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Sardinien Tag 4 - Ein Ausflug in die Berge

Veröffentlicht: 29.05.2023

Auch an diesem Morgen wurden wir von strahlendem Sonnenschein geweckt. Ausgestattet mit Sonnencreme und ausreichend zu Trinken wurden wir nach dem Frühstück von acht Landrover abgeholt und los ging der Ausflug in die Berge.

Das erste Ziel war Su Gologone, eine Karstquelle in der Nähe von Oliena, ca. 20 km von Dorgali entfernt. Begleitet wurde unsere Gruppe von einem netten Herr, der uns auf unserer Tour viele interessante Fakten erzählen konnte. Bei der Quelle lernten wir, dass über Jahrtausende hinweg das Wasser eine verzweigte unterirdische Höhlenlandschaft geformt hat, welche vom Gebirgsmassiv des Supramonte bis zur Quelle reicht. Die Ausdehnung des Höhlensystems wurde 1999 von sardischen Höhlenforschern genauer bestimmt, indem das Fluoreszenzfarbstoff Uranin in einen unterirdischen Fluss einer Höhle in Urzulei gegeben wurde. Etwa einen Monat später kam das Farbmittel bei der Quelle von Su Gologone zutage. Dadurch wurde bewiesen, dass die Quelle den Endpunkt des ausgedehnten Karstsystems darstellt. Der Ort an dem sich Licht und Wasser zum ersten mal begegnen erscheint als bläulich schimmernder Quelltopf und erinnert ein wenig an den Blautopf bei uns daheim.

Weiter ging die Fahrt in den Jeeps in das Valle di Lanaitho, wo wir einen sehr steinigen Weg zur Grotta di Sa Ohe entlang liefen. Die Grotte ist Teil des Karstsystems des Supramontes und erstreckt sich über 17 km. Die Übersetzung des Namens bedeutet so viel wie „die Stimme“ und beschreibt das Geräusch des vom Berg herabfließenden Flusswassers, das nach lokaler Legende die Bewohner vor der drohenden Gefahr warnen sollte. Um dem Namen der Grotte alle Ehre zu machen, stimmten wir in ihr zwei Stücke an wurden Zeuge eines wunderschönen Klangs, der sich über uns in der Grotte ausbreitete.

Einen kurzen Marsch den Berg hoch erblickten wir das Villagio Nuragico Sa Sedda E Sos Carros, eine Ruine einer Nuraghensiedlung aus der Bronzezeit. Deren Kultur stellt eine der ältesten Zeugnisse sardischer Geschichte dar. Die Ruine besteht aus mehreren runden steinernen Hütten und war einst ein heiliger Ort. Bei den Steinblöcken handelt es sich um Kalksteine, deren Herkunft sich bei einem Blick auf die umliegenden Berge erahnen lässt - Aus diesem Grund wird das Supramonte-Gebirge auch als sardische Dolomiten bezeichnet.

Zur Mittagszeit fuhren wir zu unserer letzen Station des heutigen Tages. Im Parco Nazionale del Golfo di Orosei e del Gennargentu in der Nähe des Punta Corrasi trafen wir nach einer kurzen Wanderung bei den Schäfern ein, bei denen wir die sardische Gastfreundlichkeit hautnah erleben konnten. Gleich zu Beginn wurde betont, dass unser Ziel für heute sitzen bleiben, Spaß haben und genießen sein soll. Bei dem warmen Wetter versorgten sie uns regelmäßig mit Wasser, servierten uns ein sehr authentisches Mittagessen und auch für musikalische Untermalung war gesorgt.

Der Aufenthalt bei den Schäfern wurde durch Tenori di Britti ergänzt, die uns die uralte, inseltypische Gesangsform Canto a Tenore präsentierten. Hierbei stimmen ein Bass, ein Bariton, ein Alt und ein Solist einen choralen Gesang an, welcher sehr markant und durchdringend klingt. Als Ursprung werden unter anderem sardische Hirten vermutet, die die Geräusche der Natur und der Schafe imitierten.

Nach gemeinsamen Singen und Tanzen hieß es gegen 17 Uhr Abschied nehmen und die Rückfahrt zum Hotel anzutreten. Nachdem sich unser Fahrer für die Rückfahrt zum ersten Mal anschnallte war uns klar, wir sollten uns festhalten. Trotz seiner Bemühung den Schlaglöchern auszuweichen, war die Fahrt über die unbefestigten Straßen eine sehr holprige Angelegenheit.

Da unsere Handys den ganzen Tag über keinen Empfang hatten, mussten sich unsere FCH Fans sehr in Geduld üben. Die letzten Minuten des Spiels konnten wir auf der Heimfahrt gespannt live miterleben und kamen mit ausgelassener Stimmung nach dem Sieg und Meister-Titel der Heidenheimer am Hotel an!

Nach diesem anstrengenden aber auch interessanten Tag, an dem wir viel über Land und Leute lernen durften, heißt es nun wieder Koffer packen, denn morgen geht es bereits weiter zu unserer nächsten Unterkunft in Arborea.

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