Veröffentlicht: 08.11.2017
Nach der abenteuerlichen Fahrt gestern, wurden wir von der Dschungel-Lodge abgeholt und nachdem alle Details für das heute startende Dschungel Trekking geklärt waren wurden wir in unser Bungalow gebracht. Nach einem 15-minütigen Fussmarsch, welcher uns schon in den Regenwald brachte, standen wir vor unseren Bungalows. Ein Richtig toller Ort. Da es aber gerade zu regnen begonnen hatte zogen wir uns schnell in unseren Bungalow zurück und holten den versäumten Schlaf etwas nach.
Heute Morgen nach dem Frühstück packten wir unsere Ausrüstung für die nächsten 5 Tage Dschungel in unseren Tagesrucksack und dann begann das Trekking. Unsere Gruppe bestand aus Moritz und mir plus einem Guide und einem Porter. Auf der Homepage wurde festgehalten, das an in einigermassen guter körperlichen Verfassung für das Trekking sein muss, warum stellten wir sehr schnell fest. Es war wirklich ein sehr authentisches Dschungeltrekking den einen Weg gab es nicht wirklich. Wir kletterten, rutschten, ja es war alles ziemlich rutschig, dank dem gestrigen Regen, krochen und wanderten quer durch den Dschungel. Unser Guide mit einer Machete voraus um Teilweise den Weg etwas frei zu schlagen. Was für ein Spass. Von weitem konnten wir schon die Affen schreien hören.
Nachdem wir uns zwei Stunden durch den Dschungel gekämpft hatten, sah unser Guide eine Orange Utan Familie hoch oben in einem Baum sitze und fressen. Wir hielten natürlich sofort an, um die Tiere eine Weile zu beobachten, Genau aus diesem Grund sind wir nach Kudah gefahren, den hier ist noch einer der wenigen Orte, wo man diese, vom Aussterben bedrohten, Tiere in der Wildnis beobachten kann. Es war faszinierend ihnen zuzusehen. Mit welcher Gemütlichkeit sie sich fortbewegten. Als wir uns etwas näherten um noch einen besseren Blick zu erhaschen, schienen wir sie etwas zu ärgern, denn sie begannen grosse Äste nach unten zu werfen. So zogen wir uns wieder etwas zurück.
Nachdem wir sie gute 2 Stunden beobachtet hatten machten wir uns wieder in den Dschungel auf.
Wir kamen noch ein einer kleinen Höhle vorbei, die voller Fledermäuse war.
Auch eine Gruppe schwarzer Gibbons bekamen wir zu Gesicht. Unglaublich mit welcher Geschwindigkeit und Sicherheit sie sich von einem Ast zum nächsten schwingen. Es war unmöglich ein Foto zu schiessen, für das waren sie viel zu schnell. Doch es war toll sie zu beobachten.
Gegen Abend verliessen wir den Regenwald wieder und kletterten auf einen kleinen Hügel wo eine kleine Hütte stand. Unser Nachtlager. Von hier aus hatte man einen tolle Weitsicht über den Regenwald.
Unser Guide begann zusammen mit unsrem Porter das Nachtessen über dem Feuer zu zubereiten und wir verarbeiteten unsere Eindrücke vom ersten Tag.
Nach dem Essen entzündeten wir noch ein Feuer um uns zu wärmen, wurde es doch nachdem die Sonne weg war etwas kühl. Doch all zulange konnten wir leider nicht am Lagerfeuer sitzen, den es begann zu regnen. So zogen wir uns halt schon recht früh in unser Zelt zurück und legten uns schlafen.
Am nächsten Morgen wurden wir vom Hahn geweckt.
Der Regen war vorüber und nach dem Frühstück ging es zurück in den Regenwald. Heute war das Ziel in eine höhere Lage vor zu dringen, um den Mosy Forrest zu bestaunen.
So kämpften wir uns langsam auf dem aufgeweichten und rutschigen Boden den Berg hinauf. Immer Ausschau haltend nach Orange Utans. Den hier in diesem Teil des Waldes, soll sich manchmal der Anführer aufhalten. Doch beim Aufstieg hatten wir kein Glück und sahen keine Organe Utans. Doch veränderte sich der Wald stetig. Als wir eine gewisse Höhe erreicht hatten und im Mosy Forrest ankamen war ein ganz anders Bild als noch früher am heutigen Tag. Über allen Bäumen wuchs Moos und machte die ganze Szenerie sehr speziell. Es war eine schöne Abwechslung zum Regenwald.
Ganz zur Spitze des Berges gingen wir dann nicht, für das reichte die Zeit leider nicht. So machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Auf halbem Weg begann es wieder zu regnen und machte den Weg noch rutschiger als er ohnehin schon war. Das hielt uns aber nicht davon ab, uns kreuz und quer durch den Wald zu kämpfen um nach den Affen zu suchen. Heute leider ohne Erfolg, wir fanden keine. Unser Guide erklärte uns, das sei halt eben die Natur.
So kehrten wir zu unserem Lager zurück und genossen eine weitere super Mahlzeit.
Am dritten Tag bauten wir unser Camp ab, den es ging in einen anderen Teil des Regenwaldes. Der Weg wurde auch nicht einfacher, wir mussten immer wieder über umgefallene Bäume klettern, Flüsschen überqueren und Abhänge hochkraxeln oder runterrutschen.
Inzwischen waren wir alle schon etwas dreckig. Doch hatten alle beste Laune. Und heute fanden wir sie wieder. Eine andere Familie Orange Utans sass in einem Baum und frass gemütlich deren Früchte. Es war wieder ein Spass ihnen zu zusehen. Schon interessant in welche Posen sich die Affen begeben um an die Früchte ran zu kommen. Ob an einem Fuss baumelnd kopfüber, oder im Spagat zwischen zwei Bäumen, es sah alles so einfach aus. Ich bekam gar nicht genug davon.
Doch mussten wir irgendwann weiter um unser Nachtlager zu erreichen. Für das mussten wir noch einen Fluss überqueren und danach an dessen Ufer entlang klettern und auf Steinen balancieren um auf den Weg zum Lager zu kommen.
Das Camp war dann wunderschon auf einer Lichtung direkt am Fluss gelegen.
Am Morgen des 4 Tages fühlte sich Moritz etwas krank und unwohl, weshalb er im Lager blieb um sich etwas zu erholen. Ich machte mich zusammen mit unserem Guide in den Regenwald auf. Kurz nachdem wir los sind, wurden wir von einer Horde Gibbons begrüsst die sich von Baum zu Baum schwangen.
Nachdem wir ihnen eine Weile zugekuckt hatten und sie dann aus unserem Sichtfeld verschwanden gingen auch wir weiter. Auf dem Weg fanden wir unzählige Nester von Orange Utans, manche 3 Wochen manche nur wenige Tage alt. Doch von den Affen selbst fehlte jede Spur. Mein Guide erklärte mir, dass es hier keine Nahrung für sie gäbe und sie deshalb nur zum Schlafen hierherkommen. So erfreuten wir uns halt an der Flora.
Wir kamen noch an einem kleinen Wasserfall
vorbei und an einem Viewpoint wo man eine tolle Sicht auf das Tal mit dem Dorf Kedah.
Da wir hier keine Affen finden konnten, machten wir uns auf den Rückweg zum Camp. Da es aber erst früher Nachmittag war, entschieden wir uns, nochmals zu dem Punkt zurück zu kehren, wo wir gestern die Orange Utans gefunden hatten. Und tatsächlich, sie waren immer noch oder wieder da. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir dann, den Affen zu zusehen. Wir wagten uns immer wieder etwas näher ran, doch zeigten uns die Affen, wenn wir ihnen zu nahe waren, indem sie Äste nach unten warfen.
Als es langsam Zeit wurde zum Camp zurück zu kehren, fing es wieder leicht an zu regnen. Doch als wir am Camp ankamen war der Regen bereits wieder vorbei. Da wir ja neben unserem Camp direkt einen Fluss hatten, war es heute Zeit für eine kleine Dusche. Das Wasser war ziemlich kalt oder mehr als ein paar Minuten wollte man sich nicht in den Fluss setzten. Doch war es eine schöne Erfrischung und man konnte sich nachher am Feuer wieder aufwärmen.
Und dann brach schon der letzte Tag unseres Trekkings an. Nachdem wir gefrühstückt hatten und das Camp abgebaut war, machten wir uns wieder auf den Weg.
Da der Weg zu den Bungalows nicht allzu weit war, schauten wir nochmals bei den Orange Utans vorbei. Und heute hatten wir besonderes Glück. Den einer der Orange Utans kam von den hohen Bäumen auf denen sie sich die letzten Tage bewegt hatten runter auf einen niedrigeren Baum. So konnten wir ihn besonders gut beobachten und fotografieren. Es machte wieder riesen Spass ihnen zu zusehen und die Zeit verflog viel zu schnell.
Unsere Guides, die die Affen schon viel öfters gesehen haben, fanden es nur noch mässig spannend und begannen für uns Armbänder zu flechten.
Und dann war es schon Zeit denn Regenwald zu verlassen. Wir machten uns ein letztes Mal auf, quer durch den Wald zurück zu unserem Bungalow.
Und wir kamen keine Minute zu früh im Camp an. Kurz nachdem wir angekommen waren und mit Tee versorgt waren begann es wie aus Eimern zu schütten. Was jetzt richtig cool gewesen wäre, wäre eine schöne warme Dusche um den ganzen Dreck der letzten Tage runter zu waschen, doch gab es in den Bungalow keine Richtige Dusche und schon gar kein warmes Wasser. So wuschen wir uns halt wie in alten Zeiten indem wir uns mit einem Eimer Wasser über den Kopf leerten. Aber es gehörte irgendwie zu diesem Abenteuer dazu. Nachdem unsere Rücksäcke wieder gepackt waren ging es von den Bungalows zurück zum Büro, wo der Minibus schon auf uns wartete. Unsere Nächste Station heisst Pulau Weh, eine Insel ganz im Westen Indonesiens um uns am Strand etwas von den intensiven letzten Tagen zu erholen.