Reisefischer Kanada
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#52 365+ Geschenke

Veröffentlicht: 26.08.2023

Grüß dich,

jop, er wird wieder lang. Hier daher ein kleiner Überblick

  • Edmonton – Abschied von CJ & Kate
  • Calgary
  • Edward creek
  • Prucer creer
  • Darwsn Creek
  • Prince Georg
  • Das Ende eines Roadtrips
  • 365+ Geschenke

Edmonton – Abschied von CJ & Kate

Wie bereits erwähnt, sind wir gemeinsam noch zusammen Mittagessen gefahren und anschließend habe ich den beiden kurz diese riesige Mall vom letzten Mal gezeigt. Da diese am Wochenende natürlich komplett überlaufen war, waren wir auch relativ schnell wieder draußen. Danach ging es für uns in den Elch-Nationalpark, in dem ich am vorherigen Abend die Bisons entdeckt habe. Bis auf fünf Enten haben wir aber rein gar nichts gesehen. Dieser Park kann mit dem Auto befahren werden und wir sind den einmal komplett durchgefahren. Ich war schon etwas enttäuscht, da er vor allem auch für seine Elchpopulation bekannt ist, von der man auch so gut wie gar nichts gesehen hatte. Noch dazu wollte ich unbedingt, dass CJ und Kate auch diese Tiere sehen. Auf dem Weg zum Ausgang habe ich gesagt, dass ich dem einen Straßenring noch eine letzte Chance geben wollen würde und siehe da, die Bisons kamen. Die Herde kam aus weiter Entfernung allmählich aus dem Wald heraus. Auch wenn die Distanz echt groß war, wodurch CJ & Kate die Tiere nur minimal gesehen hatten, haben sie sie zumindest gesehen. 😁 Nach diesem Erlebnis hieß das nächste Ziel nun schwerenherzend Flughafen. Dort angekommen wollte ich es ganz schnell machen, da eine Person auf der Fahrt schon Tränen verdrückt hatte. So hieß es nun wohl wahrscheinlich für immer Lebewohl zu sagen. CJ & Kate habe ich wirklich lieben gelernt und ich vermisse sie wirklich. Vielleicht kann man sich irgendwann wieder sehen ...

Calgary

Edmonton war einfach eine (in meinen Augen) sehr unattraktive Stadt und da ich diese nicht weiter ohne CJ und Kate erkunden wollte, entschied ich mich schon ein kleines Stück Richtung nächster Stadt zu fahren. Auf halber Strecke habe ich die Nacht an einem See verbracht und dann ging es nach Calgary. Auf dem Highway 2 oder auch Queen Elizabeth II genannten Highway, habe ich das erste Mal gesehen, dass der Rauch mittlerweile so weit oben ist, dass die Regenwolken darunter entlang ziehen.....langsam wurde es nervig.

1875 wurde ein Polizeiposten zur Bekämpfung des illegalen Whiskeyhandels am Bow River gegründet. Dank der 1883 möglichen Zugverbindung, bildeten sich nach und nach immer mehr Farmen an diesem Ort. Gerade die Tierfarm boomte, sodass Calgary bald zum Zentrum der Fleischindustrie wurde. Die Entdeckung von Erdöl im Jahr 1914 löste den ersten Ölboom in Kanada aus und ermöglichte den rasanten Aufschwung zur größten Stadt der Provinz und der viertgrößten in Kanada. Die weltweite Aufmerksamkeit erhielt die Stadt dann 1988, als sie der Austragungsort der 15. Olympischen Winterspiele war.

Trotz alledem ist diese Stadt noch eine absolute Cowboystadt. Fast alle tragen Cowboystiefel und -hüte, sogar die Polizisten. Das war schon sehr witzig. Seit über 100 Jahren findet in Calgary auch das weltweit größte Rodeo der Welt statt. Und dennoch ist auch diese Stadt sehr unattraktiv. Ärgerlicherweise hatte ich mir am Morgen gedacht, dass ich einfach mal mit ganz viel Wasser in den Tag starte, da ich aktuell etwas zu wenig trinke...... Ich kann mich bis heute über den Punkt aufregen, dass in der wohl belebtesten Fußgängerzone der Stadt nicht eine öffentliche Toilette ist und die nächste 1.2 km entfernt war. Ich bin fast verrückt geworden 🤯 Glücklicherweise hatten nicht alle Restaurants Personal vorne an der Tür stehen. 😅

Deutlich entspannter ging es dann die Fußgängerzone entlang, bei dem man auch den 1968 fertiggestellten fast 11.000 Tonnen und 191 Meter hohen Calgary Tower begutachten konnte. Der Abschluss des Tages sollte der „Heritage Park“ darstellen. Dieser soll das Leben im Wilden Westen darstellen. Satte 34$ hätte mich der Eintritt gekostet, was ich für einen Park nicht eingesehen hatte. Ich bin dann durch das Tor gegangen, wo mich keiner aufhielt und so schlenderte ich meine Wege. Nach einiger Zeit wunderte ich mich schon, weshalb niemand anderes herumläuft. Dies wurde dann durch die Sicherheitsfrau geklärt, die mir mitteilte, dass der Park seit über einer Stunde geschlossen ist und ich bitte gehen solle. Upsi. 😁 Aber warum lässt man dann auch das Tor offen.

Draußen wieder angekommen, habe ich gleich noch den Beginn einer jüdischen Hochzeit mitbekommen und dann ging es zum Schlafplatz. Dieser war ein Parkplatz am Stadtpark oder was das auch immer sein sollte. Neben mir stand noch ein Transporter mit einem älteren Pärchen und dann waren da noch ein Truck und ein Chevrolet. Das Pärchen auf dem Truck hatte, glaube ich, ein Date und wollten Sterne gucken....in Calgary.....mit dem Rauch. 😂 Das Pärchen im anderen Auto, bei dem die Frau auch mit einem anderen Auto kam, waren (denke ich) nur für „Netflix and Chill“ dort. Ich weiß nicht, warum die Menschen in Kanada Parkplätze für solche Sachen bevorzugen. 🧐😅

Die Stadt war wie gesagt wenig reizvoll und so entschied ich mich abzureisen.

Grande Cache

Um mein nächstes Ziel zu erreichen, musste ich leeeeeider noch mal den Icefield Parkhighway entlang fahren. So ein Jammer aber auch. 🤩😅 Die Rocky Mountains tauchten auch einfach so plötzlich hinter einem Hügel auf und obwohl es super verraucht und bewölkt/verregnet war, war diese Fahrt mal wieder ein absoluter Traum. Ich habe Kate als Beifahrerin so vermisst, da diesmal keine Fotos während der Fahrt gemacht werden konnten. 😅 Ich hielt auch an fast jeder Stelle, an der wir in der vorherigen Woche nicht gehalten hatten. Bei dem einen See (stellte den höchsten Punkt des Highways dar) konnte man den Gletscherrückgang so deutlich sehen. Wahnsinnig erschütternd ..... Ich habe die Fahrt extra so geplant, dass ich sie teilweise zum Sonnenuntergang fahre, da dann diese unfassbar hammergeilen Berge noch besser aussehen. Weiterhin bedeuten die Abendstunden auch immer mehr Wildtier-Aktivität.

Leider habe ich „nur“ Schneeziegen gesehen, welche jedoch auch nett anzusehen waren. In Jasper habe ich einen schnellen Zwischenstopp am alten Campingplatz gemacht, um mir heimlich eine Dusche zu gönnen. 😁 Und dann, nach ca. 6 Stunden Fahrt bin ich kurz vor Mitternacht an meinem Schlafplatz angekommen. Ich habe absolut nichts gegen lange Autofahrten in Kanada, auch wenn die Aussicht aktuell durch den Rauch verringert wird, aber Nachtfahrten habe ich schon immer gehasst. Gerade hier in Kanada habe ich dabei extreme Sorge vor Wildtieren und einige Autofahrer*innen wissen manchmal nicht, wie man das Fernlicht wieder ausmacht. Aber egal... Nach der Nacht ging es nach Grande Cache.

Kurz gefasst: Nichts los. Superklein. War nur im Besucherzentrum.

Grande Prarie

Da Grande Cache nichts zu bieten hatte, ging es weiter nach Grand Prarie.

Ich kann mir hier ebenfalls kurzfassen: Hatte ebenfalls nichts zu bieten.

Daher ging es dann auch mit null gemachten Aktion zum Schlafplatz. Auf dem Weg dorthin muss ich an einer Elch-Farm vorbei gefahren sein, anders kann ich mir das nicht erklären. Denn plötzlich tauchten auf der rechten Seite Hunderte Elche auf. Ich habe noch nie so viele Elche gesehen, allerdings konnte ich auf dem Highway nicht so schnell anhalten.

Nach meiner Nacht am See ging es nun weiter nach ...

Dawson Creek

Auf dem Weg dorthin musste ich kurz anhalten, um mich zu erleichtern. Dieser Platz war eeeetwas komisch, da dort einfach eine Menge Tierkadaver lagen. Warum auch immer man diese einfach dort ablegt. Egal - Endlich kam ich wieder in eine Stadt, die wenigstens etwas zu bieten hat. Eigentlich ist Dawson Creek ebenfalls recht unspektakulär, wäre da nicht der berühmte „Alaska Highway“. Diese, in Dawson Creek beginnende, fast 2300 Kilometer lange Straße führt direkt in die Abgeschiedenheit Alaskas und wurde von 30.000 amerikanischen Soldaten während des II. Weltkrieges errichtet. Zu dem größten Unglück zählt die Detonation von 60.000 Kisten Dynamit im Stadtzentrum 1943, die einen ganzen Häuserblock und fünf Menschenleben gekostet hat.

Neben diesen mittlerweile sehr zugeklebten „Highlight“ der Stadt, gibt es direkt im Besucherzentrum noch zwei kleine Museen, die den Bau des Highways und die Entwicklung der Stadt etwas genauer darstellen.

Eigentlich wollte ich noch eine „Wanderung“ in der Nähe bestreiten, aber die Wanderwege waren mehr als zugewachsen und ich wollte ungern den Hauptteil meiner Wanderung im hüfthohen Gras verbringen. Aus diesem und ein paar anderen Gründen, entschloss ich mich daher, diese Wanderung nach der Hälfte abzubrechen.

Dies war es dann auch wieder in dieser Stadt. 😅Nach dem ich das Hauptgewitter abgewartet hatte, ging es also mal wieder weiter....

Prince Georg

Auf dem Weg in die nächste Stadt hatte ich endlich mal wieder ein supertolles Erlebnis. Seit den Rocky Mountains habe ich den Himmel nicht mehr gesehen. Entweder ist er verraucht, bewölkt oder beides. Der seit einigen Tagen andauernde Regen und die doch mittlerweile herbstlichen Temperaturen ließen meine Laune nicht gerade wachsen, umso mehr hat es mich dann einfach gefreut, dass ich auf dem Weg vier (!) Schwarzbären gesehen habe. Boah, ich habe jeden einzelnen Bären so gefeiert. Meinen Letzten hatte ich in Squamish gesehen und das ist ja schon eeeeeeeeeeewig her. Das habe ich richtig gebraucht, um mal wieder gute Laune zu versprühen. 😁🥳

Im Dunkeln (es wird mittlerweile echt wieder früh dunkel🥲) an meinem Schlafplatz angekommen, hieß es nur noch schlafen und hoffen, dass das Auto zu war, denn ich habe draußen ganze Zeit etwas gehört. 🧐 Am nächsten Morgen stieg ich mehr verpeilt als wach aus meinem Auto aus und wünschte dem Radfahrer, der auch dort geschlafen hatte, einen guten Morgen. Dieser wiederum rief mir nur zu: Da ist ein Bär! Und was soll ich dir sagen, ich habe das einfach gar nicht mitbekommen, denn tatsächlich war ca. 10 Meter hinter mir ein großer ausgewachsener Schwarzbär. Irgendeine idiotische Person hatte dort einige Kilogramm Äpfel hingeworfen, die sich der Bär natürlich gegönnt hat. Glücklicherweise sind ja Schwarzbären recht schreckhaft und so beobachtete er uns beide kurz, bevor er dann etwas tiefer in den Gebüschen verschwand. Wahnsinn! Einfach fünf Bären in so kurzer Zeit und dann auch noch so nah! Hammer!

Prince Georg war an diesem Donnerstag allerdings vor allem eines: Weiß. Eine absolut fette Nebelwolke hat diese Stadt eingehüllt und daher dachte ich mir, dass es egal ist, was ich mir angucke, ich kann genauso gut ein weißes Blatt Papier angucken, würde ich das selbe sehen. Daher entschied ich mich zum nun letzten Ort zu fahren.

Barkerville

Dieses Dorf war ein ehemaliger Goldgräber Ort, der nach der fast vollständigen Vernichtung durch ein Feuer erneuet aufgebaut wurde. Nach ca. 40 Jahren endete der Goldrausch und die Stadt wurde zur Geisterstadt. Seit 1958 wird dieser Ort restauriert und als Touristische Attraktion genutzt. Da es sich hierbei um einen „ganzen Ort“ und nicht nur einen Park handelt, habe ich die 21 $ gerne gezahlt. 😅 Es ist schon echt cool gemacht und auch sehr informativ. Ich liebe ja solch einen alten Baustil und würde gerne mal für 24h in solch eine Welt eintauchen. 🤵 Allerdings waren es irgendwann auch etwas zu viele Informationen, sodass ich dann doch eher durch geschlendert bin. Das absolute Highlight war der Schmied, der noch mit den alten Werkzeugen von vor über 100 Jahren arbeitet. Dieser Mann muss eine unglaubliche Schulterpartie und unglaublich krasse Unterarme haben. Schließlich musste er die ganze Zeit mit seinem rechten Arm den Blasebalg betreiben und ich denke, es geht gut auf den Unterarm, wenn man die ganze Zeit den Hammer schwingen muss. :D Nach diesem kurzen historischen Blick in die Vergangenheit, ging es zu meinem Schlafplatz, an dem ich nun diese Zeilen verfasse.

Das Ende eines Roadtrips

Morgen geht es ca. drei Stunden in den Süden und dann ca. 2 ½ Stunden in den Westen. Dort erwartet mich nun ein wohlbekanntes Ziel: Tatla Lake.

Seitdem 06. Juni bin ich nun auf meinem Roadtrip. Gemeinsam haben Frodo und ich 8.825 Kilometer gemeinsam befahren. (Startpunkt meiner Messung war der Kilometerstand beim Ölwechsel in Williams Lake am 06. Juni). Dabei sind wir eigentlich gefühlt zu 90 % nur in British Columbia unterwegs gewesenen. Allein diese Provinz ist so riesig und wunderschön. Es ist der absolute Wahnsinn, was ich alles erleben und entdecken durfte.

Mit Barkerville habe ich nun über 23 Städte bereist und dabei die verschiedensten Menschen kennengelernt. Ich bin natürlich unfassbar dankbar für die zeitliche Freundschaft mit Vedesh und seinem indisches Essen und selbstverständlich auch für die Bekanntschaft mit CJ & Kate. Ich habe diesen Menschen auch einige Dinge zu verdanken, die meine Reise leichter gemacht haben. Natürlich war ich nicht durchgehend unterwegs und die drei Wochen Pause auf meiner ersten Farm waren definitiv auch nicht so geplant, sondern eigentlich ja nur eine Nacht.😂

Mein ursprünglicher Plan war, alle Provinzen und Territorien einmal zu befahren.... sowohl mein Geldbeutel als auch meine Zeit kommen bis heute aus dem Lachen nicht heraus.

Es ist krass, wie lange man benötigt, wenn man sich wirklich an einigen Orten Zeit lässt. Wenn ich wirklich wollen würde, könnte ich auch in zehn Tagen an der Ostküste sein.

Ein weiterer Punkt, der noch hinzukommt, ist der finanzielle Aspekt. Lebensmittel und Sprit sind eigentlich fast immer teuer. In Alberta war der Sprit natürlich ein Traum! 🤩Spätestens als ich den Spritpreis gesehen hatte (bis zu 2.00 $) wusste ich, dass ich wieder in B.C. bin. 😭 Da vor allem die Wichtigkeit der TRANSPARENZ im Vorbereitungsdienst vermittelt wurde, während das Landesschulamt dies in perfekter Weise selbst nicht beherrscht, dachte ich mir, dass ich dir mal ganz transparent meine Finanzen offen lege.

Diese sind nicht 100% echt, denn manchmal musste ich die Sachen von einem Kassenzettel auf zwei Listen verteilen und dann habe ich die Steuern nicht noch darauf gerechnet, da die Preise in Kanada ohne Steuern angegeben werden (Ich hasse das! 😅) Weiterhin haben die Provinzen unterschiedliche Besteuerungen....ach und ab und an habe ich bestimmt auch mal die ein oder andere Sache vergessen. Allerdings dient dies lediglich dazu, mal einen kleinen Überblick zu geben und ich habe es selbst gebraucht. Ich weiß, wie schlecht ich mit Geld umgehen kann und daher wollte ich den Überblick behalten. 😁 Und ja, ich weiß McDonalds steht oft da, aber zur Verteidigung: das war mit meinen Reisebegleitungen, wenn ich im Dunkeln am Ziel angekommen bin oder einfach scheiß Wetter war und ich nicht draußen kochen konnte ach und wenn ich Bock auf ein Eis hatte. 😂

365+ Geschenke

Am heutigen 24. August 2023, an dem ich hier gerade in meinem Auto irgendwo an irgendeinem Highway diese Zeilen schreibe, feiere ich mein Einjähriges.🥳

Heute vor einem Jahr bin ich mit der Condor Maschine DE2454 in 10:35 Stunden von Frankfurt am Main nach Vancouver geflogen.

Da dieser Blog bereits wieder zu lang ist, möchte ich gar nicht ausschweifen und werde es trotzdem tun.

Ich kann es nicht wirklich fassen. Mit dem Ende meines Roadtrips endet auch mein einjähriges Visum. Was für ein Glück, das ich einen Visitor Record habe und nicht bereits heute im Flieger nach Deutschland sitzen musste, denn ganz ehrlich.....das möchte ich nicht. Dieses Land ist so unfassbar schön. Klar, es gibt auch negative Punkte, diese werden aber gekonnt durch meine „Was für eine wunderschöne Natur“ – Brille perfekt ausgeblendet, sodass ich mich damit kaum beschätigte.😅Ich liebe dieses Land! Ich verstehe es einfach nicht, wie ein Land so schön sein kann!

Morgen vor einem Jahr (in meiner Zeitrechnung der 25.08), hat mich Anja in Kelowna abgeholt und damals fragte ich sie, ob diese Berge für sie normal seien und dies bejahte sie. Mittlerweile habe ich mit vielen Leuten gesprochen, die ebenfalls schon eine längere Zeit hier in Kanada waren und alle sagten, dass sie die Landschaft als „normal“ ansehen und das verstehe ich absolut nicht. Ich denke mir (übertrieben gesagt) jeden Tag, was für ein verdammt geiles Land das hier doch ist und ich bin jeden Tag aufs neue dankbar, dass ich dieses Land bereisen darf.

Denn das ist doch absolut nicht selbstverständlich. Jeder Tag ist hier ein Geschenk für mich und das bin ich mir auch bewusst. Nicht viele Menschen können sich das leisten. Man trifft hier (und wahrscheinlich auch in anderen touristischen Ländern) hauptsächlich Westeuropäer*innen (Hauptsächlich Deutschland, Frankreich, England) und US-Amerikaner*innen. Menschen aus Südamerika, Afrika oder Westasien trifft man hier kaum. Wir haben einfach das Privileg, in einem sehr reichen Land aufgewachsen zu sein und ich habe das Glück, dass ich es mir leisten konnte, diese Reise anzutreten. Mittlerweile weiß ich auch, dass sich sehr viele Deutsche das leisten können.... eine Sache, die mich (warum auch immer) nervt, ist der übermäßige Anteil an Deutschen. Es ist egal wo man ist, selbst am Arsch der Welt trifft man Deutsche oder sieht deutsche Geschäfte. Deutsch ist dabei gerade mal auf Platz sechs der mitgesprochenen Sprachen in Kanada.

Egal, zurück zum schönsten Land der Welt 😋😅

Ich versuche mal die Tiere zusammen zubekommen, die ich hier bereits gesehen habe:

  • Schwarzbären 
  • einen Orca 
  • Gottesanbeter 
  • verschiedene Enten
  • Elche 
  •  Hirsche 
  •  Rehe 
  •  Kojoten
  • Fischermarder 
  •  Fischotter 
  •  Pelikane - Bisons
  • Wildpferde
  • Luchse 
  • Füchse 
  • Murmeltiere
  • Schneeziege 
  •  Bergziege
  • verschiedene Adler (Fischadler, Weißkopfseeadler, Steinadler) - verschiedene Vögel (Kolibris, Mountain Bluebird, Redwing Blackbird, Nutcracker, .... )
  • Chipmunks
  • ...

Und das Schönste daran ist, dass all diese Tiere frei und in keinem Zoo waren.❤️ Diese Natur und diese Tierwelt faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Selbst bei absolut schlechtem Wetter, findet man immer wieder eine Ecke, an der man beweisen kann, dass dieses Land ein absoluter Traum ist.

Und neben all dieser Schönheit habe ich noch meinen größten Schatten übersprungen. Richtig! Ich habe mich nicht rasiert!

Nein Spaß, ich habe die Angst vor dem Englisch überwunden. Habe ich damals im Unterricht immer noch leichte „Angstanfälle“ bekommen, die mich gefühlt zu Stein verwandelt haben, kann ich heute hier meist problemlos Gespräche führen. Klar, jeder weiß bei meinem starken Akzent, das ich aus Deutschland komme und auch dass mein Englisch nicht perfekt ist, aber weißt du noch wie ich vor fast einem Jahr in dem Blog geschrieben habe, dass mein Gehirn nach einer halben Stunde zumacht? Davon bin ich Gott sei Dank (!) nun weit entfernt und ich kann einfach englisch reden.... wer hätte das gedacht. Ich auf jeden Fall nicht. 

Ich habe in diesem Jahr so viel unglaublich tolle Sachen erlebt:

  • einfach nach drei Stunden auf meiner ersten Farm damals eine Waffe abgefeuert. 😂
  • Nur einmal in der Woche nach der Sauna mit einem Eimer Wasser „geduscht“,
  • eine heilige Bestattung gestört,
  • einen Winter Wildtierworkshop gefühlt alleine gerockt,
  • mit dem Quad über den See gefahren,
  • Wildtiere gesehen
  • super dumme Aktionen gestartet, wie z.B. den Gletscher 😅
  • einen Roadtrip alleine bewältigt und dabei nicht gestorben. :😁
  • ....

Ach, ich könnte noch so vieles auflisten und erzählen. Am Ende kommt aber immer das gleiche dabei heraus: Pure Dankbarkeit!

CJ und Kate haben mir bei unserem letzten Gespräch auch gesagt, dass die Tier- und Naturwelt meine Passion ist, da ich immer mit einer absoluten Leidenschaft davon erzähle. :D Und ja, ich kann es nicht oft genug sagen: Diese Flora und Fauna überwältigt mich immer wieder aufs Neue.

Allerdings muss ich natürlich auch negative Punkte anbringen .....

  • Ich habe immer noch keinen Grizzly gesehen und was noch viel schlimmer ist.....
  • Ich habe immer noch keine Polarlichter gesehen!😭😭😭

Aber noch habe ich Zeit und diese möchte ich so gut es geht nutzen.

Auf das die nächsten Wochen sehr langsam vergehen, sodass ich noch möglich lange hier verweilen darf.

Dein kanadisch verliebter

Samuel🇨🇦❤️🇨🇦

Nachtrag: Am heutigen Freitag ist echt alles zu Ende gegangen. :D Ich habe noch drei Dollar auf meinem Konto, ich hätte noch Sprit für 100 Kilometer, mein Benzin- und Wasserkanister sind leer und das Schlimmste.... meine seit Jahren begleitenden Flip-Flops sind heute kaputt gegangen, bzw. eigentlich nur der Flip. Ich sag mal so, ich hätte auch barfuß laufen können, hätte keinen Unterschied gemacht. So weit waren die schon abgelaufen, aber es ist trotzdem zu schade....

Aber da alles so zu Ende ging, ist es ja gut, dass auch heute mein Roadtrip hier in Tatla Lake geendet ist. 

Tschüssi

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