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Mexiko Tag 3 - Erdbebenalarm

Veröffentlicht: 21.05.2018

Nach dem Frühstück ging es vom Hotel aus mit den Bussen etwa eine Dreiviertelstunde nach St. Tomas Moro, einer deutschen katholischen Gemeinde. 

Dort wurden wir zunächst vom Pfarrer herzlich begrüßt, dann hatten wir eine kurze Stellprobe oben auf der Empore. Um 10:30 Uhr begann dann die Pfingstmesse, die wir musikalisch begleiteten. Wir sangen unter anderem das "Sanctus" und "Agnus Dei" aus Karl Jenkins "Mass for Peace", sowie auch den 100. Psalm "Jauchzet dem Herrn" von Felix Mendelssohn Bartholdy, mit seinem beeindruckenden Solipart für acht Stimmen im Mittelteil. Am Ende des Gottesdienstes kamen wir dann von der Empore nach unten in den Altarraum und sangen für die Gemeinde zum Abschluss noch "Cantate Domino" von Claudio Monteverdi. 

Im Anschluss wurden wir dann ins Gemeindehaus zu einem Imbiss eingeladen. Dort wurden wir mit sehr vielen verschiedenen Snacks verköstigt und konnten gleichzeitig mit den deutschsprachigen Mexikanern der Gemeinde ins Gespräch kommen. Als kleines Dankeschön für die Herzlichkeit mit der uns alle entgegen gekommen waren sangen wir zum Abschied noch "Viva la Vida" und "Kwela Kwela". 


Von St. Tomas Moro aus ging es mit den Bussen weiter in Richtung unseres nächsten Auftritts. Auf dem Weg dorthin legten wir einen halbstündigen Stopp auf einem kleinen Kunsthandwerkermarkt ein. Die Ein oder Andere nutzte die Gelegenheit um sich ein filigranes Armbändchen oder eine farbenfrohe Halskette als Andenken zu kaufen.
Gegen 15 Uhr kamen wir dann im Centro Cultura Helenico an. Dort sollten wir für das Patronat der deutschen Industrie ein Konzert geben. Dieses wurde unter anderem auch vom Goethe-Institut, welches uns bisher auch bei vielen anderen großen Reisen großzügig unterstützt hat, finanziert. Zum Konzert wurden nur geladene Gäste erwartet, was bei uns natürlich den Ehrgeiz steigerte, ein sehr gutes Konzert zu präsentieren. Die Motivation wurde umso größer, als wir die "Capilla Gotica" betraten, in der wir am Abend singen würden. Die "Capilla Gotica" wurde zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert in Avila in Spanien gebaut und setzt sich aus zwei Teilen verschiedener Jahrhunderte zusammen. Den einen Teil bildet der romanische Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert, den anderen die gotische Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Einer der seiner Zeit wichtigsten Geschäftsmänner der USA, William Randolph Hearst, kaufte die Kapelle. In den 1920er Jahren ließ er die Konstruktion zerlegen, in Kisten verpacken und per Schiff nach New York transportieren. Dort wurden sie in einem Lagerhaus am Hafen verstaut. Als Hearst 1929 aufgrund finanzieller Probleme die Kisten verkaufen musste, waren diese immer noch ungeöffnet. Im Jahr 1954 wurden die Stücke vom Sammler Nicolas Gonzalez Jauregui gekauft und nach Mexiko gebracht, wo sie der Architekt Luis Ortiz Macedo wieder aufgebaute. Das Gebäude war wirklich sehr beeindruckt und auch die Akustik war hervorragend für unsere Arbeit geeignet. 

Während unserer Stellprobe stießen dann noch zwei Solisten, die Sopranistin Luxana und der Countertenor Rubén zu uns. Da machte das Singen von Giuseppe Verdis "Brindisi" aus La Traviata, Georges Bizets "Habanera" aus Carmen und der "Barkarole" und "Lippen schweigen" aus "Hoffmanns Erzählungen" von Jaques Offenbach gleich doppelte Spaß!
Nach einem etwa eineinhalb stündigen Konzert wurde sogar noch begeistert eine Zugabe verlangt, die wir mit "Say something" von Pentatonix erfüllten.
Nach dem obligatorischen "Grubbafodo", packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Heimweg. 


Im Hotel angekommen machten sich die Meisten gleich wieder auf den Weg in die Mall, um dort in einem der vielen Restaurants zu Abend zu essen. Die Ruhe des Abends wurde jedoch jäh unterbrochen. Gegen 21:20 Uhr schrillte plötzlich ein lauter Alarm sowohl im Hotel, als auch in der Mall los. Im Hotel klopfen die Angestellten an die Zimmertüren und gestikulierten wild in Richtung des Notausgangs und auch in der Mall ließen die Einheimischen alles stehen und liegen und versuchten den Deutschen klar zu machen, sofort das Gebäude zu verlassen. Auf dem Sammelplatz hinter dem Hotel waren nun etwa zehn von uns Kammerchörlern, der Rest war beim Essen im Kaufhaus. Neben uns standen die anderen Hotelgäste, teilweise mit nassen Haaren und barfuß. Die Hoteliers verteilten Handtücher an die Leute, damit sie sich warm halten konnten, denn zu allem Unglück war eine Stunde zuvor wieder ein heftiges Unwetter ausgebrochen, sodass die Temperatur stark gesunken war. Wir warteten einige ungewisse Minuten. Zunächst waren wir von einem Feueralarm ausgegangen, doch wir bekamen schnell mit, dass es sich um einen Erdbebenalarm handelte. Da die mexikanischen Hotelgäste sich jedoch sehr ruhig verhielten, versuchten auch wir Ruhe zu bewahren. Und tatsächlich - nach etwa 10 Minuten kam ein Angestellter mit Megafon und machte eine Durchsage auf spanisch. Ein paar der Hotelgäste übersetzten für uns auf englisch. In der Umgebung war ein Erdebeben der Stärke 5,0 gemessen worden, doch es sei alles in Ordnung, wir könnten unsere Zimmer wieder beziehen, sollten uns jedoch in der Nacht auf einen möglichen weiteren Alarm gefasst machen.
Der blieb jedoch zum Glück aus und wir hatten eine ruhige Nacht! 

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