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Die ersten Wochen in Calgary

Veröffentlicht: 16.05.2017

Nachdem ich nach der anstrengenden Busfahrt morgens um 6 endlich in Calgary angekommen bin,  musste ich zunächst noch auf meine Mitfahrgelegenheit warten. Ich entschied mich noch 2 Stunden auf der Bank im Busbahnhof zu dösen. Dann wurde ich abgeholt und es ging Richtung einem Camp mit Wohnmobilen. Denn ich arbeite hier in Calgary für die Horse Show Service Company, die eigentlich in Québec, also Ostkanada, Ihren Sitz hat und nun hier für den Reitturnierkomplex Spruce Meadows ihre Dienste zur Verfügung stellte.

Ich war zunächst erschrocken über den Zustand der Wohnmobile, doch auch die anderen sind erst seit einem Tag da und so war es unsere Aufgabe das Camp und die Wohnmobile wieder in Schuss zu bringen. Diese Aufgabe haben wir die gesamte erste Woche über nach Feierabend in Angriff genommen. Dazu gehörte Putzen, erstellen und Strom/Propan und Wasser anschließen. Auch das Camp an sich wurde vorbereitet, und es wurde ein Zelt und Platten als Gehwege aufgebaut.

Insgesamt waren wir zunächst 10 Leute, und alle waren etwa in meinem Alter. Und für die Sommersaison sollen es um die 25-30 Crewmitglieder sein. Nach und nach wurde es lebenswerter, zwar ist das ganze auf das Essenzielle begrenzt aber ich kam damit klar.

Die eigentliche Arbeit für eines der größten Reitställe Spruce Meadows bestand ebenfalls zunächst darin alles für die Saison vorzubereiten. Hier haben wir Reitställe vorbereitet, den Waschbereich für Pferde gesäubert, Hindernisse für Springturnier aufbereiten oder sonstige Arbeiten wie Löcher für Stromkabel auszugraben.

Am Wochenende stand das Auftaktturnier statt, wofür wir eigentlich arbeiten. Wir bauen die Kurse auf und während des Turnieres um. Dieser Job erfordert neben Ausdauer und Kraft auch Konzentration, denn während das Turnier stattfand müssen wir den Absprungbereich und dem Bereich hinter dem Hindernis wieder mit einer Hake zu ebnen. Hier muss man aufpassen dass man nicht in die Laufbahn des Springreiters gelangt. Im Vergleich zu den Arbeitstagen während der Woche war die Intensität hier um einiges höher, da hier unter Druck schnell gearbeitet werden muss. Dies war für mich neu und so ließen sich einige Fehler nicht vermeiden. Diese wurden am Abend noch einmal besprochen und aufgearbeitet, um sich so für das nächste Mal zu verbessern.

Ich blickte mit gemischten Gefühlen auf das nächste Turnier, da ich mich ein wenig unwohl gefühlt habe im Ring....

Doch die Kollegen/Crewmitlgieder waren alle sehr nett und haben Verständnis gezeigt und haben mir täglich geholfen und Sachen erklärt. Sie kamen alle aus Québec aus der Nähe von Montréal, waren schon seit 2-3 Jahren dabei und und sprachen Englisch und Französisch. Dort habe ich auch in einem Hostel dieses Jobangebot gefunden und mich darauf beworben.

Insgesamt waren die beiden Turniertage lang und anstrengend, zudem war es am Sonntag regnerisch und kalt, sodass die Arbeit im Ring unerträglicher wurde. Dies war der erste Tag, dass das Wetter mal schlechter war, denn ansonsten war es so gut wie jeden Tag sonnig und angenehm warm.

Der darauffolgende Montag war ein freier Tag und den galt es bei gutem wetter zu genießen. Den Abend davor wurde noch gefeiert, und auch ich habe meinen Teil dazu beigetragen, denn als "Neuer" in der Gruppe galt es einen Kasten Bier für die Gruppe auszugeben.

Auch die 2. Woche verging ziemlich schnell, da wir mit den Aufbau von Pferdeboxen in einer über 1000qm großen Halle aufgebaut werden musste. Zunächst wurde folie ausgelegt und im Anschluss große schwere Gummimatten ausgelegt. Danach wurden die Wände und Türen der mobilen per Hand Stück für Stück platziert. Und das dauerte seine Tage, sodass wir selbst Donnerstag noch nicht fertig waren und am Nachmittag wieder für das nächste Turnier die Kurse aufbauen musste. Im Anschluss stand noch eine Art Erste Hilfe Kurs statt, für den Fall dass ein Pferd sich verletzt und wie damit umgegegangen wird, sodass, das Pferd sicher abtransportiert werden kann.

Diesmal ging das Turnier 3 Tage lang und ich war in dem größeren Orchard Ring zugeteilt. Hier ist es nicht so eng und die Gefahr den Laufweg zu kreuzen ist geringer, doch sind hier die Hindernisse schwerer und größer, sodass mehr Ausdauer gefragt war.Doch die anfänglich Befürchtungen haben sich schnell gelegt und so gut wie alles für uns Jumpcrewmitglieder verlief gut. Doch Leider gab es an gleich 2 Tagen ein Reitunfall, doch diese Verletzungen schienen nicht ganz so schlimm gewesen zu sein.

Am letzten Abend waren wieder alle froh, das Turnier geschafft zu haben. Auch hier hatten wir wieder bis auf ein kurzes Hagelschauer Glück mit dem Wetter.

Neben der Arbeit in den letzten 2 Wochen gab es natürlich auch genug Möglichkeiten sich zu beschäftigen, so gab es auch die N64 Konsole auf der Mario Kart und Smash Bros gespielt wurde und hierbei wurden teilweise Freundschaft zerstört. Auch hatte einer der Crewmitlgieder das Brettspiel Warhammer, was dem Computerspiel World of Warcraft ähnelt, und es geht als Team mit verschiedenen Helden darum Räume zu erkunden und unterschiedliche Gegner zu besiegen. Hierbei wurden die Spielfiguren teilweise selber bemalt und dies hatte seinen Charme.

Am Montag und am Dienstag haben wir weiterhin die Pferdeboxen aufgebaut und nun sollten diese noch gereinigt werden. Am Dienstag nach Feierabend sollte mir eigentlich ein Streich gespielt werden, mit einer Durchsage durchs Radio, in der ein nuklearer Unfall vorgespielt wurde. Doch zusammen mit anderen Kollegen habe ich einen Küchenunfall mithilfe der Farben für die Spielfiguren für das Brettspiel vorgetäuscht und den Spieß umgedreht. Das Gesicht des anderen, der sich den eigentlich Streich ausgedacht hat, war unbeschreiblich und so weiß wie Schnee. 

Am Donnerstag war der sogenannte Rock Picking day, an dem alle Mitarbeiter in verschiedene Gruppen eingeteilt wurden und so verschieden Arbeiten verrichtet. Ich war im Lagerhaus - Team eingeteilt und wir haben ein paar Hallen aufgeräumt und neu sortiert. An dem besonderen Tag,  wurde Mittags von der Kantine in Spruce Meadows Essen ausgegeben und mir wurde geraten ein paar Tupperware - Boxen mitzunehmen, da ansonsten die Reste eh weggeschmissen werden. Und das mitbringen solcher wurde sogar von den Mitarbeitern der Kantine begrüßt.

An dem Tag war sogar mein Bekannter aus Vancouver da zum arbeiten ,  der nach Empfehlung von mir sich ebenso auf den Job beworben hat. Er wird in ca.10 Tagen mit den anderen ankommen und wir haben beschlossen zusammen in einem der Wohnmobile zu wohnen. Den Tag über haben wir uns über unser Vorhaben und unsere Erfahrungen in den letzten Wochen unterhalten. Ich bin gespannt was im Laufe der Sommersaison auf uns zukommt und ich freue mich mit einem Bekannten Gesicht dieses "Abenteuer auf dem Reiterhof" anzugehen ( #Bibi und Tina).

Antworten (1)

Niclas
#Bibi und Tina :D

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