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Tag 99: Walvis Bay - Zwischen Atlantik und Namib

Veröffentlicht: 02.02.2023

Walvis Bay ist eine Hafenstadt an der Walfischbucht in der namibischen Region Erongo. Sie liegt circa 760 Kilometer nördlich von Lüderitz und ist der bedeutendste Seehafen Namibias. Im Stadtgebiet leben rund 65.000 Einwohner, damit ist Walvis Bay die drittgrößte Stadt des Landes. Während der deutschen Kolonialzeit war Walvis Bay eine britische Enklave im deutschen Kolonialgebiet, während des Ersten Weltkrieges dann kurzzeitig unter deutscher Besatzung. Die größte wirtschaftliche Bedeutung haben heute der Hafen und die Fischereiindustrie. Darüber hinaus gibt es große Salzfelder rund um die Stadt, auf denen jährlich bis zu 400.000 Tonnen hochwertiges Meersalz gewonnen wird. Einzigartig ist die Lage an der riesigen natürlichen Lagune, die ein faszinierendes Vogelparadies ist. Allein 50.000 Flamingos wurden schon zeitgleich gezählt.

Vor dem Verlassen des Schiffes muss jeder mit Pass und ausgefüllter Landgangkarte bei den namibischen Behörden erscheinen. Die Warteschlange ist lang und es kostet uns mindestens eine 1/2 Stunde, weshalb wir erst leicht verspätet am Treffpunkt der gebuchten Tour eintreffen. Die 28 Teilnehmer werden auf drei Kleinbusse verteilt. Unser Fahrer heißt Antony, der Verantwortlich ist Christiaan (mit dem Irm alles festgemacht hatte), der deutschsprachige Guide Lesley, der an den Haltestellen lebendig und detailliert informiert.

Die erste Etappe führt zu einer Salzgewinnungsanlage. Meerwasser wird dabei in flache Becken geleitet und verdunstet innerhalb von 9 Monaten, dann kann das zurückbleibende Salz gewonnen werden. Wir fahren weiter zur Lagune nahe Walvis Bay, die einer großen Zahl von Flamingos als Nahrungsplatz dient und uns ganz nahekommen, bevor es zur Düne 7 im Dorob-Nationalpark geht, einer Sanddüne mit 350 Metern Höhe. Hier grenzt die Namib-Wüste direkt an den Atlantik. Wer möchte kann die Düne erklimmen. Obwohl wir den langen Weg am Kamm entlang wählen, ist es sehr anstrengend. Immer wieder sinke ich ein oder rutsche ab, wobei sich die Schuhe mit Sand füllen. Aber der Blick entschädigt mich. Ein atemberaubendes Panorama über die Dünenlandschaft mit dem Ozean im Hintergrund. Unglaublich, dass es direkt am Meer so extrem trocken sein kann. Zurück rennen wir über die steile Seite nach unten, was aber kaum weniger kraftraubend oder schneller ist, aber es macht einfach mehr Spaß.

Jetzt liegt eine längere Strecke Richtung Swakopmund vor uns. Die Straße ist zuerst asphaltiert, dann aus verdichtetem Salz und später reinem Schotter; staubtrocken und steinhart. Wir werden kräftig durchgeschüttelt. Kurz vor der Stadt biegen wir ab und folgen dem Tal des momentan ausgetrockneten Flusses Swakop landeinwärts. Plötzlich öffnet sich der Blick auf eine ausgedehnte Mondlandschaft, die durch Erosion unterschiedlich harter Gesteinsarten entstanden ist, bizarr anmutend. Auf dem Plateau wird ein Picknick aufgebaut und wir können bei Häppchen mit Getränken die Landschaft genießen. Gesättigt fahren wir einen gewundenen Weg, der tief in die Gesteinswüste führt und an einer grünen Oase mit Palmen und diverser weiterer Vegetation endet. Überraschend und gleichzeitig beeindruckend mit den gewaltigen Felsformationen im Hintergrund.

Von der Oase geht es nach Swakopmund. Es bleibt Freizeit, um lokale Souvenirs zu kaufen, am Strand, inklusive des historischen Holzstegs „Jetty“, zu bummeln oder ein schnelles Bad zu nehmen. Wir genießen das Treiben bei Bier und Eis. Im Gegensatz zu Südafrika sind hier kaum Zäume, die Stadt wirkt sauber und überall ist Deutsch zu hören bzw. zu lesen. Die Historie von „Deutsch Süd-West“ ist auch an vielen Gebäuden und dem gesamten Erscheinungsbild der Stadt deutlich zu erkennen. Nichtsdestotrotz bleibt klar, dass in Namibia alles bewässert werden muss, ansonsten bleibt nur Wüste. 

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