Veröffentlicht: 10.06.2023
🇬🇧 English version below
Tourdaten: Strecke 123.6 Kilometer (kum. 4‘816 Kilometer), Ø 19.3 km/h, Fahrzeit 6:24 Stunden, Anstieg gesamt 1‘230m
Wetter: schön und heiss (bis 30°), Wind erwünscht, egal von welcher Seite, meist kam er von hinten
Das Hotel in Neustadt lag mitten im Zentrum und hatte keine isolierte Fenster, entsprechend war es laut auch bei geschlossenen Fenstern. Trotzdem bin ich beim Schreiben vom Blog eingeschlafen und erst gegen 23 Uhr erwacht. Ich fühlte mich schon fast ausgeschlafen und hätte gleich losfahren können. Nachdem ich meinen Blog dann doch noch fertig geschrieben habe, bin ich wieder eingeschlafen. Doch als ich das nächste mal aufwachte, bin ich aufgestanden und habe bereits um 06:21 das Startfoto gemacht. Da war es noch schön kühl und die Strassen waren fast leer.
Ein Mann fragte mich, ob ich von der Schweiz bis hierher gefahren sei. Auf mein einfaches Ja, meinte er: Respekt, Respekt! Ich bedankte mich und ersparte mir meine Reise zu erzählen.
Ich genoss diese frühe Fahrt sehr. Neben der kühlen Luft war auch das Licht fürs Fotografieren ideal. Also habe ich öfter angehalten, um die Fahrt durch die Weinberge auf der Deutschen Weinstrasse fotografisch festzuhalten.
Auch heute durchquerte ich einige schmucke Weinstädtchen und noch mehr Weinberge. Diese waren jetzt allesamt voll Blätter. Im Gegensatz zur Kahlheit, als ich meine Reise startete. Auch begegnete ich immer wieder Weinbauern, die die notwendigen Arbeiten erledigten. Radfahrer sah ich hingegen nicht viele. Denen ging es hier wahrscheinlich zu oft und zu steil die Hügel hinauf. Immerhin bin ich insgesamt auf über 1‘200m gekommen. Da habe ich definitiv gemerkt, dass ich nicht mehr in Holland bin. Nach dem vielen Flachland war das für mich eine angenehme Abwechslung. Da kam teilweise sowohl der Boschmotor wie meine Muskulatur an ihre Grenzen. Doch die schönen weitblicke auf den Höhen liessen den vergossenen Schweiss rasch wieder vergessen.
Bei jedem zurückgelegten Kilometer komme ich meinem Zuhause näher. Das bedeutet auch, dass meine Reise bald zu Ende geht. Da ich heute schon Strassburg erreicht habe, könnte ich am Montag bereits daheim sein. Ich glaube aber, dass ich mir noch einen zusätzlichen Tag gönne und somit am Dienstag, den 13. Juni zuhause ankomme. Das gibt mir die Möglichkeit noch Freunde zu treffen und die Orte auf meiner Tour etwas genauer anzuschauen.
Gestern habe ich erzählt, dass ein Fahrradmechaniker meine Federung aufgepumpt hat. Heute war die Luft plötzlich wieder ganz draussen, weshalb ich vermute, dass etwas kaputt ist. Dabei erinnere ich mich an einen Schlag, den das eBike von unten bekommen hat, als ich über einen zu hohen Randstein hinunter fuhr. Das ist allerdings schon einige Zeit her!
Markus Bossert, mein Fahrradhändler, hat mir telefonisch geraten, das überprüfen oder zumindest erneut aufpumpen zu lassen. Da müsste ich aber bis Montag warten und ein Erfolg ist nicht garantiert. Also habe ich beschlossen, diese letzten paar hundert Kilometer ohne Federung zu fahren.
Ich habe nicht unbedingt damit gerechnet, dass ich heute noch Strassburg erreiche. Daher habe ich auch erst kurz vor Strassburg nach einer Unterkunft Ausschau gehalten. Dabei musste ich feststellen, dass die Hotels sehr teuer sind. Nur in Kehl habe ich ein schönes und bezahlbares Hotel gefunden. Daher habe ich Strassburg einfach durchquert und bin wieder in Deutschland gelandet. Für meine Radtour zählt trotzdem Strassburg als erreichtes Ziel. Stimmt das für dich auch?
https://www.komoot.de/tour/1161686457?ref=itd
E N G L I S H
Tour data: Distance 123.6 kilometers (cum. 4,816 kilometers), Ø 19.3 km/h, travel time 6:24 hours, total ascent 1,230m
Weather: nice and hot (up to 30°), wind desired, no matter which side, mostly it came from behind
The hotel in Neustadt was right in the center and didn't have insulated windows, so it was noisy even with the windows closed. Nevertheless, I fell asleep while writing the blog and woke up around 11 p.m. I almost felt asleep and could have started straight away. After I finally finished writing my blog, I fell asleep again. But the next time I woke up, I got up and took the start photo at 06:21. It was still nice and cool then and the streets were almost empty.
A man asked me if I had driven here from Switzerland. To my simple yes, he said: Respect, respect! I thanked them and saved myself from recounting my journey.
I really enjoyed this early drive. In addition to the cool air, the light was also ideal for taking photos. So I stopped several times to photograph the drive through the vineyards on the German Wine Route.
Also today I crossed some pretty wine towns and even more vineyards. These were now all full of leaves. Contrasted with baldness when I started my journey. Again and again I met winegrowers who did the necessary work. I didn't see many cyclists. They probably went up the hills too often and too steeply. After all, I came to a total of over 1,200m. That's when I definitely noticed that I wasn't in Holland anymore. After all that flat land, that was a pleasant change for me. In some cases, both the Bosch motor and my muscles reached their limits. But the beautiful far-reaching views on the heights quickly made you forget the sweat you had shed.
With every kilometer I walk, I get closer to home. This also means that my journey will soon come to an end. Since I've already reached Strasbourg today, I could already be home on Monday. But I think I'll treat myself to an extra day and arrive home on Tuesday 13 June. This gives me the opportunity to meet friends and take a closer look at the places on my tour.
Yesterday I told you that a bicycle mechanic pumped up my suspension. Today the air was suddenly all the way out again, which is why I suspect that something is broken. I remember hitting the eBike from below when I rode over a curb that was too high. However, that was some time ago!
Markus Bossert, my bicycle dealer, advised me over the phone to have it checked or at least pumped up again. But I would have to wait until Monday and success is not guaranteed. So I decided to ride those last few hundred miles without suspension.
I didn't really expect to reach Strasbourg today. That's why I only looked for accommodation shortly before Strasbourg. I had to realize that the hotels are very expensive. Only in Kehl did I find a nice and affordable hotel. So I just crossed Strasbourg and ended up back in Germany. For my bike tour, Strasbourg still counts as a goal that has been reached. Is that true for you too?