Tag 147 - Ich werde observiert

Karfreitag ist hier der höchste Osterfeiertag, um 6.00 Uhr zog schon die erste Prozession mit schräger Blasmusik durch die Straßen. Ich wollte sowieso früh aufstehen. Um Fotos zu machen, wenn noch nicht so viele Leute unterwegs sind. Mir gefallen die bunt gestrichenen Häuser mit den schönen alten Holztüren. Manchmal drapiert sich ganz malerisch ein Hund davor oder ähnliches, z. B. wenn ich gerade die Kamera nicht dabei habe. Oder es steht einer von den dicken Pickups davor.

Auf der Ausgehmeile laufen besonders viele streunende Hunde herum. Normalerweise beachten sie die Leute nicht, heute Morgen knurrte mich aber einer an. Und dann ist er mir gefolgt. Ehrlich, ich habe es ausprobiert: Blieb ich stehen, tat er es auch. Bog ich ab, kam er hinterher. Ging ich wieder zurück, machte er ebenfalls kehrt. Vielleicht hatte ja mein Deo versagt. Erst als ich den schon belebten Platz vor der Kathedrale überquerte, konnte ich ihn abhängen.

Die Gedanken kreisen um die letzten Erledigungen. In welchem Restaurant man unbedingt noch ein letztes Mal den geilen Nachtisch essen möchte, welche Mitbringsel man noch besorgen muss und Ähnliches, wozu man jetzt die allerletzte Gelegenheit hat. Nur noch 14 Tage.