Veröffentlicht: 11.01.2017
In den vergangenen 10 Tagen waren wir eigentlich fast jeden Tag an einem anderen Ort und haben unglaublich viel gesehen. Da waren St. Pauls Rock, ein wunderschöner Aussichtspunkt den uns ein Freund empfohlen hat und an dem man ausnahmsweise mal fast alleine ist; 90 Miles Beach, ein fast 90 Kilometer langer Strand, der bei Niedrigwasser einfach als Straße genutzt wird; Piha, ein schwarzer Strand in der Nähe Aucklands, wo wir am Strand geschlafen haben, da auf allen Parkplätzen das Campen verboten war; Hamilton Gardens, ein unglaublich schön angelegter Park, der die ehemalige Müllkippe Hamiltons in ein farbenprächtiges Paradies verwandelt; und der größte Kauribaum Neuseelands, der mit seinen 51,5 Metern Höhe und seinen 2000 Jahren wirklich beeindruckend ist. Aber das war noch nicht alles, denn wir waren auch noch am Cape Reinga und in Hobbiton und sind nun seit ein paar Tagen in New Plymouth, wo wir wieder wwoofen.
Die Nacht bevor wir zu Cape Reinga wollten, schliefen wir auf einem Campingplatz am 90 Miles Beach, den man nur über einen 10 Kilometer langen Schotterweg erreichen konnte. Die Besitzerin war wirklich unglaublich nett und da einige Gäste zu viel Essen gemacht hatten, gab es mal was anderes als Nudeln mit Soße. Am nächsten Morgen nutzten wir erst noch die warme und unbegrenzte Dusche aus, denn das ist für uns während unseres Roadtrips wirklich eine Seltenheit geworden, bevor es dann endlich los ging. Cape Reinga ist nicht nur der nordwestlichste Punkt Neuseelands, sondern auch der Punkt an dem sich die Tasmanische See und der Pazifische Ozean treffen und das kann man tatsächlich sehen, denn der Pazifik trifft dunkel und relativ ruhig auf die türkisfarbene, stürmische Tasmanische See. Danach besuchten wir noch kurz die riesen Sanddünen am 90 Miles Beach, aber da wir leider kein Sandboard hatten, konnten wir sie nicht herunter surfen, beeindruckend sind sie aber trotzdem und man fühlt sich fast so als wäre man in der Wüste.
Nach einigen kleinen, oben schon erwähnten, Stopps, gelangten wir dann nach Matamata, von wo unsere Tour ins Auenland startete. Wir wurden mit einem Bus zur Alexander Farm gebracht und in einem kleinen Film wurde uns von Peter Jackson erzählt wie er diese Farm entdeckte und entschied, dass das der perfekte Drehort wäre. Eigentlich wollte er nämlich mehrere Farmen nutzen und immer nur eine Szene dort drehen, aber als er die Alexander Farm sah, war sie genau so wie er sich Hobbiton vorstellte und so sagte er allen anderen Farmern ab. Hobbiton ist nach dem Dreh der Herr der Ringe Reihe abgebaut wurden und wurde erst für den Hobbit wieder errichtet und es ist tatsächlich genau so wie man es sich vorstellt und es in den Filmen sieht. Unser Guide Rachel erzählte uns viel darüber wie im Film geschummelt wurde oder was alles unecht ist und das sind nicht die Dinge, die man vielleicht erstmal denken würde, denn das gesamte Gemüse im Gemüsegarten ist echt, die einizige Ausnahme hier sind die Kartoffeln. Es gibt zum Beispiel zwei Arten von Hobbitlöchern, die großen sind dafür da, dass die Hobbits kleiner erscheinen und die Kleinen dafür, dass Gandalf größer aussieht. Und unecht sind natürlich ganz viele Sachen, so zum Beispiel der Baum auf Bilbos Hobbitloch, er ist eins der teuersten jemals für einen Film erstellten Requisiten und es dauerte 3 Monate, um ihn herzustellten und im Film taucht er ganze 20 Sekunden auf. Ebenso unnötig, jedenfalls meiner Meinung nach, ist das sie Apfelbäume gepflanzt haben, da die Pflaumenbäume zu groß geworden wären und dann alle Blätter dieser Bäume abgemacht haben, um unechte Pflaumen und Pflaumenblätter dran zu kleben, nur weil es im Buch in einem Satz heißt: "und die Kinder spielten unter den Pflaumenbäumen". Und ihr dürft raten wie lange man diese Bäume im Film sieht - richtig ganze 6 Sekunden. Es gibt aber auch einige Sachen, die ganz und gar nicht gefaket sind, da sie einfach unabsichtlich passiert sind. Zum Beispiel stößt sich Gandalf den Kopf in Bilbos Haus und man kann sehen, dass das ganz schön weh tat. Ein anderes Beispiel dafür ist Pippins sehr mädchenhafter Schrei als bei Bilbos 111. Geburtstag das Feuerwerk losgeht, denn Peter Jackson hatte seinen Schauspielern einfach nichts davon erzählt und so erschrak sich dieser tatsächlich zu Tode. Während dieser Tour hat man wirklich einiges über die Filme erfahren und ich denke, wenn ich sie das nächste Mal sehe, werde ich mich besonders auf solche kleinen Details konzentrieren.
Seit Sonntag Abend sind wir in New Plymouth, wo wir bei einem netten Mann für ein paar Tage wwoofen. Er hat ein riesen Grundstück mit Pool und viele Obstbäume, sowie einen großen Gemüsegarten, was wir sehr genießen, da die Preise dafür in den Supermärkten meistens sehr hoch sind. Wir haben einige typische Touristensachen gemacht, wie den Coastal Walkway, die Art Gallery und das Museum und wir waren bei Festival of Lights, was immer im Januar ist und einen ganzen Monat geht. Überall in einem Park werden Lichter an den Bäumen angebracht und es gibt Konzerte. Den Mount Taranaki werden wir wohl leider nicht mehr schaffen, da wir morgen weiter müssen, denn unsere Fähre geht ja schon in einer Woche und Wellington wollen wir auch noch etwas genießen.