Veröffentlicht: 11.02.2023
Praia auf der Insel Santiago ist mit 140.000 Einwohnern die Hauptstadt der Kapverdischen Inseln. Die Kapverden bestehen aus 15 Inseln, davon neun bewohnten, die im Zentralatlantik 460 Kilometer vor der westafrikanischen Küste liegen. Als größte Stadt ist Praia auch politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Praia liegt auf Santiago, der mit 991 Quadratkilometern größten und abwechslungsreichsten Insel des Archipels. Sie gehört zu den so genannten Ilhas de Sotavento, den südlichen Kapverdischen Inseln. Höchster Berg ist der Pico de Antonio (1.394 Meter). Santiago ist stark afrikanisch geprägt, denn einst war diese Insel Drehscheibe des weltweiten Sklavenhandels. Viele Einwohner haben deshalb afrikanische Vorfahren.
Die Kapverden stehen auf dem Weltglücksindex auf Platz 1. Das Motto der Inseln lautet: „No Stress“. Möglicherweise liegt darin das Geheimrezept.
Vom Liegeplatz zum Zentrum von Praia sind es vier Kilometer, deshalb nehmen wir den Shuttlebus für 10€. In Praia angekommen werden wir sofort von Guides und Taxifahrern umringt, die ihre Dienste anbieten. Wir entscheiden uns für Vadimilson, Vad genannt, der uns 7 Leute in seinen Minivan unterbringt. Für eine mehrstündige Tour im südlichen Bereich der Insel möchte er 20€ p. P.. Die Fahrt geht durch Praia zum Fort São Filipe, das über der Alten Stadt (Cidade Velha), der historisch ersten Siedlung, thront. Es bietet sich ein großartiger Blick über die kleine Stadt und das Tal des Ribeiro Grande.
Am Marktplatz werden wir von den Händlern mit Slogans wie „good price for Germany“ oder „gucken kost nix“ begrüßt. Die Händler haben ihre Hausaufgaben gemacht. Einige können diesen charmanten Angeboten nicht widerstehen. Nach Beendigung der Einkäufe gehen wir die wenigen Meter zum Strand und kehren in eines der beiden Restaurants ein. Hier hat man einen guten Blick auf die Fischerboote, die etwa 100 Meter entfernt auf dem Strand liegen. Beim Betrachten der Gäste fällt uns auf, dass die Fahrradgruppe der AIDA auch schon da ist. Langsam weht das Aroma von frisch gegrilltem Fisch herüber. Wir beschließen hier zu essen und bestellen und reservieren. Dann geht es erstmal die Bananenstraße entlang, vorbei an alten Häuser. Wir probieren Rum, lassen uns die Bed and Breakfast Angebote zeigen, bewundern die Entspanntheit der Leute und schlendern bis zur Kirche. Auf dem Vorplatz sind drei Gruppen Kindergartenkinder, die uns viel disziplinierter vorkommen als die Kinder in Deutschland. Zurück im Restaurant genießen wir Fisch und Garnelen, zu denen wir auch Vad einladen. Umgerechnet zahlt jeder 17€ inklusive Getränke.
Ich frage, wann es weitergehen soll; seine Antwort: „It‘s your day“. Was soviel heißt wie „no stress“. Das kennen wir bereits. Den Besuch des Botanischen Gartens von Santiago lassen wir aus, fahren direkt zum Strand von Sao Francisco, der sauber und gepflegt als Bucht mit hellem Sand vor uns liegt. Im Sommer legen hier Schildkröten ihre Eier, die Gelege werden abgesperrt und es kommen viele Leute; heute ist der ganze Strand menschenleer. Zurück in Praia zeigt uns Vad die Botschaften (USA, Russland, China u.a.), Ministerien, den Präsidentenpalast und ein großes Krankenhaus, bis wir am Platz „Praça Alexander Albuquerque“, einen beliebten und stets blumengeschmückten Treffpunkt, halten. Wir verabschieden Vad, laufen noch einmal über den Platz und nehmen dann den Shuttlebus.