Tag 85-87: Mauritius - Ein Zyklon kündigt sich an

PORT LOUIS

Port Louis, die Hauptstadt von Mauritius, liegt an der Nordwestküste der Insel. Mit rund 170.000 Einwohnern ist sie auch die größte Stadt des Landes und das administrative und wirtschaftliche Zentrum der Republik. Umrahmt von Bergen im Hinterland und den wunderschönen, feinsandigen Stränden des Indischen Ozeans präsentiert sich Port Louis als weltoffene, moderne Stadt, die auch zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten und kulturelle Schätze zu bieten hat, wie die älteste Rennbahn südlich des Äquators und die berühmte Blue Penny-Briefmarke. Zweidrittel der Mauritier stammen von indischen Vorfahren ab, die nach der Abschaffung der Sklaverei auf den Plantagen arbeiteten. Den Alltag der Einheimischen erlebt man in Port Louis am besten auf dem zentral gelegenen Marktplatz. Die wirtschaftlichen Haupteinnahmequellen sind der Tourismus sowie die Zucker-, Holz- und Papierindustrien.

Gegen 15 Uhr erreichen wir die Südwestecke von Mauritius und drehen auf Nordkurs. Die beeindruckenden Berge sind in dichte Wolken gehüllt und erscheinen immer mal wieder als Silhouetten am Horizont. Die ersten Anzeichen des angekündigten Zyklons sind unverkennbar. Zwei Stunden später legt die AIDAmar bei leichtem Nieselregen im Hafen von Port Louis an.

Der Kapitän verkündet die Freigabe des Schiffes für den Landgang, hat aber auch schlechte Nachrichten im Gepäck. Die Wettervorhersage für Morgen ist durchwachsen mit Schauern. Außerdem wird wegen des Zyklons der Hafen von Le Port auf Réunion gesperrt werden und wir nach dem Auslaufen direkt nach Südafrika weiter fahren. So hatten wir uns das nicht vorgestellt.

Uwe, Pius und ich gehen abends für eine erste Stippvisite von Bord. Am Terminal stehen Taxi und ein Fahrer namens Ismir bietet sich an. Um einige Einkäufe zu erledigen fährt er uns in ein Shoppingcenter 20 Minuten entfernt (das am Hafen hat bereits geschlossen) und anschließend will er uns die Waterfront zeigen. Nach kurzer Verhandlung alles in allem für 50€. Es beginnt heftiger zu regnen und Ismir sprintet zu seinen Wagen um uns hier abzuholen. Beim Einkauf und später an der Waterront wartet er wie vereinbart und sammelt uns wieder ein. So bekommen wir einen positiven ersten Eindruck von Port Louis. Darauf können wir Morgen aufbauen.

Am nächsten Tag gegen 10 Uhr treffen wir wirklich Ismir wieder und starten zur Tour in den Süden, wie gestern bereits vorbesprochen (circa 5 Stunden für 160€). Unsere erste Station ist der lange erloschene Vulkan Trou aux Cerfs, der von dichter Vegetation überwuchert ist. Nächster Stopp ist der Grand Bassin Temple mit seinen beiden Großplastiken aus bemalten Stahl. Dann erreichen wir unser Hauptziel, den La Vallée Des Couleurs Nature Park. Zuerst beschließen wir den Park zu Fuß zu durchlaufen, allerdings setzt jetzt massiver Regen ein. Wir disponieren um und buchen einen Wagen mit Fahrer, Wartezeit aber eine Stunde. Glücklicherweise lässt der Regen nach, just als der Fahrer eintrifft. Schak benutzt einen neuen Ford Pickup Truck. Das lässt sich gut an. Während er uns die ersten Aussichtspunkte erläutert, kommt seine wahre Leidenschaft zum Vorschein. Er erstellt mit unseren Handys kreative Fotos und Videos. Großartig! Wir werden zu Models degradiert, die gemäß seiner Anweisungen posen und sich bewegen. Die Ergebnisse sind sehenswert, das Vorgehen einzigartig und wir haben eine Unmenge Spaß. Passend zum Ende der Runde setzt wieder verstärkter Regen ein und hält während unserer kompletten Rückfahrt mit dem Taxi an. Was sind wir für Glückskinder.

Wir erfahren zu unserer Überraschung, dass wir einen weiteren Tag auf Mauritius bleiben werden. 

Auch heute Morgen regnet es bei grauem Himmel. Wir wollen zum Shoppen nochmals in die Stadt gehen. Und oh Wunder, ab 11 Uhr bleibt es trocken. Wir treffen Ismir wieder, der mit uns eine Tour im Norden der Insel machen möchte. Wir müssen ihn enttäuschen wir fahren nur in die Stadt) und schleudern durch die Läden der Waterfront, kaufen kleine Souvenirs und Mitbringsel (z.B. Gewürze).