12.1.20 Bye-bye Aotearoa - nach 4.807km auf der Nordinsel

Das Wetter könnte nicht schöner sein an diesem Sonntag: blauer Himmel, Sonne, leichte Brise. Mit meinem bunt zusammen gewürfelten Reste-Frühstück hocke ich mich auf eine Bank an der Promenade, während sich der Campingplatz hinter mir schon emsig leert. Bis 12h kann ich bleiben und so sitze ich entspannt dort und beobachte das Treiben. Dann muss der Camper in seinen Urzustand versetzt werden, Bett abziehen, Tisch aufbauen, alle Dinge dorthin verrãumen, wo sie am Anfang waren. Lebensmittel-Reste, die gekühlt werden müssen, spende ich der Camp Kitchen, da die Sammelstelle bei der Vermietung nur ein Regal ist und dort sich erst morgen wieder Leute aus den Resten anderer bedienen. Manches fliegt in den Müll und anderes packe ich in meinen alten Tagesrucksack, um diese Sachen zu Andrea zu bringen, die in Auckland wohnt und netterweise die Klamotten wäscht und dann zur Kleiderspende bringen wird. 

Ich bin gegen 13h in Bayview, einem der nördlichen Stadtteile Aucklands und gehe erstmal zur Manuka Bay, wo gerade ein paar Angler zurück kommen und in ihrem Netz nicht nur Flundern haben, sondern einen Stachelrochen! 

Kurz vor halb zwei bin ich bei Andrea und wir hätten sicher noch länger als anderthalb Stunden klönen können. Insbesondere ist es ulkig, dass wir man einer Stunde feststellen, beide aus Hamburg zu sein und dabei aus fast nebeneinander liegenden Stadtteilen Berne und Volksdorf 🤣

Ich winde mich durch ein Geflecht von Motorways mit Ausfahrten sowohl links als auch rechts, finde eine Tankstelle und latze nochmals 80 Dollar, bevor ich um 15.45h bei Wendekreisen bin. 

Für den Tag, den ich in Okahune wegen der kaputten Lichtmaschine warten musste, kriege ich eine Tagesrate zurück, das Hotel, das ich an dem Abend brauchte, wird auch erstattet. 

 Der Kilometerzähler zeigt nun 631.004 Gesamtkilometer. 4.807km davon bin ich in 26 Tagen gefahren. 😱 So viel kam es mir nicht vor, da ich oft ja kaum mal 100km gefahren bin. Aber es läppert sich und die Aussichten waren ja auch fast immer traumhaft. Alles ok und so plausche ich noch ne Runde mit der fröhlichen Lady aus Tonga, die heute hier Dienst hat. Da ein anderer Van zurück gegeben werden, soll, der erst fast ne Stunde nach mir eintrifft, will sie mich nicht länger warten lassen und uns alle zusammen zum Flughafen bringen, sondern ordert mir ein Taxi, das Wendekreisen bezahlt und mit dem ich kurz vor 17h am Airport bin. 

Air China checkt noch nicht ein. So sitze ich noch etwas draußen in der Sonne, bevor ich mich in warme Sachen pelle und kurze Hose und Tshirt nun erstmal für einige Monate nicht mehr brauchen werde. 

Der Check-In der Business Class bei Air China ist rucki zucki, ich dackel zur Sicherheitskontrolle und reise offiziell um 18.20h aus Neuseeland aus. Ich habe das Gefühl, dass ich nochmal wiederkommen werde 😉. Ich will noch einen Kiwi in freier Wildbahn sehen, ein bisschen mehr den Norden der Südinsel und auch endlich mal Stewart Island entdecken. Aber das wird sicher noch etwas warten. Jetzt geht's um 20.20h nach Peking. Und ich muss gar nicht fahren 🤣. Ich durchstreife nochmals ein paar Läden, die es hier reichlich gibt und denke beschämt an unseren kümmerlichen Hauptstadtflughafen Tegel.

Ich sitze bald bequem in meinem Sessel. Mein Sitznachbar zieht um in eine freie Reihe und so habe auch ich bis Peking keinen Nachbarn.