Veröffentlicht: 08.06.2025
An unserem zweiten Tag in Yerevan fuhren wir nach dem Frühstück zu dem Genozid- Museum Tsitsernakaberd, welches die offizielle Gedenkstätte Armeniens ist und den Opfern des armenischen Völkermords gedenkt.
Zuerst besichtigten wir den 44 Meter hohen gespaltenen Obelisken, der als Symbol für die Teilung des historischen armenischen Siedlungsgebiets steht. Im Anschluss daran betraten wir ein Denkmal, welches aus zwölf Steinsäulen besteht, die kreisförmig um die ewige Flamme angeordnet sind und für die zwölf verlorenen Provinzen stehen, die heutzutage türkisches Gebiet sind.
Danach besuchten wir das dazugehörige Museum, wo wir in zwei Führungen durch die Geschichte des Völkermords geführt wurden. Dies war eine sehr eindrückliche Erfahrung, da die Führung durch sehr beklemmendes Bild- und Videomaterial gestützt wurde. Dieser Besuch machte uns sehr nachdenklich.
Die Zeit zwischen dem Museumsbesuch und der anschließenden Probe nutzten wir, um individuell Mittag zu essen.
Am Nachmittag probten wir 3 Stunden im ALS Chamber Music House, um uns auf das Konzert am nächsten Tag vorzubereiten. Gegen 16.30 Uhr trafen wir auch zum ersten Mal auf die Little Armenian Singers, um zusammen die gemeinsamen Stücke zu proben. Als kleine Geschenke übergaben wir ihnen die NKC-Armbänder, die wir zuvor fleißig gebastelt hatten. Während der Probe waren wir von ihrem präzisen, gefühlvollen und ausdrucksstarken Gesang beeindruckt. Besonders bewundernswert war es, dass sie das deutsche Stück „Kein schöner Land“ auswendig inklusive perfekter Aussprache singen konnten. Vor allem, da wir einige Probleme mit der Aussprache und den Melodien der armenischen Stücke hatten, was zu viel Frust und einer bedrückten Stimmung führte. Zurück im Hotel organisierten wir uns daher in Stimmgruppen und übten die Stücke zuerst getrennt und später in der Hotellobby nochmal gemeinsam.
Zum Abendessen gingen wir in das Restaurant „Ararat Tavern“, in welchem wir typisch armenisches Essen bekamen, welches von traditioneller armenischer Musik begleitet wurde. Dort sangen wir spontan auch noch zwei Stücke, wobei das südafrikanische „Kwangena Thina Bo“ wie immer für ein begeistertes Publikum sorgte.
Den Abend konnten wir wieder frei gestalten und viele gingen früher ins Bett, da am nächsten Tag das erste Konzert anstand.