Veröffentlicht: 23.10.2018
Jetzt sind wir schon über drei Wochen mit dem Fahrrad unterwegs und befinden uns momentan in Südungarn. Schnell kommen wir die letzten Tage nicht voran, da Jakobs Hinterreifen den Belastungen erneut zweimal nicht standhalten kann und wir alles versuchen um den Reifen zu reparieren. Und auch trotz hilfsbereiter Ungarn, hilft doch alles nichts, wir müssen eine Fahrradwerkstatt aufsuchen. Allerdings ist am nächsten Tag Sonntag, so dass wir einen Tag in unserem Zelt "ausharren" müssen, bevor wir die 4 Kilometer zum Fahrradladen schieben können. Das "Ausharren" stellt sich aber als gar nicht so schlimm heraus, denn während Wind und Regen unser Zelt umstreifen, schauen wir gemütlich in unseren Schlafsack eingemummelt Serie oder lesen ein Buch. Am nächsten Morgen kommt ein Schäfer mit seinem Stock zu unserem Zelt und redet uns mürrisch auf Ungarisch an. Zuerst denken wir er ist sauer, dass wir auf seinem Land zelten, jedoch finden wir mit einer Übersetzungs-App heraus, dass er bloß neugierig ist und er gibt uns noch Tipps, wo wir den Reifen reparieren können. Auch will er einen Schluck Schnaps trinken, das können wir ihm aber leider nicht anbieten. Ausgerüstet mit einem neuen Reifen, 2 Ersatzschläuchen, Werkzeug und Flickzeug befinden wir uns nun wieder auf dem Donauradweg und das Problem scheint behoben zu sein. Vor uns liegen noch 270 km, die wir bis Sonntag geradelt sein müssen. Die Beine werden nicht leichter, aber der Wettergott meint es noch gut mit uns.
Nachdem wir uns drei Tage lang Budapest anschauen und dort einen Spa besuchen, um unsere Batterien wieder aufzuladen, liegen nun vier Nächte wildcampen hinter uns. Da man dies sehr riecht und auch unsere Klamotten dringend mal wieder gewaschen werden müssen, sind wir heute Nacht in einem kleinen Hostel in Baja untergekommen. Leider ist heute Nationaltag der Ungarn und alle Läden haben zu. Jetzt müssen wir gleich mal schauen, ob wir noch was zu essen auftreiben können oder Haferflocken mit Wasser zu Abend essen werden.
Es ist sehr interessant durch die kleinen und teilweise armen Dörfer Ungarns zu radeln und einen Einblick in das ländliche Leben der Ungarn zu bekommen. Alle scheinen sie einen Hund zu besitzen und man wird an jedem Zaun lautstark begrüßt oder verscheucht. Bald werden wir nun Ungarn verlassen und Kroatien entdecken. Wir freuen uns schon auf den Besuch von Jakobs Familie im Ferienhaus in Ceric.