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-Kapitel 33- Mit dem "Leichenwagen" zu wunderschönen Orten auf der Südinsel

Veröffentlicht: 13.08.2020

Die ersten Tage mit Floris Auto spielte einer von uns immer den Fahrlehrer, und der andere fuhr alleine hinterher, weil keiner von uns gerne das erste Mal ohne Beifahrer in einem fremden Land gefahren wäre. Als ich an der Reihe war, versuchte ich das Radio anzuschalten. Die Bon Jovi Fans, die vorher Besitzer des Leichenwagens waren, hatten ihre CD vergessen, also lief ab diesem Zeitpunkt immer sein Album, wenn Flori das Radio aufdrehte.

Anfangs taten wir uns ein bisschen schwer damit, als Kolonne durch Neuseeland zu fahren. In Amberley sah ich mein Leben an mir vorbeiziehen, als ich versuchte an einer Kreuzung den Leichenwagen nicht zu verlieren. Ein Auto, das gerade ein anderes abschleppte, musste richtig scharf bremsen, als ich über die Kreuzung fuhr. Seine Blinker waren nämlich so schwach, dass ich dachte er wolle abbiegen. Ich musste beschleunigen so doll es mit unserem Auto ging und der andere wich mit quietschenden Reifen aus. Aber es ist ja nochmal alles gut gegangen.

Flori gewöhnte sich recht schnell an den Linksverkehr, und schon bald konnte er uns folgen. Wir machten uns direkt auf in Richtung Norden, fuhren aber einen Bogen durch die Berge, um nicht wieder denselben Weg zurückfahren zu müssen.

grüne Landschaften

 Als erstes machten wir Halt in Hanmer Springs, wo wir zwei Nächte auf einem der besten Campingplätze überhaupt verbrachten. Da verpassten wir Flori ausversehen einen dicken, komplett geraden Koreanerpony, als wir versuchten ihm unfachmännisch die Haare zu schneiden. Außerdem benahmen wir uns extrem trottelig. Wir machten zwei Mal die Waschmaschine kaputt, liefen pro Tag ungefähr dreißig Mal zwischen dem Auto und der Küche hin und her, und fanden den Weg zu einem Wasserfall nicht. Auf jeden Fall boten wir den Rentnern im Wohnmobil neben uns eine gute Show. „Never ending“ meinte die Rentnerin lachend zu mir, als ich zum 5. Mal mit dem gleichen riesigen Wäschestapel an ihr vorbeilief.

Auf dem Weg durch die Berge lernten wir dann auch die Sandfliegen kennen. („Die gehören ausgerottet“ meint Flori). Die sind wirklich eine wahre Plage. Trotz ganz viel Mückenspray und langen Klamotten wurden wir so krass zerstochen, dass es aussah, als hätten wir Ausschlag an den Knöcheln. Wir wanderten zu einer versteckten Schlucht im Wald, wo die trotteligen Deutschen vom Pfad abwichen und von einem Ranger auf der anderen Seite des Flusses angebrüllt wurden. Das unheimliche daran war, dass wir ihn nicht sehen konnten. Nur seine tiefe Stimme aus dem Wald, die immer wieder brüllte „GO BACK TO THE BRIDGE“.

Flori machte eines Abends ein Feuer und wir schwangen uns an einem warmen Tag mit einem Seil in den Fluss.

Ein Feuerchen mitten in der Natur- das ist campen
baden im Matakitaki River

Beim Lake Rotoiti, einemwunderschönen stillen See in den Bergen, habe ich dann die peinlichsteSituation überhaupt gerissen. Ich hielt eine Backpackerin für den Parkrangerund versuchte ihr Geld anzudrehen, bis ich checkte, dass sie uns nur etwaswegen der Parkgebühr fragen wollte. Als sie genervt wieder abzog, flüchtete ichin Floris Auto, der sich vor Lachen nicht mehr einbekam. "Das ist das Ende", meinte ich.

wunderschöner Lake Rotoiti

-> Fortsetzung folgt

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