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Ein Jahr...

Veröffentlicht: 01.10.2021

Vor einem Jahr habe ich in London angefangen zu arbeiten und zu leben. Manchmal kann ich das immer noch nicht glauben. Ein Jahr, welches durchwachsen und auf jeden Fall ein Abenteuer war. Neue Heimat, neue Sprache, neue Kultur, erstmal keine Freunde und ohne Familie. Der Start mitten in den höchsten Zeiten von Corona und der Ungewissheit des Brexits, hat es auch echt nicht besser gemacht. Dennoch würde ich sagen, habe ich mich ganz gut geschlagen und habe mich inzwischen an meine neue Heimat gewöhnt. 

London Eye
Harry Potter Statue 
Gebäudevielfalt in der Londoner Innenstadt
St. Dunstan-in-the-east
St. Pauls Cathedral 

Mitten in den Zeiten von Corona in eine Weltstadt wie London zu ziehen, war was die Freizeitgestaltung angeht eine mittelgute Idee. Vieles war geschlossen, Museen, Sehenswürdigkeiten, Pubs, Restaurants und vieles mehr war zu. Dennoch habe ich mich umgeschaut und erstmal die Sachen von außen besichtigt. Ich bin viel zu Fuß und später dann mit meinem Fahrrad unterwegs gewesen. Ich habe meinen Stadtteil und die Umgebung besser kennengelernt und kann euch jetzt die schönsten Ausblicke über London, in meiner Umgebung zeigen.

Das Adventskalender-Haus

Weihnachten war dann noch einmal eine Sache für sich. Nachdem fest stand, dass ich nicht nach Hause fahren kann, wurde ich nach Schottland eingeladen. Es sah auch ziemlich lange sehr gut aus. Bis eine Woche vorher alle Regeln gestrichen worden sind und ich doch nicht fahren konnte. Es war ein Weihnachten, was ich mir so nicht vorgestellt habe, aber auch mal eine Erfahrung wert. Heiligabend mit Bescherung und Weihnachtsessen über Zoom und der 25. bei meiner Chefin zu Hause. Das war dann wirklich ein sehr schöner Nachmittag und Abend. Ich habe zwei traditionelle englische Weihnachtsessen mitbekommen und konnte so einen Teil der englischen Weihnachtskultur kennenlernen. Alles in allem anders als gedacht, aber wirklich sehr schön.

Kunstmuseum "Tate Modern"
Chinatown
Notting Hill

Im Frühling ging dann das Leben in London wieder los. Restaurants, Pubs und Museen hatten wieder offen. Man konnte über die Märkte Londons schlendern und London von "innen" kennenlernen.

Sunday Roast (hier vegetarisch) traditionell mit Fleisch, Ofenkartoffeln, Gemüse und dem berühmten Yorkshire Pudding
Traditionelles Weihnachtsessen
italienischer Foccia-Burger
Fisch& Chips
koreanisches Sandwich gefüllt mit frittiertem Blumenkohl und Salat 
Afternoon Tea

Diversität ist wohl das Wort, was London am Besten beschreibt. Hier leben ca. 9 Millionen Menschen und diese kommen aus den unterschiedlichsten Ländern weltweit. Das spiegelt sich natürlich auch in den Restaurants und Märkten ab. Ich liebe es über Street Food Markets zu laufen und die unterschiedlichsten Gerichte aus aller Welt zu probieren. Aber Fish& Chips und ein Sunday Roast sind schon Pflicht, wenn man mal in Großbritannien ist.

Cambridge- 
Brighton
Ayr- Schottland
Leeds
York

Inzwischen kann ich auch sagen, dass ich außerhalb von London schon etwas von Großbritannien gesehen habe. Im Frühling bin ich mal nach Cambridge gefahren und habe dort Freunde besucht. 

Dann habe ich einen Tagesausflug nach Brighton gemacht. Da muss ich auf jeden Fall nochmal hin, da damals alles geschlossen hatte und ich dadurch mal wieder nicht viel gesehen habe, oder zumindest nur von außen.

Für ein paar Tage mehr war ich in Ayr in Schottland. Das hatte dann im Mai auch endlich mal geklappt und ich habe es sehr genossen. Das Meer, viele Schlösser und Burgen und viele Berge. 

Im Juli habe ich einen Wochenendtrip gemacht. Zusammen mit Freunden war ich erst einen halben Tag in Leeds und dann in York. York hat mir besonders gut gefallen. Eine schöne kleine Altstadt mit Fachwerkhäuschen, eine große Kathedrale und ein Drehort von den Harry Potter Filmen. 




Dankbar bin ich sehr für Freunde, sowohl aus Deutschland, als auch aus London und natürlich meine Familie. Danke, dass ihr immer für mich da seid und ich euch immer erreichen kann. Gerade in der Anfangszeit, in der ich hier schwer Anschluss gefunden habe, habt ihr mir sehr geholfen. Zum Beispiel mit der kleinen Kugel voller Aufgaben die ich für meinen Auslandsaufenthalt bekommen habe, wo ich regelmäßig Aufgaben ziehen darf. Aber auch so manche Abende habe ich mit Freunden oder Familie Onlinespieleabende gemacht, Filme geschaut oder einfach nur gequatscht. 

Aber auch London muss ich nicht mehr alleine erkunden. Ainize und Sophie sind immer für spontane Unternehmungen oder Ausflüge am Wochenende zu haben. Es tut gut, zu wissen, dass auch hier immer jemand da ist.

Schneefall in London! Der Schnee hat sogar für ein kleines Eichhörnchen gereicht
Überschwemmung nach starken Regenfällen
Ausblick auf London City vom Greenwich Park

Das es in Großbritannien immer regnet ist auf jeden Fall ein Gerücht. Ich glaube nicht, dass es hier viel mehr regnet. Zumindest hatten wir hier auch schon viele Wochen am Stück gutes Wetter. Von bunten Herbstblättern über wunderschöne Sonnenuntergänge bis hin zu Schnee, war wirklich alles dabei. Aber natürlich regnet es hier auch, zum Beispiel heute hat es mal wieder den ganzen Tag geregnet. Da kann es auch mal passieren, dass die ganze Straße unter Wasser steht. Es kommt aber auch immer wieder die Sonne raus und so habe ich auch hier schönes und warmes Wetter im Sommer genießen können. Dieses werde ich in den nächsten Monaten auf jeden Fall vermissen.

überraschender Umzug
mein neues Zimmer

Und dann hieß es plötzlich: "Du musst ausziehen!". Eigenbedarf meines Vermieters. Also habe ich mir zu August ein neues Zimmer suchen müssen. Nun habe ich ein schönes Zimmer in East Dulwich gefunden. Hier bin ich auch sehr glücklich und ich fühle mich wohl. Von der Lage zur Arbeit ist es ähnlich, aber dieser Stadtteil ist doch etwas belebter, was mir gut gefällt. Meine Mitbewohner sind nett, aber leider ist es mehr eine Zweck- WG, aber zum quatschen finde ich trotzdem immer jemanden. 

eine der drei Katzen

Das besondere an dieser WG sind die tierischen Mitbewohner. Insgesamt elf. Drei Katzen, sieben Hühner und seit neustem ein Hund. Wie ein kleiner Bauernhof mitten in London.

Sonnenuntergang über den Dächern meiner Nachbarschaft 
der Shard

Aber vor allem liebe ich den Ausblick aus meinem Zimmer. Direkt aus meinem Zimmer konnte ich schon so manchen schönen Sonnenuntergang beobachten und von meinem Bett aus kann ich den Shard sehen, welches eines der bekanntesten Gebäude der Londoner Skyline ist.

Magdeburger Dom

Dann Mitte August war es endlich soweit. Nach elf Monaten durfte ich endlich mal wieder nach Hause. Endlich Familie und Freunde wiedersehen, nachdem mehrere Versuche nach Deutschland zu kommen, oder Versuche von Familie und Freunden nach Großbritannien zu kommen gescheitert sind. Fast einen Monat hatte ich Zeit in Magdeburg und musste feststellen, dass ich einige Dinge, besonders Hobbies sehr vermisst habe. Es hat sehr gut getan seine Batterien mal wieder aufzuladen.

Mein erstes Musical

Zurück in London durfte ich endlich in den Genuss eines Musicals kommen. Es war so schön, volles Theater, gute Musik und ein Soundtrack der mich seitdem regelmäßig begleitet. Die nächsten Musical Besuche sind schon in Planung.

Aber auch sonst habe ich das Gefühl, dass ich hier jetzt mehr angekommen bin. Die Arbeit im Kindergarten macht mir große Freude. Es ist schön zu sehen, wie sich die Kinder in diesem Jahr entwickelt haben und umso schöner ist es ein Teil davon zu sein. Auch mit meinen Kollegen verstehe ich mich gut und es macht Spaß gemeinsam zu arbeiten. 

Meine to do Liste für London ist noch lang und selbst wenn sie jemals abgearbeitet werden würde, kommen immer wieder neue Sachen in die Stadt, die sich lohnen anzuschauen und zu entdecken. 

Einen großen Dank auch an euch alle, die ihr meine Blogbeiträge lest und euch über jeden Bericht freut, auch wenn sie manchmal in sehr unregelmäßigen Abständen kommen. Danke!

Ich bin gespannt, was noch auf mich zukommt und was ich hier in London und Großbritannien noch alles erleben darf. 

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