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1.000.000 Fotos am Arbeitssontag

Veröffentlicht: 11.04.2018

Sonntag, 08.04.2018

Heute ist Sonntag und ein Arbeitstag! Warum? Na weil ganz China (bis auf unser Makler John) schon am Freitag dem Tagesnamen gefolgt ist und an einem staatlich verordneten Brückentag (Donnerstag war Qing Ming Feiertag) vielleicht maximal schwarz gearbeitet hat. Rechnet man den Volkswirtschaftlichen Verlust aus, der entsteht wenn hunderte Millionen von Menschen nicht arbeiten die es eigentlich sollten ist klar, dass hier ein Ausgleich geschaffen werden muss. Das Yang zum Ying des Faulenzerfreitags ist dann, dass ganz einfach an einem eigentlich freien Tag gearbeitet wird! Dieser Tausch von freien und Arbeitstagen wird zentral gesteuert und kommt übers Jahr wohl öfter vor. Das ganze ist dann wohl der Gegenentwurf zu Russland oder Griechenland in denen wohl einfach der Montag frei gemacht wird wenn ein Feiertag auf ein WE fällt. Egal, Wir habens uns ja so ausgesucht.

Wir haben uns zum Ausgleich zur anstrengenden Wohnungssuche mit der Familie meines neuen Chefs, der ja arbeiten musste 🤗, im "Tinglin Park" verabredet.  

Mein neuer Chef heißt Christian. Wir kennen uns schon seid Beginn unserer Voith Karriere, sind ähnlich alt und haben vorher beide in Heidenheim Abteilungen geleitet. Christian ist schon im Februar nach China gegangen. Außerdem hat er schon ein Jahr in Peking studiert und spricht wohl ganz gut Hanyue. Ich freu mich darauf gemeinsam hier Spuren zu hinterlassen.

Der Park war ganz schön bevölkert, klar Sonntag, aber es kam hinzu, dass Busse von Rentnern vorgefahren wurden die einer Kranzniederlegung beigewohnt haben. Wir haben nicht ganz heraus gefunden an was erinnert wurde. Verwundert hat mich nur, dass eine Flagge der Sowjetunion entfaltet wurde. Ich mein die Genossen wissen schon, dass es die nicht mehr gibt, oder? Wir sind ja schließlich nicht in Nord Korea. Oder wurde der verstorbenen Sowjetunion gedacht? Ich werd nächstes Jahr einfach mal fragen.

Christian und seine Frau Saskia haben auch zwei Kinder im ähnlichen Alter wie unsre. Das Wetter war schön und wir suchten uns einen schattigen Platz um der Bande, die sich erfreulicher Weise schnell gut verstand, zu zuschauen. Philipp hatte standardmäßig seinen Flieger und Ball dabei und so segelte dem ein oder anderen Chinesen ein Huáxiángjī um die Ohren oder es wurde schon mal live gezeigt worum sich im Juni/ Juli die Welt dreht. In China dürfen Kinder bis zu einem bestimmten Alter scheinbar alles. Auf jeden Fall haben sich alle nur gefreut über die wuselnde Bande von kleinen Langnasen. 

Und dann haben sie wieder Jule entdeckt... Ratz fazz stand wieder eine Traube von zwei, drei Dutzend Menschen um uns herum und haben auf uns eingeredet und fotografiert. Eigenartiger Weise verstehen wir die Chinesen schwer bis garnicht. Das liegt aber nicht an unseren Chinesisch Kenntnissen, wir wollen ja keine philosophischen Streitgespräche führen sondern unsere Basics mal anwenden. Nein scheinbar sprechen die Menschen hier schon einen starken Akzent im Vergleich zum Mandarin Ursprungsgebiet. Wir antworten dann einfach immer, dass das Kind Jule heißt, 8 Monate alt ist und, dass ein Foto 20 Yuan kostet und, dass Philipp Jules "gege" ist. Meistens reden die Chinesen dann weiter, so schlecht kann's also nicht stehen um unsere Sprachkenntnisse.


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