächsten Tag haben wir dann aber verstanden, dass es nicht an dem noch nicht gekauften Blumenstrauß lag, dass wir nicht weiterfahren konnten.