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Tag 11- Rondane

Veröffentlicht: 08.08.2018

Es müssen mal wieder Kilometer nach Norden gemacht werden, irgendwann möchten wir bei den Lofoten ankommen. Wir brechen das Lager am Vangsmjøse ab und fahren zunächst die E16 weiter Richtung Osten. Um weiter nach Norden zu kommen, müssen wir auf die Straße 51, die östlich an Jotunheimen vorbeiführt. Google Maps leitet uns auf dem kürzesten Weg dorthin, leider weiß Google aber nicht, dass diese Straße erstens in einem sehr schlechten Zustand ist und zweitens gerade saniert wird. Letzteres bedeutet, dass wir drei Mal vor einem Bagger stehen, der im Begriff ist, den Straßenbelag abzutragen. Jede Vorbeifahrt ist ein Nervenkitzel, da die Bagger alles andere als eine ebene Piste hinterlassen und einem nicht gerade viel Platz zum Passieren machen, während es rechts den Berg hinuntergeht.

Schließlich sind wir auf der 51er, die recht direkt nach Norden geht. Sie führt uns auch durch den Wintersportort Beitostølen, der genauso aussieht wie ein überlaufener Wintersportort bei uns im Allgäu, nur eben in norwegischer Architektur.

Kurz danach wird es wieder richtig interessant, wir kommen wieder nach Jotunheimen, welches linkerhand der Straße liegt. Eindrucksvolle Gipfel links, weitläufiges Fjell rechts. Zu Beginn schon scheint der landschaftliche Eindruck fast nicht mehr steigerbar, aber mit jedem Kilometer wird die Natur noch wilder und schöner. Der Straße entlang fließt der reißende Gebirgsfluss Sjoa, die sich ihren Weg über zahlreiche Wasserfälle und durch tiefe Felsschluchten sucht. Ich bin sprachlos angesichts dieser natürlichen Schönheit, und gleichzeitig traurig, da wir hier nur auf der Durchreise sind. Wie gerne würde ich für längere Zeit hierbleiben und die verschiedenen Facetten dieser Landschaft erkunden! Unser doch recht enger Zeitplan, um zu den Lofoten zu gelangen, lässt dies nicht zu. Aber wie bereits geschrieben, alles sehen zu können ist ein Wunschtraum. Wir kommen wieder.

Die heutige Etappe endet in der regionalen „Metropole“ Otta, die an der Mündung des gleichnamigen Flusses in den Strom Gudbrandsdalslågen liegt. Nachdem der Campingplatz klar gemacht ist, fahren wir noch hoch ins Rondane-Gebirge, um zum Abschluss des Tages und zur Linderung meiner Jotunheimen-Melancholie noch eine kleine Wanderung zu machen. Steil geht über eine beschauliche Anzahl von Haarnadelkurven nach Høvringen hinauf, die letzten Kilometer führen über eine mautpflichtige Schotter-/Teerpiste zum See Høvringsvatnet, wo wir die Tour beginnen. Wir kommen zum richtigen Zeitpunkt, denn die wenigen Wanderer, die dort ebenfalls laufen, sind bereits alle auf dem Heimweg.

Die Wanderung ist leicht, die Landschaft wunderschön. Die Krönung der Tour ist der kleine Fluss Vesle Ula, der nahe der Peer-Gynt-Hütte durch einen Canyon fließt. Dieser sieht aus, als hätte man einen gigantischen Felsquader mit einem Messer in Scheiben zerteilt, die anschließend zu einer Seite umgefallen sind.

Zurück am Høvringsvatnet beschließe ich das Ende der Tour mit einer kleinen Runde Schwimmen im See, der überraschenderweise gar nicht so kalt ist. Langsam geht die Sonne hinter dem am See gelegenen Gipfel unter. Eine kleine Gruppe Möwen zieht über dem See ihre Kreise. Das Leben ist schön.

Antworten (3)

Bernhard
ja!!!

Anna
Tolle Fotos! Wünsche euch ne gute zeit!!😊

Dominik
Danke, euch auch eine gute Zeit, mit weniger Regen als hier ;)

#norwegen#jotunheimen#rondane#otta