Namibia 2023
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It is what it is

Veröffentlicht: 15.02.2023

Tag 14, 10.01.23, vom Oanop Resort zur Bagatelle Game Safari Ranch

Der Ford Ranger ist die letzten zwei Wochen ein treuer Begleiter, aber auch er hat mal einen schlechten Tag, und wenn es nur in Form eines Türmechanismus ist. Aber beginnen wir von vorne…

Wieder einmal werden wir früh morgens von einem traumhaften Blick über den Oanop Dam verwöhnt, der uns einlädt auf dem Balkon den ersten Kaffee zu genießen. Und pünktlich wie die Pelikane nun mal sind beobachten wir wieder unsere beiden Vögel, die wie gestern in unsere Richtung schwimmen. Doch anscheinend gab es gestern Abend (oder heute Morgen, wir wissen es nicht ganz genau) ein wenig Unfrieden in der Pelikan Beziehung, denn dieses Mal dreht Frau (oder Mann) Pelikan früher ab, um ein wenig Abstand in das unterkühlte Verhältnis zu bringen. Leider können wir nicht sagen, wie diese Geschichte weitergeht, aber wir hoffen, dass sie sich in Wohlgefallen auflöst.

Kommen wir zur Tagesplanung: da wir um 10 Uhr das Chalet räumen müssen, entscheiden wir uns, jetzt die ersten sportlichen Aktivitäten hinter uns zu bringen, dann zu frühstücken und nach dem Check-Out noch eine Stunde Kajak zu fahren bevor es dann zu unserer nächsten Station, der Bagatelle Game Safari Ranch geht, ungefähr 210 km entfernt.

Also Schwimmsachen geschnappt und runter zum See. Ich frage Cindy wie lange sie schwimmen möchte, da ich heute nur eine kurze Einheit machen möchte. Sie sagt ca. eine halbe Stunde, schwimmt los und kommt, wen wundert es, nach einer guten Stunde zurück. Ich entscheide mich nach dem Schwimmen noch eine kleine Laufeinheit dran zu hängen, schnüre die Schuhe und laufe los … Warum wundert es mich nicht, dass mir auf der Hälfte der Runde ein Gravelbike entgegenkommt, natürlich mit Cindy drauf. Ein kurzer Plausch und weiter geht es für uns beide, so dass wir pünktlich um 9 Uhr zum Frühstück im Chalet eintreffen.

Da wir die nächsten drei Tage Vollverpflegung bekommen gibt es ein Reste-Frühstück, dass schlechter sein könnte: Frischer Joghurt mir Früchten und Granola, Rührei mit Speck, Kaffee und Saft. Und das Beste: Wir haben es uns redlich verdient …

Nur leider geht auch diese Zeit im Oanop Resort zu Ende. Alles eingepackt und kurz zur Rezeption gefahren für den Check-Out. Hier erfahren wir, dass es heute leider nicht mehr möglich ist, ein Kajak zu mieten, da heute ab mittag ein Staff-Braai (eine Art Mitarbeiterfest mitten in der Woche) angesetzt und alles geschlossen ist. It is what it is …

Ein wenig traurig darüber entscheiden wir, uns in Richtung Bagatelle aufzumachen. Beim Einschalten des Kühlschranks hören wir auf einmal ein Piepen an der zweiten Batterie und können uns, obwohl ein ganzer und ein halber Ingenieur anwesend sind, keinen Reim drauf machen. Auch nach einem Telefonat mit Alan sind wir leider nicht schlauer. It is what it is…

Wir einigen uns darauf, dass durch das Anlassen zweier Lichter, die zweite Batterie sehr schwach ist, sie dieses mit dem Alarm zum Ausdruck bringt und wir sie durch das Fahren wieder befriedigen werden.

Los geht es also … aber nicht wirklich: Als Cindy ihre Beifahrertür zumachen möchte schnappt der Mechanismus nicht mehr zu, so dass die Tür immer wieder aufgeht. Für uns natürlich kein Problem: Wir fummeln ein wenig an dem Mechanismus rum, schauen uns diesen an der Fahrertür an, fummeln weiter und beschließen Hilfe anzufordern. It is what it is …

Glücklicherweise ist noch ein Security Guard vor Ort, nachdem die gesamten Mitarbeiter zu ihrem Braai verschwunden waren. Er kennt einen Mann namens Tossi, der in einer Werkstatt in Rehoboth, 10 km entfernt, arbeitet. Ein kurzes Telefonat und nachdem Tossi sagte er könnte erst Jemanden in 2 Stunden schicken, entscheiden wir, zu seiner Werkstatt zu fahren. Die Beifahrertür kurzerhand mit einem Spanngurt von innen gesichert fahren wir los.

An der Werkstatt angekommen erwartet uns schon Tossi. Wir erklären ihm kurz das Problem, und nachdem er sagte, dass er die ganze Tür aufmachen muss, denken wir uns, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Kaffee ist und lassen die Jungs in Ruhe arbeiten. Wir hören ihn aber die ganze Zeit noch sagen: Shit plastic, da überall nur Plastik verbaut ist.

Nach einer halben Stunde kommt Tossi dann mit dem Türmechnismus in seiner Hand zu uns und sagt: „No good news, the snap is broken.“ it is what it is…

Zum Glück hat Tossi connections, wie man im Englischen so schön sagt. Er telefoniert kurz mit einem Fordhändler in Windhoek und sagt uns, dass die ein Ersatzteil haben. Yebo schreit es in unseren Köpfen. Ok, Windhoek liegt jetzt ca. 100 km in der Gegenrichtung unserer eigentlichen Tour aber, who cares, it is what it is…

Um den Einbau vor Ort schneller durchzuführen, empfiehlt uns Tossi, die Tür im nach Innen geöffneten Zustand zu lassen. Darin sind wir ja bereits geübt. Somit alle Teile sorgfältig eingeräumt, Spanngurt befestigt und auf nach Windhoek. Auf der Fahrt denken wir uns, was für ein Glück wir eigentlich haben, dass uns das in einer Gegend passiert, die von Menschen bewohnt ist. Ansonsten kann es Tage dauern bis man Hilfe bekommt. Und Cindy hat doch noch die Möglichkeit, Namibias Hauptstadt, wenn auch nur kurz, zu sehen.

Windhoek, in amtlichem Deutsch und von 1903 bis 1918 Windhuk, ist die Hauptstadt Namibias und das wirtschaftliche und politische Zentrum des Landes. Die Stadt liegt im Windhoeker Becken, dem annähernd geographischen Mittelpunkt des Landes, eingefasst von den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden. 1840 wurde Windhoek erstmals urkundlich erwähnt und 1890 als moderne Stadt gegründet. Windhoek hatte bei der letzten Volkszählung (2011) 322.500 Einwohner, bei einem jährlichen Bevölkerungszuwachs von etwa 4,5 Prozent.

Beim Fordhändler angekommen hat es auch nur 5 Gespräche mit 5 Mitarbeitern gegeben bis wir denjenigen ausfindig machen, mit dem Tossi gesprochen hat. Er macht uns, entgegen der Ford Richtlinien, ein unwiderstehliches Angebot: Entweder wir bekommen ein original Ersatzteil von Ford für 5.400 NAD oder wir nehmen ein gebrauchtes Ersatzteil für 2.700 NAD welches von einer freien Werkstatt um die Ecke von einem Bekannten eingebaut wird. Nebenbei erwähnt er, dass das original Ersatzteil nicht auf Lager ist und wir darauf ungefähr 7 Tage warten müssten, mehr oder weniger. Die Entscheidung fällt innerhalb einer zehntel Sekunde, vielleicht auch weniger.

Wir fahren den Wagen zur Werkstatt, lernen einen jungen Mechaniker kennen, der uns umgehend einen neuen Mechanismus einsetzt und dankbar die 2.700 NAD in Cash annahm, welche wir zwischenzeitlich noch gezogen haben, … out of the books nennt man das hier.

Gegen 16 Uhr kommen wir dann los und machen uns auf die 3-stündige Tour nach Bagatelle. Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Safari Game Ranch und kommen rechtzeitig zum Abendessen. Aber nicht bevor wir unser neues Zuhause für die nächsten drei Tage besichtigt haben: Ein kleines Chalet auf einer roten Sanddüne mit eigenem kleinem Pool. Es dauert ungefähr eine Minute bis Cindy diesen in Beschlag nimmt und von dort aus den wunderschönen Sonnenuntergang genießt.

Auf dem Weg zum Abendessen begegnen wir auch gleich noch 3 Kudus die knapp 5 Meter von uns entfernt in Ruhe grasen.

Der große Kudu ist eine afrikanische Antilopen-Gattung mit vier Arten. Die Gattung kommt in vielen afrikanischen Savannengebieten vor. Die Tiere erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 248 cm und eine Schulterhöhe von bis zu 157 cm. Männliche Tiere werden bis zu 344 kg schwer und sind damit bis zu 150 Prozent größer als weibliche, die bis zu 210 kg wiegen. Mit den angegebenen Maßen gehören diese Arten nach den Elenantilopen zu den größten bekannten Antilopen. Das Fell der Männchen ist graubraun, das der Weibchen und Jungtiere mittelbraun gefärbt und mit sechs bis zehn weißen Querstreifen versehen. Die Tiere verfügen über große, runde Ohren und einen buschigen Schwanz. Die Männchen tragen ein Schraubengehörn, das bis zu 105 cm lang wird. Entlang der Schraubenwindung gemessen erreicht es 160 cm.

Es erwartet uns ein schönes Buffet mit servierter Haupt- und Nachspeise, eine gute Flasche Wein, ein kühles Bier und ungefähr 15 andere deutsche Touristen an den anderen Tischen, it is what it is…

Wir genießen unser Dinner nach diesem ereignisreichen Tag und fallen müde ins Bett. Und ja, it is what it is aber das macht diese Reise und das Leben nur interessanter, spannender und erlebnisreicher!

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