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Finnische Seenplatte

Veröffentlicht: 07.08.2023

Di. 01.08.2023

Zum Schweizer Nationalfeiertag fuhren wir gegen Mittagszeit etwas mehr als eine Stunde nördlich nach Lahti. Dort trafen wir uns mit Tony, einem langjährigen Freund von Sarah’s Familie. Tony ist ein finnischer Basejumper, der regelmässig nach Lauterbrunnen kommt, um dort von den hohen Klippen des Tales zu springen. Empfangen wurden wir von einem wild winkenden Mann mit einem knallroten T-Shirt mit einem Schweizerkreuz drauf. Sarah hat Tony bestimmt schon 10 Jahre nicht mehr gesehen. Er führte uns zu den Skisprungschanzen von Lahti, wo wir unser zMittag assen und wir anschliessend mit dem Lift auf den höchsten der drei Schanzen hochfahren konnten. Von dort hatten wir eine wirklich tolle Aussicht über die ganze Stadt, die Wälder und die vielen Seen. Oder besser gesagt hätten, denn das Wetter war zur Abwechslung mal wieder sehr regnerisch. Übrigens befindet sich im Sommer im Ziel der grossen Sprungschanze ein Schwimmbad. Das ist wohl einzigartig auf dieser Welt. Statt einen Spaziergang am Hafen zu machen, fuhren wir mit unserem Bus ein bisschen durch die Ortschaft und zum Schluss in ein Museumskaffee. Gegen 17:00 Uhr verabschiedeten wir uns von Tony und fuhren wieder weiter nördlich, unter anderem über die Pulkkilanharju, eine acht Kilometer lange, aber nur wenige Meter breite Landzunge im Päijänne-See. Sucht euch die Bilder mal im Internet, denn bei Sonnenschein wäre das wirklich eine tolle Strecke zu fahren gewesen, aber bei uns regnete es aus Kübeln, deswegen gibt es hiervon kein einziges Foto.

Mi. 02.08.2023

An diesem Tag war es wenigstens temperaturmässig wieder angenehm. Es waren bestimmt 22 Grad, aber immer noch bewölkt. Den Tag starteten wir sehr spät. Unser zMittag nahmen wir in einem kleinen Restaurant in einem noch kleineren Ort ein. Ziemlich typisch ist es hier, ein Mittagsbuffet anzubieten mit verschiedenem Gemüse und Fleisch. Pro Person zahlt man meistens 10 Euro und kann soviel schöpfen wie man will, Wasser, Kaffee und das Dessert ist inklusive!

In einem grösseren Ort namens Varkaus hielten wir an einer Raststätte für eine Pinkelpause. Dort waren aber zwei Monstertrucks ausgestellt und wir erfuhren, dass an diesem Abend an diesem Rastplatz eine Art Stuntshow stattfindet. Deshalb entschieden wir uns spontan, hier zu bleiben und die Show anzuschauen, das Wetter machte ja jetzt auch einigermassen mit. Die Show dauerte mit Pause 2 Stunden und beinhaltete Tricks auf kleinen und grossen Motorrädern, Synchrons-Drifts mit halb kaputten Autos, ein Stuntman liess sich auf die Motorhaube eines Autos binden und dieses fuhr durch brennende Holzlatten oder ein Schrottauto, welches absichtlich mit erhöhter Geschwindigkeit über eine Schanze fuhr, um auf dem Dach zu landen. Dieses und ein anderes Auto wurden anschliessend vom riesigen und sehr lauten Monstertruck zu Schrott gefahren. Ausgerechnet als der Monstertruck dran war, goss es aus Kübeln und wir wurden pflitschnass.

Do. 03.08.2023

Die Region, in der wir uns befanden, ist bekannt als die finnische Seenplatte. Wie es der Name schon verrät, hat es hier sehr viele Seen und Nationalparks. Das war für die nächsten Tage auch unser Ziel, aber erst wollten wir noch den östlichsten Punkt Finnlands besuchen. Da dieser aber noch etwas weit weg war, besuchten wir auf dem Weg dahin erst mal das zweitgrösste Freilichtmuseum Finnlands, das Pielisen Museum. Die alten Gebäude wurden von überall her extra fürs Museum dahin transportiert und man konnte die Häuser und alte Gegenstände bis ins 17. Jahrhundert zurück bestaunen.

Für die Nacht hatten wir eine etwas verrückte Idee. Vielleicht sollten unsere Mamis jetzt nicht mehr weiterlesen 😊 Nein, halb so wild. Wortwörtlich, denn wir befanden uns ja auch in dem Gebiet mit den grössten Wolf- und Bärenaufkommen des Landes. Wir hatten uns schon über eine Wild-Safari informiert, doch die Kosten für eine Nacht waren einfach überrissen hoch. Also versuchten wir auf unsere eigene, ungefährliche Art unser Glück mit Tiersichtungen. Wir parkierten tief in einen Wald hinein, der trotzdem etwas Lichtung bot. Vorher hatten wir an einer Tankstelle eine Leberwurst und Katzenfutter gekauft. Dieses verteilten wir nun auf kleine Bäume und Sträucher, setzten uns dann in den Bus und warteten. Nach 2.5 Stunden war aber die Sonne untergangen und weil wir nun soweit im Süden waren, wurde es natürlich wieder dunkel. Und ein Tier haben wir nicht gesehen.

Fr. 04.08.2023

Am Freitag fuhren wir von unserem Schlafplatz eine Stunde an den östlichsten Punkt Finnlands. Und zwar eine Stunde durch praktisch nichts als Wald. Wir kamen etwa an 10 Häusern vorbei. In Finnland ist die Grenze zu Russland nur eingeschränkt zugänglich. Man darf sich ohne Bewilligung nicht innerhalb von 3 Kilometer entlang der Grenze bewegen. Der östlichste Punkt ist der einzige Zugang, für den es diese Bewilligung nicht braucht. Überall hat es aber gelbe Pfosten, die einem darauf hinweisen, wie nahe man an der Grenze ist. Der Pfad ist links und rechts mit Seilen abgesperrt. Die Grenze zu Russland selber ist ein Fluss und in der Mitte befindet sich ein kleines Inselchen, wo die Grenzpfosten auf 0.1 Meter genau gemäss Vertrag stehen.

Ein bisschen würde es uns schon reizen, nach Russland zu reisen. Statt mit der Fähre nach Tallin zu fahren, wären wir gerne mit dem Bus nach St. Petersburg und von dort nach Estland eingereist. Ein Visum für Russland erhält man auch jetzt noch sehr einfach, es ist aber eine Zeitfrage. Und da wir uns vorher nie ernsthaft Gedanken gemacht haben, fehlt uns jetzt auch die Zeit dafür. Aber ja, wäre es zeitlich möglich, wären wir über St. Petersburg gefahren.

Nach diesem Besuch fuhren wir zum Koli Nationalpark, auf den sehr gemütlichen Campingplatz Koli Freetime direkt an einem kleinen See. Den Abend genossen wir mit saunieren und nicht mehr viel machen.

Sa. 05.08.2023

Wir wollten den Koli Nationalpark besuchen. Das erste Mal seit Irland nahmen wir wieder unsere Bikes raus. Das Wetter meldete 50% Regenwahrscheinlichkeit. Also packten wir unsere Regenhosen und -jacken ein und pedalten los. Der Veloweg entspricht auch dem Wanderweg und da es in den letzten Tag oft und stark geregnet hat, war es eine sehr abenteuerliche Fahrt mit viel Schlamm und tiefen Pfützen. Unterwegs fing es wieder an zu regnen, hörte aber auch bald wieder auf. Nach etwas über einer Stunde trafen wir beim Besucherzentrum ein. Wir assen erst zMittag und liefen dann los für eine einstündige Rundwanderung. Nach 5 Minuten waren wir schon am ersten Aussichtspunkt. Der Ausblick war herrlich. Wir sahen über den riesigen See Pielinen mit seinen vielen kleinen und grösseren Inselchen. Der See ist 894.2 Quadratkilometer gross, 28 Km breit und 93 Km lang, stellt euch das vor. Und: Er ist «nur» der fünftgrösste See Finnlands.

Während wir staunten, filmten und Fotos machten, bahnte sich von hinten etwas Ungemütliches an. Wir konnten die Regenwand auf uns zu kommen sehen. Nun, was machen wir? Regenhosen anziehen und weiterlaufen? Wir waren ja schon mit den Bikes durch Wasser und Regen gefahren. Aber wir entschieden uns, die 5 Minuten zurück zum Besucherzentrum zurückzulaufen und den grossen Regen vorbeiziehen zu lassen. Gute Idee, denn es war auch Gewitter dabei. Nach 15 Minuten war der Spuk vorüber und wir zogen los für unsere kurze Wanderung. Auch von der anderen Seite war es ein herrlicher Anblick. Wald so weit das Auge reicht, zwischen den Bäumen stieg der Nebel hoch, links die grauen Wolken und rechts blauer Himmel und Sonnenschein. Wir haben rausgefunden: 50% Regenwahrscheinlichkeit bedeutet in Finnland, dass sich das Wetter alle 30 Minuten ändert. Regen, Sonne, Regen, Sonne. So einen krassen Wechsel haben wir beide noch nie erlebt.

Nach der Runde kehrten wir zurück zum Besucherzentrum und gönnten uns noch ein Dessert. Wir kamen schnell ins Gespräch mit der Verkäuferin, Paula, die ursprünglich aus Rovaniemi kommt. Sie arbeitete zwei Winter lang in Davos und vermisst gutes Fondue. Unser Schwatz dauerte lange und am Schluss gab sie uns ihre Postadresse und sie wird von uns zu Weihnachten ein tolles Päckli mit gutem Fondue erhalten.

Um etwa 18:00 Uhr waren wir zurück auf dem Camping. Den Rückweg nahmen wir über die normale Strasse. An diesem Abend gingen wir nicht mehr in die Sauna. Das war das coole an diesem Camping: Für 28 Euro die Nacht war alles inklusive: Sauna für eine Stunde pro Tag oder Kanu oder Ruderboot benutzen.

So. 06.08.2023

Heute Sonntag schliefen wir aus. Das Wetter war endlich mal wunderschön und warm. Das nutzten wir aus, um den Bus mal komplett auszuräumen und zu putzen. Wir hatten ein riesen Kabarett auf unserem Platz, aber es war gut, mal alles raus zu wischen.

Als wir endlich fertig waren, pumpten wir unsere neu gekauften StandUpPaddles auf. Der Anfang war ein wenig wackelig, aber schon nach ein paar Minuten paddelten wir schön balanciert über den See. Sonnenschein und leichter Wind, es tat der Seele gut, mal endlich warmes sonnenreiches Wetter zu haben.

Auch heute Abend genossen wir die Sauna und danach filmten wir unseren Bus im Detail. Das heisst für euch, dass ihr euch schon bald auf ein Video freuen dürft, in dem wir euch unseren selber umgebauten Campervan zeigen und erklären. Wann dies online geht, wissen wir noch nicht genau.

Tue 01.08.2023

On the Swiss National Day we drove a little more than an hour north to Lahti. There we met Tony, a longtime friend of Sarah's family. Tony is a Finnish basejumper who regularly comes to Lauterbrunnen to jump off the high cliffs of the valley. We were greeted by a wild waving man with a bright red T-shirt with a Swiss cross on it. Sarah certainly hasn't seen Tony for 10 years. He led us to the ski jumps of Lahti where we had lunch and then we could get on top of the highest of the three ski jumps with a lift. From there we had a really great view over the whole town, the woods and the many lakes. Or rather could have, because the weather was very rainy (for a change…). By the way, in the summer there is a swimming pool at the finish of the big ski jumping hill. This is probably unique in the world. Instead of going for a walk at the harbour, we drove a bit through the town and finally to a museum cafe. Around 5 p.m. we said goodbye to Tony and drove further north, especially over the Pulkkilanharju, an eight-kilometre-long but only a few metres wide headland in Lake Päijänne. Look for the pictures on the internet, because in the sunshine it would have been a great route to ride, but it was raining out of buckets, so we have not a single picture of this.

Wed 02.08.2023

At least the temperature was comfortable again that day. It was probably 22 degrees, but still cloudy. We started the day very late. We had lunch in a small restaurant in an even smaller town. It is quite typical here to offer a lunch buffet with different vegetables and meats. Per person you usually pay 10 euros and can draw as much as you want, water, coffee and dessert are included!

In a bigger place called Varkaus we stopped at a rest stop for a pee break. But there were two monster trucks on display and we found out that there was a kind of stunt show taking place at this rest stop that evening. So, we decided spontaneously to stay and watch the show, because the weather was pretty good. The show lasted with a break of 2 hours and included tricks on small and large motorcycles, synchronous drifts with half broken cars, a stuntman had himself tied to the hood of a car and the car drove through burning wooden slats or a scrap car that deliberately drove at increased speed over a jump to land on the roof. This and another car were then driven to scrap by the huge and very loud monster truck. Just when the monster truck show was on, it poured out of buckets and we got soaked.

Thu 03.08.2023

The region we were in is known as the Finnish Lakeland. As the name suggests, it has a lot of lakes and national parks. That was our goal for the next few days, but first we wanted to visit the easternmost point of Finland. But since it was still a bit far away, we visited the second largest open-air museum in Finland, the Pielisen Museum, on the way. The old buildings were transported from everywhere especially for the museum and you could admire the houses and old objects all the way back to the 17th century.

We had a crazy idea for the night. Maybe our mommies should stop reading 😊 No, half as wild. Literally, because we were also in the area with the largest numbers of wolves and bears in the country. We had already informed ourselves about a wildlife safari, but the cost of a night was simply too high. So, we tried our luck with wildlife sightings in our own safe way. We parked deep into a forest that still offered some clearing. Before we had bought a liver sausage and cat meat at a petrol station. Now we scattered it on small trees and shrubs, then sat in the van and waited. But after 2.5 hours the sun had set and because we were now so far south, it naturally got dark again. And we didn't see an animal.

Fri 04.08.2023

On Friday, we drove an hour from our sleeping place to the easternmost point of Finland. We drove an hour through practically nothing but forest. We passed about 10 houses. In Finland, the border with Russia is restricted. You cannot travel within three kilometres of the border without a permit. The most easterly point is the only entry point for which you don't need this permit. But it has yellow posts all over it to tell you how close you are to the border. The path is cordoned off on the left and right. The border with Russia itself is a river and in the middle, there is a small islet, where the border posts are set to 0.1 metres in accordance with the treaty.

We would have liked to travel to Russia. Instead of taking the ferry to Tallinn, we would have liked to travel to St Petersburg and from there to Estonia. It is still very easy to obtain a visa for Russia, but it is a matter of time. And since we had never really thought about it before, we do not have the time to do so. But yes, if we had time, we would have gone via St. Petersburg.

After this visit we drove to the Koli National Park, to the very cosy campsite Koli Freetime right next to a small lake. We enjoyed the evening with a sauna and not doing much more.

Sat 05.08.2023

We were going to visit Koli National Park. It was the first time since Ireland that we took out our bikes. The weather forecasted a 50 percent chance of rain. So, we packed up our rain pants and jackets and started cycling. The bike path is also the same as the hiking trail and since it rained often and heavily in the last days it was a very adventurous ride with lots of mud and deep puddles. On the way it started to rain but soon stopped again. After a little over an hour we arrived at the visitor centre. We had lunch and then left for an hour-long round hike. After 5 minutes we were already at the first lookout point. The view was magnificent. We saw over the huge lake Pielinen with its many small and larger islets. The lake is 894.2 square kilometres in size, 28 kilometres wide and 93 kilometres long, imagine that. And: it is "only" the fifth largest lake in Finland.

As we marvelled and filmed and took pictures, something inclement started to unfold from behind. We could see the wall of rain coming at us. Now, what do we do? Put on rain pants and keep walking? We had already ridden our bikes through water and rain. But we decided to walk the 5 minutes back to the visitor centre and let the heavy rain pass by. Good idea, because there was also a thunderstorm. After 15 minutes the fun was over and we started our short hike. From the other side it was also a beautiful sight. Forest as far as the eye can see, between the trees the fog rose up, on the left the grey clouds and on the right blue sky and sunshine. We found out that 50 percent chance of rain in Finland means that the weather changes every 30 minutes. Rain, sun, rain, sun. We've never seen a change like this before.

After the round we returned to the visitor centre and indulged in dessert. We quickly got in touch with the shop assistant, Paula, originally from Rovaniemi. She worked for two winters in Davos and misses good fondue. Our chat lasted a long time and at the end she gave us her postal address and she will receive a great parcel with good fondue from us for Christmas.

At about 6 pm we were back at the campsite. We took the normal road back. That evening we didn't go to the sauna any more. That was the cool thing about the campsite: For 28 euros a night everything was included: sauna for one hour a day or using a canoe or rowing boat.

Sun 06.08.2023

This Sunday we slept out. The weather was finally beautiful and warm. We took advantage of that to empty out the bus completely and clean it. We had a huge mess on our square, but it was good to wipe it out.

When we were finally finished, we pumped up our newly purchased StandUpPaddles. The beginning was a bit shaky, but after a few minutes we were paddling beautifully balanced over the lake. Sunshine and light wind, it was good for the soul to finally have warm, sunny weather.

Also, tonight we enjoyed the sauna and afterwards we filmed our van in detail. This means that you can look forward to a video showing and explaining our self-converted campervan. We don't know exactly when it will go online yet.

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