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Back to the basics

Veröffentlicht: 16.05.2017

Wie schon im letzten Blogeintrag angekündet, haben wir uns am Sonntag Morgen mit Hauke zusammen auf den Weg zum Abel Tasman National Park gemacht, welcher sich im Nordwesten der Südinsel befindet.

Jedoch nicht ohne uns vorher für den geplanten "Great Walk", den "Abel Tasman Coast Track", hinreichend vorzubereiten. Auf unserer Checkliste stand dazu nicht nur das Planen der Route, sowie das Reservieren der Hütten auf dem Weg, sondern natürlich auch ein ausgiebiger Einkauf am Samstag. (mit Geschäften, Cafes, o.ä. war unterwegs nicht zu rechnen) 

Keine leichte Angelegenheit, denn was nimmt man schon auf so eine 4-tägige Wanderung mit? Der Speiseplan war auf jeden Fall beschränkt, so viel stand fest. Aufwändige Gerichte waren allein schon aufgrund mangelnden Herdes bzw. Elektrizität im Allgemeinen unmöglich. Deshalb war der Einkaufswagen hauptsächlich  mit Toast, Erdnussbutter (natürlich), Dosenmahlzeiten und Dosenthunfisch gefüllt. In anderen Worten, ein kulinarischer Höhenflug war unser Vorhaben definitiv nicht. Davon ließen wir uns aber natürlich nicht abschrecken, weshalb wir am nächsten Morgen mit Haukes Auto zum Startpunkt der Wanderung fuhren. Von dort nahmen wir das Aqua Taxi zum anderen Ende des Nationalparks (Totaranui), um anschließend wieder den Weg zurückzuwandern.

Die Vorfreude am ersten Tag war schon groß, da Bilder der Strecke ein Paradies vermuten lassen, doch die Realität übertraf (natürlich) wieder alles. Eintönigkeit war dabei nicht angesagt. Traumhafte Aussichten über einsame Buchten mit goldenem Sandtrand wechselten sich mit Abschnitten ab, in denen man sich wie in einem tropischen Regenwald fühlte.

Der Track ist gezeitenabhängig, d.h. bestimmte Passagen, "Inlets" genannt, sind nur bei Niedrigwasser zu durchqueren. Dies erfordert eine genaue Einteilung der Zeit, um nicht den langen Umweg nehmen zu müssen. Am anderen Ende des "Inlets" am ersten Tag erwartete uns die Torrent Bay Hut, in der wir übernachteten. Wie nicht anders erwartet, war diese Hütte spärlich eingerichtet und so etwas Neumodisches wie Lampen oder Elektrizität nicht vorhanden. Der Vorteil davon war der atemberaubende Sternenhimmel, wie man ihn durch die zahlreichen Straßenlaternen nicht kennt. Keiner von uns konnte jedoch eine Kopflampe im Gepäck aufweisen, weshalb wir notgedrungen die Taschenlampen unserer Handys benutzten. Da wir ohnehin eine Stunde nach Sonnenuntergang (Sonnenuntergang ist um 6) vor Erschöpfung ins Bett fielen, war das kein Problem. 


Am nächsten Morgen zogen wir weiter zur Bark Bay Hut, wieder mit perfektem Wanderwetter. Besser konnte es ja nicht laufen! Abends angekommen, wurden wir mit Solarlampen überrascht, weshalb man sich in der Küche auch ohne Sonnenlicht zurechtfinden konnte. 

Ebenso ausgestattet war die Anchorage Hut einen Tag später, die modernste dieser drei Übernachtungsmöglichkeiten und direkt am Strand gelegen. 

Das Beste kommt zum Schluss, heißt es ja so schön. Nicht in diesem Fall... Am letzten Tag wurden wir direkt beim Aufwachen mit Regen begrüßt, der sich auch den ganzen Tag lang nicht verziehen sollte, wie wir 12 Stunden später wussten. In der Hoffnung, dass er irgendwann schon aufhören würde, traten wir die letzten 12 km der Strecke an. Ein Wahnsinnsspaß, im Dauerregen und mit Gepäck zu wandern! Nach kurzer Zeit waren unsere Regenjacken komplett durchnässt und wir hätten genauso gut ohne irgendwas laufen können. Der Gedanke an eine heiße Dusche und das warme Auto trieb uns jedoch dauerhaft an, weshalb wir die für 4 Stunden angesetzte Tour in 2 1/2 Stunden schafften, natürlich mit dem obligatorischen "Schlusssprint" kurz vor Ziel. Ziel? Bei weitem nicht. Der Abel Tasman Coast Track war zwar offiziell beendet, aber das Auto, das wir sehnlichst erreichen wollten, war entgegen unseres Wissens noch weit entfernt. Zusammen mit zwei Australierinnen, die das gleiche Schicksal erleiden mussten, bestritten wir noch die letzten Kilometer bis zum endgültigen Schlusspunkt der Wanderung. Eine heiße Dusche und frisches, warmes Essen haben sich noch nie so gut angefühlt!



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