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Chicago - the windy City part one

Veröffentlicht: 31.03.2018

Donnerstag, der 29.03.2018

Irgendetwas klingelt. Mein Wecker... Es ist 06:00 Uhr. Ich bin noch ganz schön fertig von der Party gestern. Ich stehe auf, mache mich fertig und packe den Rest in meinen Koffer. Auf meinem Bett lasse ich einen Brief, Knusperflocken und eine Dose "Magdeburger Halbkugeln" zurück. Ich mache meine Tür auf und Isaiah steht direkt davor, grad zum Klopfen ansetzend. Er sieht wirklich traurig aus. Er sagt mir guten Morgen und nimmt mir meinen Koffer ab. Unten im Wohnzimmer warten Brenda und Eric auf uns. Sie machen eine zu einer Umarmung einladende Geste. Ich gehe auf sie zu und wir formen alle einen Kreis. Dann beten sie für mich, eine wirklich schöne Geste. Eric und Isaiah gehen in Richtung der Haustür, während ich Brenda auf-wiedersehen sage. Dann fahren wir zur Schule. Im Auto ist es still, da Isaiah mal keine Musik anmacht. Als wir ankommen sind wir nicht die ersten. Einige warten schon eine Weile. Wir schließen uns ihnen an und warten bis alle anderen da sind. Als alle da sind, steigen wir aus und gehen zu den anderen auf dem Parkplatz. Es ist ungewohnt still und niemand sagt wirklich etwas. Die Lehrer kommen jetzt auch dazu. Wir stellen uns noch ein letztes Mal vor den Türen der Schule nebeneinander auf und posieren für ein letztes Foto. Es fällt mir schwer zu lächeln. Isaiah, Callie und Jade sind die einzigen, die die ersten Stunden Schwänzen und mit nach Springfield kommen. Wir fahren in einer Karawane los, ich sitze vorne, Callie und Jade hinten. Isaiah macht Musik mit einem traurigen Beat an und jetzt kommen auch mir die Tränen. Ich wische sie heimlich an meiner Jacke ab. Kurz vor Springfield halten wir am Straßenrand und sammeln Isaiahs Vater ein, der mit seinem eigenen Auto vorgefahren war. Eric fährt jetzt weiter und macht Reggae an, der immer noch irgendwie traurig klingt... Als wir auf dem Parkplatz des Bahnhofs in Springfield halten, nimmt Isaiah meinen Koffer und trägt ihn in das Gebäude. Wir sind die ersten die da sind und setzen uns auf die dort stehenden Holzbänke. Immer noch ist es still. Hoffi und Max kommen und setzen sich zu uns. Hoffi und ich werfen einen Baseball hin und her. 08:35 Uhr, wir fangen an uns zu verabschieden. Als erstes gehe ich zu Eric, der mich mit einer Umarmung empfängt und mir sagt, was es für eine schöne Zeit mit mir war. Danach gehe ich zu den Mädchen, deren Gesichter schon wieder rötlich und nass sind. Sie sagen uns die ganze Zeit, dass wir nicht gehen sollen, aber leider haben wir keine Wahl. Letztendlich kommt Isaiah auf mich zu, umarmt mich herzlich und sagt:"Love you, Bro.", ich sage:"Love you too, man." Und umarme ihn noch für eine Weile...auf dem Weg zum Gleis täusche ich noch viele Umarmungen mit allen anderen. Auch noch einmal mit Eric. Ich sage:"God bless you.", woraufhin er erwidert:"He did." Dann winke ich nochmal allen und gehe zu den Stufen vom Wagon, springe aber noch einmal hinunter um noch ein letztes Mal Isaiah's und meine Handschlag mit ihm zu machen. Dann steige ich in den Zug. Auf der Fahrt setzt sich ein anscheinend obdachloser und humpelnder Veteran neben mich. Während der Fahrt verlässt er kurz das Abteil, um die Waschräume zu nutzen und lässt eine Akte zurück, die ich kurz aufblättere. Es ist ein Schreiben von der Veteran - help - organisation, oder sowas... naja egal... jedenfalls riecht der Mann komisch und ich finde es nicht in Ordnung, wie sich die USA um ihre ehemaligen Soldaten kümmern, die wahrscheinlich mal für ihr Land gekämpft haben. Die Fahrt dauert unglaublich lange und ich bin immer noch so unglaublich müde. Die Armlehnen sind aber so dumm konstruiert, dass mein Arm immer runterrutscht und auf der komischen harten Kante der Lehne landet. Ich kann also auf der Fahrt nicht schlafen... okay cool. Dann sind wir endlich da und steigen aus. Frische "U-Bahnluft" steigt mir in die Nase... aber immerhin besser als in diesem runtergekommenen Zug, den ich übrigens sehr hasse, weil er mich aus Nokomis weggefahren hat. Wir laufen aus der Station raus und müssen ein paar Treppen hoch. Es gibt auch einen Fahrstuhl. Hoffi und ich sind die einzigen, die die Treppen nehmen. Dann kommen wir oben raus und stehen tatsächlich schon direkt neben unserer Busstation. Da steht auch schon ein Bus. Max ist auch irgendwie schon oben, und jetzt laufen er und ich in die Richtung des Busses. Als wir davor stehen und uns umdrehen, ist niemand hinter uns. Warum? Weil alle mit dem superkleinen Fahrstuhl fahren mussten. Den Bus bekommen wir zum Glück trotzdem noch. Dann fahren wir eine Weile durch die "Lunchhour" Chicagos. Dann halten wir fast direkt vor unserem Hotel. Wir steigen aus, gehen in die Lobby und klären die Belegung der Zimmer.Zuerst kriegen wir ein Zimmer, wo alle unsere Sachen reinkommen. Danach können wir raus und haben eineinhalb Stunden Freizeit. Max, Hoffi und ich gehen in ein Taco Restaurant um die Ecke, sind beim bezahlen sehr verwirrt, weil auf einmal noch allerlei Steuern draufgerechnet werden und unsere tolle Rechnung, die den Tip schon beinhaltet nicht mehr aufgeht. Nach dieser Tortur kehren wir in die Lobby des Hotels zurück, wo schon ein paar warten. Als alle da sind, gehen wir durch die Innenstadt Chicagos, umgeben von beeindruckend riesigen Gebäuden, auf dem Weg zum "Willis Tower", das höchste für Besucher ausgelegte Gebäude Chicagos. Zu sehen ist eine Rundum-View und als Highlight Glaskästen, die aus dem Gebäude herausragen und einen Glasboden haben, durch den man dann alles sehen kann. Ein komisches Gefühl... aber schon irgendwie echt cool. Die Aussicht ist mega. Der Lake Michigan ist ja so verdammt groß, wie ein Meer, Ufer konnte ich nähmlich auf der anderen Seite nicht entdecken und der Flug darüber hatte auch locker eine halbe Stunde gedauert. Als dann alle alles gesehen haben, nehmen wir den Fahrstuhl wieder runter, der sich so schnell bewegt, dass ich Druck auf den Ohren bekomme. Danach spazieren wir von der schönen Aussicht gepriesen aus dem Wolkenkratzer hinaus und machen uns wieder in Richtung Hotel. Die Pizzeria in der wir eigentlich essen wollen, ist so voll, dass wir uns entscheiden einfach im Hotel zu essen. Was im Endeffekt auch echt lecker ist. Hoffi, Max und ich hauen von der Gruppe ab, holen und Sportsachen und gehen hoch ins Gym. Wir trainieren für ca eineinhalb Stunden und springen danach in den Pool.

Ein schöner Abschluss für diesen wirklich sehr vielseitigen Tag.

~H


Hannes W. 

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