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Bergen, Sognefjord und ein bisschen hin und her (29.03.-04.04.2021)

Veröffentlicht: 05.04.2021

Pläne, Fahrt und regnerisches Bergen

Nachdem wir aus Hovden zurückkamen, standen die Osterferien an. Sara und ich hatten die Idee mit dem Auto die Westküste hochzufahren und dabei Stavanger und Bergen zu besichtigen. Als die Pläne dann standen und wir wussten, was wir uns alles anschauen wollten, stellten wir fest, dass es für die kurze Zeit verdammt viel war.

Also beschlossen wir den südlichen Part, einschließlich Stavanger, zu verschieben, denn die Orte kann man auch mal an einem verlängerten Wochenende anfahren. Am Montag fuhren wir also, durch Schneetreiben und bei strahlendem Sonnenschein, etwa 8 Stunden in den Nordwesten.

Unterwegs haben wir an wunderschönen Parkplätzen Pause gemacht und sind alles in allem sehr gut durchgekommen.

Parkplatz in Norwegen

Am Abend kamen wir in Bergen bei unserer Unterkunft, einem Airbnb, an. Es stellte sich heraus, dass unsere Unterkunft ein Zimmer in einem Studentenwohnheim ist. Die Vermieterin hatte das im Vorfeld nicht kenntlich gemacht und uns auch nicht mitgeteilt. Das Zimmer war aber in Ordnung, wir hatten unser eigenes Bad und haben uns die Küche mit anderen Studierenden geteilt.

Unser Studentenzimmer

Abends haben wir noch den nächsten Tag geplant und sind dann in unser kuscheliges 1,40-Bett ;)

Am nächsten Tag regnete es ununterbrochen und die Freude darüber die Stadt zu besichtigen hielt sich aufgrund dessen in Grenzen. Dennoch zogen wir unsere Regenklamotten an und gingen los.

In einem der Parks war ein Baum mit Ostereiern, die vom Kindergarten bemalt worden sind. Da kam tatsächlich ein kleines bisschen Osterstimmung auf.

Ostern in Bergen

Wir haben uns die St. John's Church, die Universität, den Festplatz mit Corona Testzentrum, das Theater und den Fischmarkt angeschaut. Dann wollten wir zur Touristeninformation, um uns ein paar Tipps zum Wandern zu holen und zu erfahren, was man in der Nähe von Bergen noch so machen kann. Leider war diese geschlossen und telefonisch nicht erreichbar. Vor diesem Problem standen wir später noch häufiger.

Wir sind also weiter am Hafen entlang, zur Korskirke und zur Domkirke, letztere wird leider gerade restauriert. Der Stadtrundgang führte uns weiter zum UNESCO Welterbe Stadtteil Brygge.

Seitengasse von Brygge

Diese Häuser sind wirklich schöne, alte Holzhäuser, bei denen es sich lohnt auch mal in die kleinen Gassen zu schauen.

Nachdem wir uns auch die Hurtigruten, die am Anleger lagen angeschaut haben sind wir noch zur Håkonshalle. Die war aber von außen nicht sonderlich beeindruckend und leider auch nicht geöffnet. Komplett nass geregnet und mit je einem Norwegerpulli in den Rucksäcken kamen wir wieder in unserer Unterkunft an.

Wir hatten ursprünglich geplant nur zwei Nächte in Bergen zu bleiben. Da wir in Bergen aber noch nicht alles gesehen hatten und auch noch eine größere Wanderung machen wollten entschieden wir uns dazu noch eine Nacht in Bergen dranzuhängen. Für die Vermieterin war das kein Problem.

Sonne in Bergen

Am Mittwoch hatte das Wetter Erbarmen mit uns und bei strahlendem Sonnenschein sind wir morgens ins Hanseatic Museum. Dort wird die Geschichte des Stadtteils Brygge aufgezeigt. Doch meiner Meinung nach nicht ausführlich genug. Trotzdem konnten wir etwas über die Deutschen Kauf- und Handelsmänner erfahren, die in Brygge gewohnt und gearbeitet hatten. Da die Häuser auf Müll, Schotter, Bauresten und Sand gebaut sind, senken sie sich und werden schief. Das eigentliche Hanseatic Museum zum Beispiel wird gerade mit einer sehr aufwendigen Technik wieder angehoben, um das Fundament zu erneuern.

Nachdem wir uns also Brygge bei schönem Wetter anschauen durften ging es weiter zum Freilichtmuseum Gamle Bergen (Altes Bergen). Leider war auch das geschlossen, aber man konnte durch die Straßen gehen und durch Fenster spicken.

Gamle Bergen (Altes Bergen)

Auf dem Weg zurück sind wir die Stoltzekleiven (eine Steintreppe am Berg) hoch. Diese Treppe hat 722 Stufen aus Steinen, die einen steilen Berg hoch führen. Während wir da in unserem Tempo recht gemütlich hoch gewandert sind wurden wir immer wieder von joggenden, auch vielen älteren Leuten überholt. Da fühlt man sich ganz schnell nicht mehr so fit. Oben angekommen hatte man eine sehr schöne Aussicht über Bergen und die Fjorde. Da wir keine Wanderung machen wollten mussten wir die ganzen Stufen wieder runter.

Dann ging es noch schnell einkaufen und zurück zur Unterkunft. An diesem Tag sind wir 18 km gelaufen und das haben wir abends auch gemerkt.

Wanderung von Berg zu Berg in Bergen

Für den Donnerstag hatten wir uns eine 13 km Wanderung rausgesucht, die vom Berg Fløyen zum Berg Ulriken führt. Da eine Brücke über die Bahnschienen gesperrt war mussten wir gleich zu Beginn einen Umweg machen, der uns einige Zeit gekostet hat. Wir sind den Berg hoch gewandert und haben nicht die Standseilbahn genommen. Als wir oben angekommen sind waren wir schon geschwitzt und haben dann nach einer kleinen Essenspause unsere 13 Kilometer gestartet.

Wanderung von Fløyen zu Ulriken

Zunächst führte uns der Weg über asphaltierte Straßen und breite Wege, auf denen sehr viel los war. Was wir nämlich nicht bedacht hatten, es war Gründonnerstag und somit Feiertag in Norwegen.

Als sich die Wege dann aufzweigten wurde es aber zum Glück ein wenig leerer. Der Weg ging weiter bergauf und bergab durch sehr schöne Landschaft, meist mit einer schönen Aussicht gekrönt.

Schöne Landschaft unterwegs

Gegen Ende der 13 Kilometer zog sich die Wanderung enorm in die Länge, da sich die Umgebung kaum veränderte und man das Ziel immer sehen konnte. Bei der Gondelstation auf dem Berg Ulriken angekommen, machten wir eine kurze Pause und uns dann an den Abstieg. Die Gondel konnten wir leider nicht nehmen, da sie erneuert wird.

Der Weg runter gestaltete sich schwieriger als gedacht, da der Weg plötzlich in einen Mountainbike Trail überging und wir dann dort runter mussten. Zum Glück kamen keine Mountainbiker, die uns sonst über den Haufen gefahren hätten. Heile unten angekommen war es noch etwa ein Kilometer bis zum Auto. Wir sind insgesamt 25 Kilometer gewandert und waren knapp 9 Stunden unterwegs.

Stabskirche und Schlafplatzfindungsschwierigkeiten

Total müde sind wir noch zu einer Stabskirche (Wikingerkirche) in der Nähe von Bergen gefahren. Leider war sie schon geschlossen und wir konnten sie nur von außen bewundern.

Stabskirche

Dann ging unsere Fahrt weiter Richtung Nordosten. Wir wollten heute noch nach Flåm, einem Dorf am Seitenarm des Sognefjords. Der Sognefjord ist der tiefste und längste Fjord in Norwegen und selbst die Nebenarme sind schon beeindruckend.

Nachts um 11 Uhr sind wir angekommen und hatten kein Tageslicht mehr um uns einen Platz zum Wildcampen zu suchen. Da der Strand, an dem wir übernachten wollten leider ein Schild zeigte, wo explizit Zelten verboten wurde, suchten wir weiter. Wir riefen bei einem Hostel an, fuhren die Straße weiter und landeten am Ende auf dem Campingplatz in Flåm, wo wir 30€ zahlten.

Nachdem das Zelt stand und auch die Matten und Schlafsäcke drin waren haben wir angefangen zu kochen. Zum Glück ging das relativ schnell, doch bis wir in unseren Schlafsäcken lagen war es 2 Uhr.

Aurlandsfjord, Østerbø, Wildcampen

Nachdem wir ausgeschlafen haben und alles zusammengepackt war sind wir zum Strand gelaufen und haben uns dort umgeschaut. Es wäre der perfekte Ort gewesen, zum Campen, wäre das Schild nicht gewesen.

Flåmbeach

Mit dem Auto sind wir etwa 20 Minuten eine Serpentinenstraße hoch gefahren und waren dann in Aurlandsvangen bei einem  Aussichtspunkt über dem Fjord. Da das Wetter wirklich toll war, war auch die Aussicht dort oben wirklich wunderschön.

Viewpoint Auerlandsfjord
Aussicht über den Fjord

Die Aussicht war wirklich toll und wir haben auch viele Fotos gemacht.

Etwas unterhalb des Aussichtspunktes ist es noch schöner

Da aber weiter oben schon wieder Schnee lag haben wir uns dagegen entschieden dort wandern zu gehen. Stattdessen haben wir nach einer Wanderung für den nächsten Tag gesucht. Wir haben alle Internetforen und -seiten durchforstet und auch die Hilfe aus Deutschland (Danke Mami), konnte uns nicht wirklich helfen, denn viele Wege sind um diese Jahreszeit nicht begehbar oder nicht am Fjord, wo wir gerne wandern gehen wollten. Schließlich haben wir eine Wanderung gefunden, die etwa eine Stunde mit dem Auto entfernt lag und sind dann dort hingefahren. Durch Tunnel und Serpentinenstraßen hoch, dann kam der letzte Tunnel. Wir fuhren raus und plötzlich sah die Welt um uns herum komplett anders aus. Es lagen 40 Zentimeter Schnee und es waren nur noch 0°C.

Winter in Østerbø

Da bei diesen Bedingungen die Wanderung nicht möglich gewesen wäre, haben wir beschlossen wieder umzudrehen.

Zurück, an Flåm vorbei, fahren wir nach Undredal, ein Nachbarort von Flåm, der zwischen hohen Bergen liegt. Dort haben wir nach einer Schlafmöglichkeit gesucht und auch eine mehr oder weniger gute gefunden.

Das erste Mal Wildcampen

Mit Blick auf den Fjord standen wir in einer Kurve. Die Straße führte aber lediglich zu ein paar Häusern, die auch weit genug weg waren. Ein bisschen mulmig war uns dennoch. Die Nacht verlief ruhig und nur ein einziges Auto fuhr die Straße am nächsten Morgen lang. Das Geschirr spülten wir am nächsten Morgen im eiskalten Wasser eines Baches.

Spülstelle nach dem ersten Wildcampen

Unterwegs zu unserer Wanderung (nicht am Fjord) machten wir bei einem Wasserfall halt, wobei er leider kaum zu sehen war. In Gudvangen an der Fjordküste konnten wir dann noch zwei Austernfischer beobachten.

Austernfischer in Gudvangen
Gudvangen, Nærøyfjord

Beim Wasserfall Tvindefossen hielten wir dann ohne es geplant zu haben an. Der war deutlich beindruckender, als der erste, den man suchen musste.

Tvindefossen

Zum Mittag erreichten wir dann Vossevangen, eine Stadt wo unsere Wanderung startet. Am Startpunkt machen wir zunächst eine kurze Mittagspause und uns dann auf den Weg. Direkt zu Beginn stehen Skistöcke an einem Zaun, die Sara für den Aufstieg mitnimmt. Denn der Weg führt zu Beginn 500 Meter nur bergauf. Unter der Gondel und über schmale Pfade geht es hoch. Oben angekommen haben wir nicht schlecht gestaunt, als dort wieder Schnee lag. Nachdem wir die Aussicht genossen haben gehen wir weiter durch den Schnee. Den eigentlichen Weg haben wir abgekürzt, da der noch weiter hoch geführt hätte.

Auch im April liegt hier oben noch Schnee

Unterwegs sehen wir niemanden, genießen die Landschaft und beobachten gespannt verschiedene Waldameisenvölker.

Auf dem Rückweg wandern wir durch Moor und unsere Füße werden nass. Zum Glück ist es nicht so kalt und so können wir den Weg bis zum Schluss genießen.

Ein bisschen Ostern unterwegs

Wieder am Auto haben wir ein bisschen was gegessen und uns dann überlegt, wo wir übernachten können.

Da der Strand mit dem dazugehörigen Park in Vossevangen leider mal wieder wegen eines Verbotsschildes nicht in Frage kamen, beschlossen wir weiter Richtung Kristiansand zu fahren.

Unterwegs hielten wir Ausschau nach einem möglichen Schlafplatz. Doch auch heute gestaltete sich die Suche schwerer als gedacht. Um 20 Uhr schließlich hielten wir auf einer Parkbucht und beschlossen zu Abend zu essen. Direkt am Hardangerfjord und direkt neben der Straße. Wir überlegten, ob wir auf einer kleinen Schotterfläche unser Zelt aufbauen sollten, oder ob wir noch 6 Stunden bis nach Hause fahren wollten. Da es bereits dunkel wurde und wir sonst erst nach 2 Uhr angekommen wären, beschlossen wir auf dem Parkplatz zu übernachten.

Das zweite Mal wildcampen direkt an der Straße

Die Nacht war nicht ganz so ruhig wie die letzte, doch der Platz war recht schön. Am nächsten Morgen regnete es und wir frühstückten im Zelt. Nachdem alles eigepackt und im Bach gespült war, fuhren wir zurück nach Kristiansand. Unterwegs hielten wir noch am Låtefossen an und kamen dann um 16 Uhr wieder in Kristiansand an.

Låtefossen

Der Urlaub war wirklich schön, aber ich bin auch froh jetzt mal eine Woche Ruhe zu haben, denn direkt vom Ski Trip in das nächste Abenteuer waren wirklich viele Eindrücke, die ich erst mal verarbeiten muss.

Bitte beachtet, dass der Blog von unten nach oben gelesen wird und ich letztes Mal zwei Einträge an einem Tag gepostet habe.

Wie es in Kristiansand und in der Uni weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Ich würde mich über Rückmeldungen und Anmerkungen zum Blog sehr freuen und falls ich mal über ein bestimmtes Thema einen seperaten Beitrag schreiben soll, dann gerne Bescheid geben.

Bis dahin bleibt gesund,

Eure Maike :D

Antworten (2)

Thomas
Nice pictures. I like the view on the Fjord. Viele Grüssee aus Luxembourg Thomas

Maike
Thank you Thomas :D

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