Neuseeland - Die Nordinsel
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7.1.20 Far North District & Aroha Island

Veröffentlicht: 15.01.2020


Auf in den hohen Norden! In der Tat heißt der Bezirk Far North District, was nach Nordpol oder mindestens aber einer nicht mehr existenten Zivilisation sowie Schnee und Eis klingt. Aber wie so manches, ist auch das hier umgekehrt, denn hier ist der Süden des Landes wegen der Nähe zur Antarktis deutlich kälter, windiger und nasser als der Norden. Der Wind ist nicht mehr ganz so garstig wie gestern, bläst aber weiter aus dem kalten Südwesten, die Sonne wühlt sich immer mal durch die Wolken und ich steuere erstmal Kawakawa an. 

Besonderheit hier in dem ansonsten etwas abgehängten Provinznest: Hundertwasser Toiletten! Was kaum einer weiß ist, daß Hundertwasser hier 27 Jahre in der Nähe lebte und vor über 20 Jahren nicht nur die Pläne für diese öffentlichen Toiletten lieferte, sondern selbst aktiv beim Bau mitwirkte, indem er einige der Bestandteile beibrachte und z. B. die Säulen gestaltete, u. a. mit Keramik aus Asien. Er sorgte für die Begrünung des Daches, ließ aber auch Maori Künstler an der Gestaltung teilhaben. Ich nehme an, dass es im pazifischen Raum keine Toilettenanlage gibt, die mehr fotografiert wird. 

Die Hundertwassertoiletten


Hundertwasser-Toiletten
Kawakawa - hier ist alles auf Hundertwasser getrimmt

Da dies auf meiner Strecke lag, bin ich hier nochmal vorbeigefahren. Der österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser starb im Februar 2000 an einem Herzleiden an Bord des Kreuzfahrtschiffes Queen Elizabeth 2. Auf seinen Wunsch hin, wurde er auf seinem Grundstück hier in der Nähe von Kawakawa beerdigt. 

Kawakawa

Ich fahre weiter nach Norden, komme durch den Küstenort Paihia, wo ich auch schon mehrfach war. Hier sind die Waitangi Treaty Grounds in der Nähe. Der Ort, an dem die Briten mit den Maori den umstrittenen Vertrag schlossen. 

Paihia/Bay of Islands
Bay of Islands
Bay of Islands

Vorgestern hatte ich hier über die Schlacht bei Ruapekapeka Pa berichtet, die eine direkte Folge dieser Verträge war. Das Marae von Pahia ist groß und bedeutend, da hier am 7.2. immer die Feierlichkeiten zur Vertragsunterzeichnung abgehalten werden. Nationalfeiertag in Neuseeland aller Zweifel zum Trotz! Vor 6 Jahren war ich zufällig an dem Tag hier. 

Waitangi Marae

Waitangi
Waitangi

Mein Versuch noch einen Kauri Wald anzusteuern misslingt, weil die Strasse als nicht campertauglich beschildert ist. Also weiter zu den kleinen Haruku Wasserfällen. Muss man nicht gesehen haben, liegen aber auf dem Weg. 

Haruku Falls

Ich bin jetzt in einem Gebiet, wo Kiwis leben. Das wird immer deutlicher, da es überall Schilder gibt, die darauf hinweisen, besonders nachts vorsichtig zu fahren und seine Haustiere anzuleinen. Kurze Zeit nach den Haruku Fällen gibt es einen Zirtonenhain bei Kerikeri, wo ich trotzdem (hoffentlich süße) Erdbeeren kaufe, bevor ich den Rest des Weges nach Aroha Island antrete. 

Obstpreise am Straßenstand
Unterwegs

Von Whangarei bis nach Aroha Island sind es gerade mal 110km. Die Insel ist in Privatbesitz, wird von einer Stiftung verwaltet und ist über einen Damm erreichbar. Es ist ein Öko Reservat, in dem ein kleiner Campingplatz ist und die Besonderheit ist, dass auf der Insel zwei Kiwis leben, die man mit Glück nachts sehen oder hören kann. Führungen gibt es keine. Rauchen, Feuer, Hunde sind hier verboten. Es gibt einen Rundum-Weg um die Insel und zwei Stellen, wo sie immer wieder nachts zu sehen sein sollten. 

An der Rezeption organisiere ich mir rote Folie für die Taschenlampe, denn rotes Licht sehen Kiwis nicht (wie auch Pinguine) aber man selbst muss ja auch was sehen im dunklen Wald und kann die Tiere - ohne sie zu stören - damit anleuchten und somit auch besser beobachten. Zunächst - es ist ja erst halb drei - mache ich mich auf eine Inselumrundung auf, die mit Päuschen und dem Lauschen auf Grillen und Wind, eine Stunde dauert. 

Rundweg auf Aroha Island
Falle für z.B. Possums, Igel u.ä.
Aroha Island
Aroha Island
Der Campingplatz-Teil ohne Strom

Riesige Wiese und so werden die Stellplätze vergeben...
So sah's dann abends aus - riesige Campingwiese und alle müssen dicht an dicht stehen.

Ich schreibe noch ein paar Postkarten, sitze in der Sonne und bin froh, dass die Wolken sich nur sporadisch davor schieben, denn dann ist es sofort ziemlich frisch. Mit 21/22 Grad ist es angenehm. Aber wenn die Sonne weg ist und der kalte Südwest-Wind bläst, ist es ungemütlich. Ein großer Tomatensalat ist mein heutiges Abendessen. Danach stand mir der Sinn und ich habe an einem Gemüsestand ne Tüte Tomaten gekauft, die genau ausreicht und die Hälfte meiner letzten Zwiebel dazu geschnibbelt. Nun heißt es warten, bis ca 22h. Dann gehe ich auf die Pirsch...

So kann man im Dunklen auch Kiwis beleuchten
Abendstimmung Aroha Island
Aroha Island


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