Veröffentlicht: 18.07.2017
Nach dem ersten Eingewöhnungstag in der neuen Umgebung und den ersten zaghaften Orientierungsversuchen machte ich mich heute mit dem Fahrrad auf, um die Sehenswürdigkeiten in Peking zu bestaunen. Auf einer Karte zeichnete ich mir ein, was ich besuchen möchte und wie ich dort hinkomme. Im Hotel gab es gratis Fahrräder zu beziehen und los ging’s auf die Strasse. Fahrräder oder allgemein Zweiräder sind in Peking sehr populär. So gibt es theoretisch breite Fahrradwege auf den Strassen. Nur sind die oft durch irgendwelche Fahrzeuge zu parkiert, Fussgänger schlendern darauf oder alles Mögliche kommt einem entgegen. Konzentration ist also gefragt. Wichtig ist dabei die Klingel, die sehr oft benutzt wird. Hat man sich aber mal a das ganze Trieben etwas gewöhnt, kann man irgendwie einen Fluss erkennen.
Meine erste Station war der Konfuzius Tempel. Eine riesige Anlage mit verschieden schön verzierten Gebäuden und Statuen. Welche genaue Geschichte dahinter steckt kann ich nicht wirklich sagen, gewiss Tafel und Schilder erzählten sie, doch leider nur auf Chinesisch.
Ein Buch gab ebenfalls zu bestaunen. Das spezielle an diesem Buch war, das es nicht gebunden war, sondern die Geschichte auf Felsplatten eingraviert war. Schon noch speziell.
Speziell war auch, das ich von einer Gruppe aufgeregter chinesischer Mädchen gefragt wurde, ob ich mit ihnen ein Foto machen würde. Dieser Bitte kam ich natürlich gerne nach.
Meinen zweiten Halt machte ich bei den Bell- und Drumtowern. Auf dem Platz zwischen den beiden Türmen übten sich verschieden Gruppen in Morgensport. Mit einer Art Federball (einfach etwas grösser) passten sie diesen mit den Füssen einander zu, ohne dass das Sportgerät den Boden berühren sollte. Es war faszinierend ihnen dabei zu zusehen.
Die zwei Türme hatten im alten China eine grosse Bedeutung. Zum einen wurde damit den Bewohner die Zeit angezeigt. Am Morgen wurden die Trommeln benutzt und am Abend die Glocke. Zum anderen wurden die Trommeln auch bei Gefahr oder Angriffen geschlagen, um die Bevölkerung zu warnen.
Der kleine Nachteil an Türmen ist, dass man meist erst viele Treppen hinaufsteigen muss um das besagte Objekt zu bestaunen. So auch hier. Bei schwülen 35°C kommt man dabei ganz schön ins Schwitzen. Oben auf dem Drumtowner angekommen kam ich in den Genuss einer Vorführung.
Auf dem Belltower konnte man die riesige Glocke bestaunen. Ich war ganz froh das es hier keine Vorführung gab, wenn ich so nahe bin.
Die weiteren Sehenswürdigkeiten in Peking des alten Chinas zu finden war nicht schwierig. Den Bell- und Drumwower, der Jingshan Park, die verbotene Stadt, der Tian’anmen Square, das Monument People ‘s Heroes und das Zhengyangmen Gate liegen alle auf einer Linie.
Für meine heutige Tour entschied ich mich, neben den beiden Tower noch den Jingshan Park und den Tian’anmen Square mit dem Monument People ’s Heroes zu besuchen.
Als ich die Strasse Richtung Park runter radelte, kam ich noch an einem kleinen See vorbei. Ein ganz idyllisches Plätzchen in mitten der vielen Häuser und Strassen.
Der Park ist in der Geschichte wichtig, weil sich hier der letzte König der Ming-Dynastie selbst erhängt hatte.
In der Mitte des Parks erhob sich ein kleiner Hügel. Auf dem höchsten Punkt hatte es einen kleinen Tempel mit einem riesigen goldenen Buddha.
Ausserdem hatte man von hier oben einen guten Ausblick auf die verbotene Stadt.
Meinen letzten Stopp machte ich auf den Nationalplatz. dem Tian’anmen Square. Ein riesiger Platz auf dem regelmässig Versammlungen aber auch Demonstrationen stattfinden.
Doch heute war es ruhig. Ich umrundete den Platz gemütlich, besuchte das Memorial People’s Heroes, welches zu Gedenken der Opfer der verschiedenen Kriege (Opiumkrieg, Weltkriege) errichtet wurde
und das Zhengyangmen Gate, welches das Tor der inneren Stadtmauer war.
Nach der Besichtigung der verschiedenen Sehenswürdigkeiten war es dann gar nicht so leicht, sein Fahrrad wieder zu finden. Wie bereits gesagt ist Fahrradfahren in Peking sehr populär und dementsprechend voll sind die Fahrradparkplätze.
Durchgeschwitzt von den verschiedenen Aktivitäten machte ich mich, mit der Vorfreude einer Dusche und eines kühlen Biers, auf den Rückweg zum Hotel.
Nach einer kurzen Erholungspause und frisch geduscht besuchte ich heute Abend noch eine Kung-Fu-Show. Mit dem Taxi, das Hotel hatte mit netterweise die Adresse des Theaters auf Chinesisch aufgeschrieben, den die Taxifahrer sprechen kein Wort Englisch, ging es zum Theater. Dort kam ich in den Genuss einer70 minütigen Vorführung der verschiedenen Kung-Fu Künsten.
Zum Abendessen gab es dann das schärfste Menu das ich bis dahin gegessen hatte. Mit dem Taxi fuhr ich zurück in die nähe meines Hotels. Dort ging ich in nett aussehendes Restaurant. Obwohl draussen gross angekündigt war, das die Speisekarte auf Englisch sei, bekam ich nur eine auf Chinesisch mit einzelnen Englischen Worten.
Es stellte sich heraus, dass ich einen Fisch mit Scampi an scharfer Sauce bestellt hatte. Die Sauce war so scharf, dass meine Lippen taub wurden. Das Essen war aber sehr gut und mit dem Reis konnte ich die Situation etwas entschärfen.