Veröffentlicht: 07.06.2019
Oke – bevor wir packen sollten wir noch die bisher eingegangen Rechnungen der Hochzeitsfeierlichkeiten bezahlen und da war ja noch die Einladung für die Jahreshauptversammlung vom PBC Königsbrunn. Und damit unsere Nachbarin beim Gießen der Blumen nicht einen allzu fatalen Eindruck von uns bekommt, könnte die Wohnung auch noch eine kleine Grundreinigung ertragen. Der Vormittag war somit schon fast gelaufen, bis wir dann endlich ans packen kamen. Joa, wenn wir gg. 1 loskommen wär das ja auch noch ganz gut, oder? Um 1 stehen wir tatsächlich auf unserem Parkplatz, allerdings grad am Einladen. Gg. 2 haben wir dann alles im Wohnmobil und sind abfahrbereit, nun ja, fast. Die Räder wollten wir ja noch mitnehmen. Nichts leichter als das, kurz draufschnallen und los geht’s. Kaum eine Stunde später sind die Räder fest auf dem Radständer montiert, ein letztes prüfendes Anziehen der Spanner mit dem obligatorischen Satz, „des geht nirgendwo hin“ und wir sind startklar. Eine letzte Zigarette und Abfahrt. Achja, der Wassertank. Den wollten wir ja noch mit dem guten deutschen Grundwasser befüllen. Wo bekommt man nochmal Frischwasser her? Wer hat nen Garten mit Wasserschlauch? Erstes Ziel: Tankstelle. Da steht ja immer Luft und Wasser. Also wird’s da ja wohl Wasser geben. Brille auf, Motor an - los geht’s. Beim Ausfahren aus dem Hof läuft uns unser Hausmeister über den Weg. Vielleicht weiß der ja, wo wir Wasser herbekommen. Fünf Minuten später stehen wir wieder auf unserem Hof und der Hausmeister kommt mit Gartenschlauch aus dem Keller. Yay. Kurz Wassertank füllen, dann geht’s aber los. Das Wasser schießt los – wie lange dauert es eigentlich bis so n Wassertank mit 100 Liter gefüllt ist? Wie sich herausstellt, ziemlich lang. Vor allem, wenn das Wasser 1 zu 1 unterhalb des Wohnmobils wieder rausläuft. Kacke. Schnell stellt sich raus, dass es nicht leckt, sondern eine ganz normale Öffnung am Heck auf der Beifahrerseite das Wasser wieder ausspuckt. Da muss es doch ein Ventil geben. Kaum fünf Minuten gesucht findet sich das entsprechende im Kofferraum, kurz angezogen, Wasser wieder Marsch und – der Tank füllt sich. Jetzt läufts. Wenn nicht alles wieder unten rausläuft wird der Tank sogar relativ schnell voll. Mit vielen Dank und lieben Grüßen verabschieden wir uns von unserem lieben Hausmeister, noch ne letzte Zigarette – dann geht’s aber los. Aber halt – was plätschert dann da schon wieder. Diesmal am Heck auf der Beifahrerseite. Neue Öffnung, altes Problem. Unser Frischwasser will Göggingen nicht verlassen. Aber unser Wohnmobil. Nach zwanzig Minuten suchen nach dem nächsten Ventil und einem entsprechenden Telefonat mit Amerika – Jonas, der uns das Wohnmobil für unseren Flitterurlaub zur Verfügung gestellt hat, ist gerade in den Staaten – ist das zweite Ventil gefunden und geschlossen. Und ja man – da plätschert nichts mehr. Also noch ne letzte Kippe und dann – rollen Wir. Tatsächlich. Wassertank noch (relativ) voll und unsere Reise in den Süden geht los. Unser Navi schickt uns über die A8 nach München, über die A99 um München rum, wunderbar im Feierabendverkehr und wieder über die A8 Richtung Österreich. Als wir endlich bei Kufstein in Österreich nach drei Stunden ankommen und das Verkehrsschild „Brenner 100km“ verkündet, dämmert uns, dass das vermutlich nicht die vernünftigste Route war. Aber scheiß drauf, wir sind unterwegs. Und ist ja schließlich noch hell. Noch.
Auf der Fahrt hadern wir schon mit uns – bleibt es beim angestrebten Ziel Moniga del Garda am Gardasee, um Bastis Arbeitskollegen Dani zu besuchen, oder bleib mer einfach in Südtirol. Oder gleich auf nem Rastplatz. Müde wär mer, Bett ist ja schließlich drei Meter hinter uns und bezogen ist es auch schon. Aber nein – das wird jetzt durchgezogen. Dank der Stellplatz-App finden wir 5km vor Moniga del Garda einen Stellplatz der ganz vernünftig klingt. Rein ins Navi – voraussichtliche Ankunftszeit 22:15. Wie lang kann man eigentlich auf so nem Stellplatz einchecken?
Mit leicht überhöhter Geschwindigkeit erreichen wir um kurz nach 10 den Stellplatz. Das Häusel neben der Schranke ist noch beleuchtet – Bingo! Nun ja fast – „it’s closed since 10.“ Shit. „Is there something we can do about that?“ „Yes – just pick a place. I open the border.“ Ging ja einfacher als gedacht – mussten den Kollegen nicht mal bestechen.
Kurz den 6,5 Meter Karren auf einen der Gott sei Dank noch zahlreichen Stellplätze geparkt. Strom angeschlossen – und wir haben unsere erste Etappe erfolgreich abgeschlossen. Sehr müde, aber auch sehr zufrieden packen wir die Stühle aus, öffnen uns noch ein paar der mitgebrachten Hochzeitsbiere und lassen uns diese mit Blick auf den See schmecken. Schon spannend, mit so nem großen Wohnmobil und so wenig Ahnung.