muenchs-unterwegs
muenchs-unterwegs
vakantio.de/muenchs-unterwegs

Zurück nach Santiago

Veröffentlicht: 30.03.2023


Herzlichen Glückwunsch, Schwesterherz!

Heute ist unser letzter Fahrtag in Chile. Wir wir müssen nur noch die 800 km von Pucon nach Chile zurücklegen, um zu unseren Freunden zu kommen. Es reicht dann auch mit der Fahrerei. Schließlich haben wir 18000 km schon hinter uns.

Autofahren in Chile macht keinen Spaß! Das liegt nicht nur an den schlechten Straßen, sondern auch an den Autofahrern. Die Chilenen lieben waghalsige Überholmanöver. Auch Ist es völlig normal, auf der Autobahn links ganz langsam zu fahren, so dass alle ankommenden Fahrzeuge erst einmal scharf bremsen müssen, um dann rechts zu überholen. Ein weiteres Highlight sind auch die Fußgänger, die in aller Ruhe die Autobahn überqueren. Chilenische Autofahrer bauen lieber einen Unfall, anstatt zu bremsen, was uns schon ein paarmal in brenzlige Situationen brachte. Heike ließ sich dabei schon zu unflätigen Gesten hinreißen. Vorausschauendes Fahren ist Chilenen nicht bekannt. Hier gilt, wer bremst, verliert! Auch gerne setzen Chilenen zum Überholen an, wenn sie gerade lustig sind. Sie schauen nicht nach hinten, um zu sehen, ob jemand anderes sie gerade überholen möchte. Auch schön ist das Schauspiel, wenn ein LKW einen anderen überholen möchte und nur noch eine kleine Lücke zwischen den LKWs besteht. Da fühlt sich der Chilene herausgefordert, diese kleine Lücke auszunutzen. Wie in einem Videospiel wird dann eine rechts-links-Kombination gefahren, um so 5 Sekunden früher am Ziel zu sein. Das Interessante ist, dass es niemanden zu stören scheint. Niemand regt sich darüber auf, außer Heike, die ihr Sendungsbewusstsein der deutschen Straßenverkehrsordnung hier ausleben möchte. So wundert es auch nicht, dass unzählige Kreuze am Straßenrand stehen.

Chilenen hupen nur, wenn sie denken, dass ein anderer zu schnell fährt. Im Gegensatz zu den Argentiniern, die einen gerne zurechtweisen, wenn man falsch abbiegt. Falsch abbiegen bedeutet, dass man in eine alleengleiche Straße einfahren möchte, die allerdings eine Einbahnstraße ist. Woher man wissen sollte oder könnte, dass es sich um eine Einbahnstraße handelt, hat sich uns bis zuletzt nicht erschlossen. Auch das Links abbiegen auf Landstraßen ist eine Wissenschaft für sich. Man darf keinesfalls auf der Landstraße abbremsen oder dort geschweige denn stehen bleiben, um den entgegenkommenden Verkehr vorbeizulassen. Vielmehr muss man auf den rechten Standstreifen fahren, der eher aussieht, als wäre er eine Müllkippe. Man hat Angst darauf zu fahren, weil der Standstreifen oft einem Abhang gleicht, an de Man hinunterrutschen könnte. Auf jeden Fall muss man dort warten, bis kein Auto mehr in Sichtweite ist und dann über beide Spuren hinweg nach links abbiegen.

Weiterhin belastend, das gilt aber eher für Chile, sind auch die vielen vielen toten Hunde, die ebenfalls am Straßenrand liegen. Manche sind so plattgefahren, dass man sie kaum vom Asphalt unterscheiden kann.

Antworten

Chile
Reiseberichte Chile