Veröffentlicht: 08.06.2021
Montag, 31.05.2021
Leider haben sich die Corona-Bestimmungen am Wochenende vor dem letzten Trip zu strengeren Regeln geändert. So dürfen wir nicht, wie sonst üblich, mit den norwegischen Studierenden zusammen fahren. Trotzdem stehen uns zweieinhalb Tage voller Aktivitäten bevor. Der Trip beginnt am Montag um 9 Uhr mit einer Busfahrt nach Kongshavn, wo wir ein größeres Motorboot mit unserem gesamten Gepäck beladen. Dann haben sich 15 von uns für das Kajakfahren umgezogen und die anderen verließen den Hafen. Ich war eine von den 15, die mit dem Kajak fuhren. Wir paddelten etwa 20 Minuten nach Østre Randøya, wo unser Camp lag. Die anderen warteten schon auf uns. Sie entluden das Boot und halfen uns, die Kajaks zu tragen.
Nach der Ankunft haben wir uns zusammen gesetzt und die Regeln, und wie die nächsten Tage ablaufen werden, besprochen. Wir zogen in das alte Krankenhaus ein und saßen zum Mittagessen draußen zusammen. Um 14 Uhr begann die erste Aktivität. Meine Gruppe startet mit Fischen und Rudern.
Wir treffen uns mit Petter bei den Ruderbooten und setzen uns erst einmal zusammen, um zu besprechen, wohin wir rudern wollen. Wir entscheiden uns, zu einer kleineren Insel zu rudern, die nicht weit entfernt liegt. Wir überprüfen die Fischernetze und legen sie zurück in die Kiste. Der Plan ist, die Netze nach der Theorievorlesung am Abend auszulegen.
Dann endlich steigen wir in die Ruderboote und fangen an zu rudern. Für mich war es das zweite Mal in einem Ruderboot und es hat wirklich großen Spaß gemacht.
Wir rudern eine Weile in der Bucht und fahren dann zu einer kleinen Insel, wo wir eine Snackpause eingelegt haben. Am Abend, nach einem historischen Rundgang auf der Insel und mit der Möglichkeit in die Tunnelsysteme zu gehen, fahren wir wieder raus und legen die Netze aus. Ich war im Begleitboot, also habe ich nicht viel gemacht.
Dienstag, 01.06.2021
Am nächsten Tag sind wir früher aufgestanden, um die Netze einzuholen. Dort war mein Boot eines der Boote, die eines der Netze einholten. Wir haben drei Dorsche und drei Flundern gefangen. Zurück an Land, wartet Petter auf uns und wir lernen, wie man Dorsche und Flundern tötet, ausnimmt und filetiert.
Nachdem wir die Fische fertig filetiert haben, frühstücken wir und ziehen uns dann zum Kajakfahren um. Wir planen eine Tour um die Insel und entscheiden uns für eine Kombination aus einer Tour und Techniktraining. Nachdem wir die Insel auf der Südseite passiert hatten, wo raue Bedingungen herrschten, kentert Ida, so dass Thomas uns demonstrieren konnte, wie man sie retten kann. Danach paddeln wir weiter zurück. Dann waren alle anderen an der Reihe. Wir bildeten Zweierteams und kenterten, sodass die andere Person uns retten musste. Das Wasser war wärmer als erwartet und das Kentern hat mehr Spaß gemacht als gedacht.
Nach der Mittagspause haben wir Motorbootfahren. Zuerst sind wir zu dem größeren Boot gegangen und haben über verschiedene Zeichen auf Seekarten gesprochen und welche Bedeutung sie haben. Da das große Boot leider nicht funktionierte, mussten wir auf die kleineren Boote umsteigen, von denen nur noch zwei funktionieren. Kjetil hat alles sehr schnell erklärt, weswegen ich ein bisschen überfordert war. Jede*r von uns durfte mal fahren und versuchen, das Boot auf dem Steg zu landen.
Als die Stunde vorbei war, habe ich mit zwei anderen einen Spaziergang um die Insel, bis in den Norden, gemacht und später saßen wir alle zusammen und sangen mit der Gitarre und Ukulele. In dieser Nacht habe ich draußen geschlafen und hatte einen tollen Blick auf den Ozean. Leider war die Nacht nicht sehr erholsam, weil es sehr windig war.
Mittwoch, 02.06.2021
Nach dem Frühstück und dem Reinigen der Unterkünfte, hatten wir unsere letzte Aktivität, Biologieunterricht. Wir sind etwa 10 Minuten zu einer kleinen Bucht gelaufen. Auf dem Weg dorthin erzählte uns Svein einige sehr interessante Informationen über den häufigsten Vogel Norwegens (Weidenlaubsänger) und wir durften den Gemeinen Sauerklee probieren, der sehr schmackhaft, aber ein bisschen sauer ist. In der Bucht angekommen schnappen wir uns ein Wasserbinokular, eine flache Plastikschale und einen kleinen Kescher. Im Wasser sammeln wir alles ein, was wir finden können, darunter Krebse, Muscheln, Schnecken und einen Seeigel, eine Auster und zwei Arten von Quallen.
Nachdem wir eine halbe Stunde lang gesucht haben, setzen wir uns zusammen an den Strand und reden über die Tiere, die wir gefunden haben. Einige der Tiere wurden gekocht und wir durften Muscheln und Schnecken probieren. Leider konnten wir nicht bis zum Ende der Insel gehen, um die Algen im Meer zu probieren, weil uns die Zeit davonlief. Ich hätte das gerne gemacht, aber die Biologiestunde hat mir dennoch sehr gut gefallen und man konnte sehen, dass Svein eine Leidenschaft für Biologie hat.
Da das große Boot immer noch nicht funktionierte und auch nur noch ein kleines funktionierte, mussten wir über die Insel laufen und wurden dort von einem Schiffstaxi abgeholt und zurück aufs Festland gebracht.
In der folgenden Woche haben wir unsere praktische Prüfung, in der Knoten, Paddeltechniken und vieles mehr abgefragt werden. Unsere Planung danach nimmt auch so langsam Gestalt an. Nachdem Sara und ich zusammen Trolltunga, Kjerag und Oslo besuchen wollen, möchte ich den St. Olavs Weg von Oslo nach Trondheim wandern (643km - 32 Etappen). Ich freue mich schon sehr auf die Erfahrungen und stecke schon tief in den Vorbereitungen. Leider heißt das aber auch, dass ich deutlich später nach Hause komme. Ich hoffe ihr verzeiht mir das.
Ich habe euch ganz doll lieb.
Eure Maike :D