Veröffentlicht: 13.10.2018
Von Labuan Bajo aus flogen wir nach Ende. Ganz das Ende der Welt ist dort zwar nicht, aber die Touristen, die sich in dem 60.000 Einwohner Ort zeitgleich mit uns aufhielten, ließen sich an einer Hand abzählen. Egal wo wir lang gingen, begleiteten uns die Rufe „Hello Mister!“ oder seltener „Hello Miss!“. Die Kinder lernen in der Schule oft nur die männliche Anrede, das wussten wir schon und waren deshalb eher amüsiert als irritiert. Trotzdem erklärten wir Ihnen den Unterschied so oft es ging.
Einmal stürmte eine ganze Schulklasse auf uns zu, die ihre Sportstunde unterbrachen um dreissigfach „My name is..., what’s your name?“ auf uns einzubrüllen. Sie schrien vor Begeisterung, als wir jedem Kind die Hand schüttelten und auf das Spiel eingingen.
Am Abend kauften wir die einzigen zwei Bierflaschen der Stadt. Eine der Flaschen war warm, weil es bei der Nachfrage bisher wohl genügt hat, nur eine Flasche zu kühlen. Der Grund war klar:
Es leben sehr viele Muslime in der Stadt und sogar kleine Mädchen trugen Kopftücher. Nachts hörten wir wieder den Gebetsruf der Moschee, der uns als Vertrauter Klang in den Schlaf begleitete.
Ein Fahrer brachte uns am nächsten morgen von der Südküste an die Nordküste nach Maumere. Denn es war nun mal wieder an der Zeit für uns, in einem sauberen Bett und ohne Eidechsen im Zimmer zu schlafen. Deshalb verbrachten wir eine Nacht in einem Hotel in Maumere, bevor es heute weitergeht in kleine Hütten am Stand an der Nordküste. Die Unterkunft bietet so viel Ruhe und Abgeschiedenheit, dass das Internet nur für wenige Stunden am Tag funktioniert.
Liebe Grüße aus dem Norden von Flores.