M&M on Tour
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Medellin Teil 2

Veröffentlicht: 22.10.2016

Nach unseren ersten Erfahrungen in Medillin wollen wir nun die Stadt von oben sehen, leider ist aber das Wetter zum Paragliding zu schlecht und so beschließen wir uns zusammen mit Ollie auf den Weg zum Planetarium im Universitätsviertel zu machen. Dank unseres nächtlichen Barbesuches ist der Tag doch schon etwas vorangeschritten und so hätten wir im Planetarium nur noch die Möglichkeit auf die Kindervorstellung. Deshalb beschließen wir diesen Besuch zu vertagen und begeben uns auf einen Spaziergang durch den nahgelegenen botanischen Garten. An diesem ruhigen und entspannten Ort können wir einen riesigen Leguan sichten und Ollie versucht sich daran Gänse zu jagen. Leider erfolglos. Auf dem Weg zurück sehen wir ein futuristisches Gebäude was sich als interaktives Museum herausstellt. Schnell sind Tickets gekauft und es geht hinein in eine große Physik-Spiele-Welt. Wir versuchen uns an jeglichen Drehmomentexperimenten, spielen Basketball in einem Karussell und lernen so einige witzige Effekte kennen. Nach den ersten mechanischen Experimenten geht es ins ansässige Aquarium. Dort können wir Clownfische (Nemo), Piranhas und riesige Amazonasfische (>2m; bis zu 250kg) beobachten. Danach führt uns der Weg ins Terrarium, in dem wir verschiedenste Schlangen, z.B. Anaconda, Boa Constrictor, Pythons, Corallen Schlange sowie Pfeilgiftfrosche und vieles weitere beobachten können. Danach geht es in einen Raum voller Gehirnexperimente und optischer Illusionen die man hautnah erfahren kann. Leider reicht unsere Zeit nicht für den Rest des Museums und so müssen wir uns wegen der schon fortgeschrittenen Zeit beeilen und zurück zum Hostel gehen, denn es geht zum Fußball! Athletico Nacional Medellin vs. Whatever. Ein bisschen verspätet erreichen wir das Stadion. Marius und Ollie kaufen sich noch schnell ein Trikot bevor wir den erst besten Eingang nutzen um ins Stadion zu kommen. Drinnen angekommen dann der Schock: wir sind im Ultras Block! Um uns herum kolumbianische Ultras, vollgepumpt mit Koks und was man sonst noch alles nehmen kann und mittendrin wir Gringos. Der fußballbegeisterte Kobold stürmt direkt mittenrein ins Geschehen und so stehen wir umgeben der verrückten Fans inmitten des Geschehens. Zur Halbzeit ziehen Max und ich uns dann doch ans obere Ende des Rangs zurück wo es etwas ruhiger ist. Die anderen kommen kurze Zeit später nach, was auch gut so ist, denn kurze Zeit später fällt ein Tor und alle stürmen ohne Rücksicht auf Verluste nach vorne Richtung Absperrung zum Feld. 3 Personen werden verletzt rübergereicht, was der Stimmung aber nichts abtut. Kurz vor Ende des Spiels beschließen wir alle einstimmig vor Abpfiff zu gehen und machen uns auf den Weg zurück zur Metro. Alle sind derselben Meinung. Wir haben uns noch nie so unsicher Gefühlt und gleichzeitig noch nie eine solche gigantische Atmosphäre erlebt. Es wird 90 Minuten gesungen und 90 Minuten spielt eine 30-50 köpfige Band mit Bläsern und allem was dazugehört durch.

Zurück im Hostel ist dann erstmal Zeit für ein Bier um das Adrenalin wieder aus dem Körper heraus zu waschen ;)

Nach doch mehreren Bierchen am Abend vorher versuchen wir am nächsten Tag wieder zum Paragliding zu gehen doch Gott sei Dank ist das Wetter zu schlecht und so wird der Tag in der Hängematte verbracht. Am nächsten Tag klappt es dann endlich auf den dritten Versuch. Am frühen Morgen machen wir uns wieder halbwegs frisch auf den Weg zum Startpunkt. Kurze Zeit später sind wir auch schon ins Tandemgespann eingespannt und rennen einen Abhang hinunter los und ehe man sich versieht schweben wir über den Dächern von Medellin. Durch die Thermik geht es weiter hinauf und man kann den gigantischen Ausblick über diese riesige Stadt genießen! Wow! Uns bleiben ganze 20 Minuten um den Flug zu genießen bevor es durch einige schnelle Schrauben wieder gegen Boden und zur Landung geht. Ein geiles Gefühl an diesem Schirm zu hängen und durch die Lüfte und Wolken zu gleiten. Genug getan für den Tag und Zeit mal etwas Bilder am Laptop zu sortieren und zu sichern. Einen Tag später heißt es dann schon wieder früh aufstehen und ab in den Bus zum Paintball auf Pablo Escobars großem Anwesen. Nach einer kurzen Tour über das riesige Anwesen werden wir ausgestattet und los geht’s. Nach 200 Schuss und 4 Runden ist das Spektakel aber auch schon wieder vorbei. Dabei bilden sich gemischte Gefühle denn irgendwie habe ich das Gefühl die falschen Leute unterstützt zu haben, denn der Besitzer ist Pablos alter Security Chef. Anscheinend sind viele der alten Kartell-Besitztümer noch immer im Besitz der selbigen Leute. Die Anderen fahren noch nach Guatapé, doch wir verabschieden uns nach dem Paintball und fahren mit dem öffentlichem Bus zurück nach Medellin. Am Abend treffen wir wieder alte Bekannte, die beiden Norwegerinnen, aus Cartagena. Am nächsten Tag machen wir uns zusammen auf den Weg zum Planetarium, was sich wieder als interessantes, interaktives Museum herausstellt mit einer gut gemachten Show über das Universum. Danach geht es noch mit dem Gondellift hinauf über die Favelas um einen schönen Ausblick über die gigantische Stadt zu bekommen. Als Abschluss zu Medellin geht es am vorletzten Tag noch auf eine Graffiti Tour durch Communa 13, das vor 10 Jahren noch gefährlichste Viertel Medellins. Wir erfahren viel über die Geschichte des Viertels, die Geschichten der einzelnen Bilder und welche Bedeutung Street Art für den 180° Wandel dieses Viertels hat. Wie die einfachen Leute dagegen Kämpften ihren Wohnraum nicht an Guerillas oder Paramilitärs zu verlieren und viel über die kolumbianische Mentalität. Überall wird uns zugewunken und Kinder kommen vorbei um Hallo zu sagen. Überall freuen sich die Menschen das wir ihr Viertel besuchen. Am Ende dürfen wir auch noch selbst Sprayen und werden so Teil der Communa 15/13, wie uns unser Führer erklärt.

Das wars auch schon aus einer grandiosen Stadt Namens Medellin. Am heutigen Tag haben wir nur gechillt und gebucht denn schon bald geht es Richtung Ecuador.

Grüße Max und Marius.

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