muhsensontour
muhsensontour
vakantio.de/muhsensontour

Weißer Rauch

Veröffentlicht: 18.11.2018

Sonntag, 21.10.2018

Es waren wieder zwei Landgänge geplant. Einer am Vormittag, einer am Nachmittag. Bái dì chéng(白帝城) mit seinem gleichnamigen Tempel sollte der erste sein. Bái dì chéng bedeutet "Weiße Kaiser Stadt" und liegt am Eingang der Drei Schluchten. 

Es heißt, das Gebiet sei einst von weißem Nebel umgeben gewesen, der ihm ein mysteriöses doch friedliches Aussehen verliehen hätte, ganz so, wie ein Kaiser aussehen sollte. Es heißt auch, dass manche einen weißen Drachen von dort hätten kommen gesehen, das Symbol des Kaisers, und der Kriegsherr Gongson Shu (公孙述) hielt dies für ein glücksbringendes Zeichen und erklärte sich selbst zum Kaiser von Chengjia. Er gründete die Stadt und nannte sich selbst der Weiße Kaiser. 


Im Eingangsbereich des Tempel steht eine monumentale Statue, diese zeigt aber nicht etwa den Kaiser, nein sie zeigt den Minister Zhu Geliang. Dieser Minister beherbergte hier in dem Tempel einst den Sohn des Weißen Kaisers aus Chengdu. Dieser führte Krieg und es wurde ihm eine Niederlage vorhergesagt. Er beauftragte den Minister den Sohn in Sicherheit zu bringen und ggf. Zu erziehen. Der Minister tat wie ihm geheißen und erwies sich auch sonst als sehr treu und rafiniert.


Zur Tempelanlage geht es wieder zuerst über eine Brücke, diesmal massiv und dann einige hundert Treppen hinauf. Wer diese nicht laufen will kann sich auch auf einer Bambuskonstruktion von zwei kräftigen Chinesen tragen lassen.


Der Tempel besteht wieder aus verschiedenen Gebäuden. Es sind Gottheiten und verschiedene Szenen aus der Vergangenheit dargestellt.





 Während der Kulturrevolution wurden die meisten Statuen enthauptet. Nur die Statuen in einem Raum blieben verschont. Eine Reiseführerin erklärte uns den wahrscheinlichen Grund. Die Figur links im Raum sieht dem "Chairman Mao" (Visitzender Mao, so wird er ehrfürchtig genannt) doch sehr ähnlich (besonders die Frisur).



 Ich hatte den gleichen Gedanken als ich den Kollegen erblickte wollte aber erst garnicht meine Gedanken äußern, denn wie wir wissen ist der Genosse Mao immer noch sowas wie der Großvater der Nation und da macht man keine Scherze oder dumme Bemerkungen drüber, sonst Gibt's Ärger. 


Die nächste Besonderheit waren die hölzernen Hohlstämme. Diese dienten vor 2000 Jahren als Särge. Das besondere daran ist, dass die Toten erstmal begraben wurden um sie dann nach der Verwesung wieder auszubuddeln. Die Gebeine steckte man dann in diese Holzzylinder und steckte sie in kleine Höhlen in der Felswand der Schluchten.


 Wie die Bewohner das genau angestellt haben genauer gesagt wie sie an solch eine exponierte Stelle  hingekommen sind ist noch immer ungeklärt.

Nach dem Abstieg auf der Rückseite des Tempels eröffnet sich ein Blick wie er sonst nur auf dem 10RMB Schein zu sehen ist. Der Eingang zur ersten der Drei Schluchten, der "Qútáng Schlucht "  (瞿塘峡,  Qútáng Xiá).


Auch wenn wir keinen weißen Drachen zu Gesicht bekamen war dies ein gelungener Ausflug!


Antworten