Veröffentlicht: 17.05.2018
Die nächsten Tage (Dienstag, Mittwoch und Donnerstag) begannen mit dem gleichen, für Jakob und mich schon fast routinierten Ablauf. Die allererste Tagesaufgabe für uns war immer Frühstück vorbereiten. Am Dienstag morgen fuhren wir beide auch wie die Tage zuvor mit den Scouts und Jägern raus in die Jagdgebiete. Gegen 12.00 Uhr dann Mittagessen und gegen 15.00 Uhr waren die Jäger dann wieder unterwegs - diesmal aber ohne uns. Während sie auf einer 500m Schiessbahn ihr Glück im Zielschiessen versuchten, bekamen Jakob und ich den Nachmittag frei. Zeit um Fotos zu sichern, am Pool zu liegen und sogar eine Runde Schach zu spielen - natürlich mit mir als Sieger. Außerdem brachte Karsten einen der Jäger nach Windhoek, da dieser dort am Mittwoch auf seine Frau treffen sollte um gemeinsam mit ihr eine Rundtour durch Namibia zu machen.
Ohne die eigene Pumpen gäbe es kein Wasser auf der Farm ...
So verblieben am Mittwoch nur noch 2 Jäger plus Scouts, die sich, mit mir als Fahrer, zum zweiten Mal in Richtung Okaue (die ca. 40km entfernte Farm) aufmachten. Jakob hingegen blieb erstmal auf der Farm, half Jens beim tätowieren der Rinder und "Allrounder" Bonny (nicht nur Küchenchef, sondern auch eine Art Hausmeister auf der Farm) bei der Reparatur eines Gartenweges. Gegen Abend trafen dann alle wieder wie gewohnt zum Abendessen in der Jagdhütte (dem "Speisesaal" auf der Farm) ein.
Die Jagdhütte
Ein wunderschöner Sonnenuntergang erwartete uns auf dem Rückweg von Okaue ...
Der Donnerstag begann etwas später als die Tage zuvor, da die Jäger ihren letzten Tag etwas entspannter angehen wollten frühstückten wir erst gegen 8.00 Uhr.
Gegen 9.30 Uhr fuhren wir dann nochmal raus um mit einen kleineren Kaliber auf Jagd nach Perlhühnern zu gehen.
Normalerweise findet sich ein Schwarm nach dem anderen am Wegesrand, doch ausgerechnet heute blieben sie im Dickicht versteckt. Nach einer knappen Stunde endlich die erste Gruppe.
1 Schuss - 1 Treffer - das erste erlegte Huhn.
Eigentlich sollten diesem noch viele weiteren folgen, Küchenchef Bonny hatte sich 5 gewünscht, aber die Hühner machten uns einen Strich durch dir Rechnung. So kehrten wir gegen Mittag mir nur einem Huhn als Beute zurück auf die Farm.
Gegen Nachmittag rief mich Bonny zum Fleisch schneiden in die Küche. Dort musste ich dann feststellen das sich "Fleisch schneiden" in Deutschland und "Fleisch schneiden" in Namibia ein klein wenig unterschieden. Statt dem fertigen und filetierten Stück Fleisch dass in Scheiben geschnitten werden sollte (so wie ich es auch Deutschland kannte), erwartete mich ein kompletter Teil des Rücken eines Wasserbockes. Diesen galt es vom Knochen (der Wirbelsäule) zu trennen, Sehnen herauszuschneiden und vom Abhängen angetrocknete Stücke vom Fleisch abzutrennen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:
Vorher ...
Nachher ...
Im Anschluss wurde das Fleisch noch in Scheiben geschnitten, flach gekloppt und gewürzt, bevor es heute Abend in die Pfanne kommt.
Gegen Abend ging es dann auf einen nahegelegenen Hügel zum „Sundowner“. Vom Hügel aus genossen wir also einen wunderschönen Blick auf den Sonnenuntergang.
Die Hinfahrt ...
Der Ausblick ...
Das passende Getränk ...
Zum Abendessen ging es dann aber zurück zur Farm. Dort gab es eine Suppe , zubereitet aus dem „vormittäglichen“ Perlhuhn, gefolgt von "meinem" gegrillten Wasserbock mit Erbsengemüse und Reis. Außerdem war es der letzte Abend der beiden Jäger, so sollten morgen den Heimweg antreten.