Veröffentlicht: 09.09.2016
Heute Morgen liefen wir durch die Strassen Dovers, nachdem wir gemütlich Frühstück im Bed and Breakfast gegessen hatten. Dover gleicht mehr einem kleinen Städtchen, da im Zentrum nichts darauf hindeutet, dass hier täglich Dutzende Fähren von Frankreich anlegen. In einem Cafe in der Fussgängerzone erhielt Jessica dank Sprachbarrieren einen Dirty Chai Latte; ein normaler Chai mit doppeltem Kaffee. Der Ladenbesitzer, ein lustiger älterer Mann, meinte verschwörerisch zu mir, das Gebräu sei hier eine Spezialität. «Really?», fragte ich ihn erstaunt, da ich noch nie etwas von diesem Getränk gehört hatte. Er zwinkerte nur lachend. Er selbst finde ja denn Chai Latte ein scheussliches Getränk.
Anschliessend schlenderten wir noch ein wenig durch das Stadtzentrum und fuhren dann mit dem Auto Richtung Hastings, da dort gemäss dem Bed and Breakfast Inhaber ein schöner Strand sei. Noch nicht lange auf der Strasse fanden wir dann aber schon unseren Strand. Nur einzelne Menschen teilten den langen Kiesstrand mit uns. Das Wasser war herrlich und als schliesslich die Flut einsetzte, hatten wir unsere Freude an den riesigen Wellen, die uns wahnsinnig hochstemmten. Einen richtigen Taucher machte dann doch jede von uns, als eine einzelne Welle uns überraschte. Dabei sahen wir wohl wie strandende Wale aus.
Für die Nacht wollten wir noch ein wenig weiterfahren und einen geeigneten Platz, möglichst nahe am Meer, finden. Unterwegs fuhren wir bei Lydd vorbei, einer Stadt, die eigentlich nichts Besonderes ist, aber deren Landspitz aus einem grossen Industriegebiet besteht. Alles wirkt düster und verlassen und der Strand daneben war überhäuft mit alten Containern und Schiffswracks. Selbst die Luft wirkte verseucht. Alles sehr faszinierend, aber schlafen wollten wir dann doch nicht hier. Weiter den Küstenstrassen nachfahrend, fanden wir dann kurz vor dem Dorf Pett Level einen Parkplatz vor einer Kuhweide, welcher direkt gegenüber dem Meer war. Eben dieses sahen wir zwar dann nicht, weil ein Hügel das Meer von der Strasse trennte.
Da es spät war und sowieso unangenehm stark windete, blieben wir im Wagen und sahen wir Sons of Anarchy weiter. Inden wenigen Augenblicken, in denen wir uns aus dem Auto bewegten, bekamen wirauch gleich Besuch von zwei Enten. Ein bisschen erinnerten sie uns ja an unsselbst; im Teich Dutzende von Enten und diese beiden abseits unterwegs und umEssen bettelnd. Dennoch eine nette Gesellschaft.