Veröffentlicht: 07.04.2017
Next Stop Puno
Nach einer langen Busfahrt kamen wir endlich in Puno an. Geschafft vom Trekking im Canyon waren wir überglücklich über eine Dusche, ein wunderhübsches kleines Hotelzimmer und ein bisschen Ruhe. Wir entschieden uns spontan dazu, Spagetti essen zu gehen und fielen danach müde und zufrieden ins Bett. Am nächsten Morgen erwartete uns ein Wahnsinnsfrühstück mit Pancakes und Kuchen. Wir waren im Himmel. Wir begannen durch die Stadt zu laufen und erkundeten die Gegend. Leider mussten wir gegen Mittag dann abbrechen, weil ich starke Bauchschmerzen bekam. Im Hotel angekommen quälte ich mich und mein Bauch schwoll immer weiter an. 16 Uhr mussten wir dann einen Arzt rufen. Dieser fragte mich mit aufgerissenen Augen, ob ich schwanger sei. Als ich verneinte, schlug er die Hände vor dem Kopf zusammen (sehr aufmunternd). Ich konnte mich kaum noch rühren. Ich bekam Infusionen und Elektrolyte, es wurde jedoch nicht besser. Gegen Abend blieb uns nichts anderes übrig, als das örtliche Hospital aufzusuchen. Dort bekam ich einen riesigen Medikamentencocktail und musste über Nacht dort bleiben. Am nächsten Morgen wurde ich bereits morgens 6:30 Uhr von den Schwestern geweckt. Ich bekam eine RIESIGE Schüssel Milchbrei, der bis auf den letzten Löffel aufgegessen werden musste. Ich wurde gefüttert und durfte nicht selbst essen. Danach stopften sie mich noch mit Brötchen voll. Hier in Peru wird aufgegessen 😄 . Mein Gesicht durfte ich auch nicht selbst waschen, sogar die Zähne wurden mir von den Schwestern geputzt. Ihr glaubt garnicht, was für herzliche Menschen das waren. Sie kümmerten sich so liebevoll um mich, als würden wir uns schon ewig kennen. Dann flochten sie sogar noch meine Haare und streichelten meinen Kopf. Wehren wollte ich mich inzwischen schon garnicht mehr und genoss diese Herzlichkeit. Am Nachmittag holte Mutti mich ab und wir gingen Pizza essen. Mein Darm hatte sich etwas beruhigt und ich fühlte mich wieder etwas fitter. Als wir unserem Reiseagenturleiter das Behandlungsrezept des ersten Arztes zeigten, sagte er sofort, dass dieser kein richtiger legalen Arzt gewesen sei und sich unsere 300$ in die eigene Tasche gesteckt hätte. Das Geld könne man so von keiner Auslandskrankenversicherung zurück bekommen, da das Rezept gefälscht sei. Verzweiflung! Also auf zur örtlichen Polizei. Dort erzählten wir von dem dubiosen Arzt und die Polizei wählte die Telefonnummer auf der Karte, die er uns gegeben hatte. Sie sagten ihm, er solle sofort ins Hotel kommen und uns das Geld zurück bringen. Natürlich glaubten wir nicht daran. Nach einer halben Stunde jedoch tauchte einer seiner Hintermänner tatsächlich im Hotel auf und wir bekamen die 300$ bis auf den letzten Dollar zurück. Karma! Damit hätten wir niemals gerechnet.
Das war definitiv ein Erlebnis, was ich so schnell nicht vergesse.