molismagicmemories - goesnambia2018
molismagicmemories - goesnambia2018
vakantio.de/molismagicmemories

Tag 27: Malayischer Schlendrian

Veröffentlicht: 02.08.2016

26.07.2016


An diesem Tag geschieht nicht wirklich Erwähnenswertes. Wir stehen mal wieder spät auf und beschließen, die Batu Caves, Höhlen in die ein Tempel gebaut ist, zu besuchen. Diese Höhlen liegen am anderen Ende der Stadt, was vielleicht mit ein Grund ist, dass wir unsere Abfahrt dorthin immer wieder verschieben und hinauszögern. Im Endeffekt sind wir uns beide einig, dass es uns an diesem Tag nicht mehr zu den heiligen Höhlen verschlagen wird, da wir viel zu sehr dem malayischen Schlendrian verfallen sind. Stattdessen hat mein Laptop einen Arzttermin im – angeblich sogar international bekannten – größten IT – Einkaufszentrums KLs. Neben unzähligen technischen Gerätschaften gibt es dort nämlich auch Reparaturen für alles (ich denke, die würden mir sogar einen gebrochenen Arm flicken). So habe ich dort ausgehandelt, dass mir mein Laptop repariert wird. Was, sein Laptop ist auch kaputt? Ja genau, leider habe ich es geschafft, neben meinem Handy am Anfang der Reise auch sehr bald meinen Laptopscreen zu entzweien. Manchmal denke ich, dass mir das Zeitalter von Nokia Phones und Stand - Pcs durchaus wieder entgegenkommen würde, da ich so gar kein Freund von Touchpads und dergleichen bin und sie noch viel weniger von mir.

Erstaunlicherweise können die Herrschaften dort nicht nur verkaufen, sondern auch erhalten, weshalb mein Laptop 45 min später einen komplett neuen Display hat. 55€ sind dafür nicht einmal unerschwinglich viel Geld, auch wenn eine neuerliche Investition in meine Gerätschaften mein Reisebudget schön langsam wesentlich mehr belastet als geplant.

Während wir warten schleppt mich Gudi in ein Café, in dem wir herausfinden, dass in Malaysia Café verkauft wird, den sie Vienna White bzw. auch Vienna Black nennen. Amüsiert fragen wir, was dies denn sei und bekommen nur missverständliches Gebrabbel zur Antwort. So bleibt Gudi nichts andere übrig als den Praxistest vorzunehmen, während ich nur mit Adleraugen zusehen kann, da Café wohl gerade das allerletzte wäre, was ich zu mir nehmen solle – dies schmerzt sehr, da ich seit Ewigkeiten keinen trinkbaren selbigen eingenommen habe, was bei mir zu chronischer Müdigkeit führt.

Später gehen wir mal wieder nach China Town und entdecken, dass sich dieses tagsüber bzw. wochentags nicht wie ein toter Hund, sondern wie ein feuerspeiender Drache verhält. Dies bedeutet pulsierend, aktiv, viele Menschen, viele Verkaufsstände. Ich entdecke eine unglaublich coole blaue Sonnenbrille, die ich mir aber nicht kaufe, da – naja – im Zweifelsfall entscheiden eben andere, und ich habe mir schon eine Brille gekauft. Das dies bei meinem Verschleiß vielleicht 4 Tage vorhalten wird und ein Kauf mehrerer Gläser eine tolle Investition wäre, wird leider in diesem Szenario nicht in die Abwägung miteinbezogen. Dafür schlage ich bei zwei T – Shirts zu, was das Volumen meiner Reisegarderobe um ca. 40% erweitert.

Nachher landen wir in einem typical chinese Foodcourt, in dem es zwar ähnlich zugeht wie in jenem, viel größeren Court in Georgetown, nur eben the chinese way. Dies bedeutet: Plastikgeschirr in allen Farbvariationen, am Kopf hängende Hühner, sich wie hektische Hühner verhaltende Chinesen und überall Dreck und Gerülpse. Kann man einmal machen, muss aber nicht öfter sein.

Vollgefuttert von Reis und Naan – Brot, ja mehr esse ich noch nicht, gehen wir nach Hause und beenden den Tag so, wie wir in begonnen haben – langsam und im Schlendrian.


Gudis glorreiche Gesetze

An diesem Tag bekomme ich einen Vortrag darüber, was für Rucksäcke man wann zu verwenden hat. Ich bin ja der Meinung Rucksack ist gleich Rucksack und sehe bestenfalls im Volumen einen Unterschied. Gudi weiß dies natürlich besser. Da sie mitbekommen hat, dass ich mir ihren zweiten Skirucksack unter den Nagel gerissen habe und dann auch noch im Laufe der letzten Tage die Naht an einer Stelle aufgegangen ist, ist sie ja schon sehr erregt. Zwar schafft sie es, einige Tage nichts zu sagen, im Einkaufszentrum platzt es dann aber nur so aus ihr heraus, was in einem fünfminütigen Monolog gipfelt. Kurzversion des sich immer wieder wiederholenden Inhalts: Es gibt Rucksäcke für den Sommer und solche für den Winter. Da dieser ein Winterrucksack ist, ist es klar, dass er gerissen ist, da er viel zu voll gepackt war (anscheinend bewahrt man im Winter weniger in Rucksäcken auf – wusste ich nicht). Sie redet sich dabei so sehr in Rage, dass das etwas ruppige Angebot einer Handyreparatur das Fass zum Überlaufen bringt. So erklärt Gudi der verschreckten Dame auf Deutsch wenngleich mit einem leicht humorvollen Unterton den diese wohl nicht heraushören kann: „ Boah, wenn mein Handy kaputt is komm ich schon zu dir, hör auf mich ständig zu fragen, ständig kommens alle her und wollns was von einem – ich halts nicht aus!“

Eines muss man ihr lassen, die Methode ist die bis jetzt effektivste um lästiges Verkaufspersonal loszuwerden denn die Dame verzieht sich in Windeseile.

Antworten